Video-Link: https://youtu.be/vl7U5ggdkS4
Es gibt diesen oberschlauen Spruch, mit dem man vom Trinken abgehalten werden soll, wenn’s einem dreckig geht: „Der Alkohol ist immer das Problem, nicht die Lösung.“ Dieser Spruch ist wohl auch dem vielfach ausgezeichneten Regisseur Ken Loach auf den Zeiger gegangen, denn er hat seinen Film „Angel’s Share“ als konsequente Anti-These zu dieser sauertöpfischen Lebensweisheit gedreht. In diesem Film ist der Alkohol nämlich die einzige Lösung für ansonsten unlösbare Probleme. Eigentümer und Verursacher dieser Probleme ist der Kleinkriminelle Robbie, der Vater geworden ist und seine kriminelle Karriere beenden muss, wenn er Frau und Kind nicht nur alle paar Jahre beim Hafturlaub sehen will. Nur wie? Der Zufall kommt ihm zu Hilfe: er entdeckt die Welt des Whiskys, und seine feine Nase führt ihn zu einem ganz großen Ding…
„Angel’s Share“1 ist eine wunderbare Komödie, die nicht auf platte Gags setzt, sondern ihre Protagonisten und deren Nöte ernst nimmt und deshalb besonders komisch ist. Weil eben auch ein Schlückchen soziale Wahrheit in der Geschichte mitspielt. Heute Abend läuft der Film um 20 Uhr 15 auf arte, in der Mediathek kann man ihn auch anschauen. Und wenn man so um 20 Uhr 16 nicht nur den Engeln, sondern auch sich selbst einen Schluck abgibt, ist der Film nicht nur sehr komisch und ein bisschen traurig, sondern auch ein wunderbarer Mutmacher in schwieriger Zeit.
Wobei die bei arte gezeigte Fassung leider um ein paar nette (aber nicht übermäßig wichtige) Szenen gekürzt wurde.
Die sind bei der DVD-/Blu-ray-Fassung noch zu sehen. Waren den kunstbeflissenen Arte-Redakteuren wahrscheinlich ein wenig zu unappetitlich 🙂
Danke für den Hinweis!