Mal vorfühlen…

Ich lern’s nicht. Ich lern’s einfach nicht. Ich KANN mir nicht abgewöhnen, sofort loszurasieren. Ich stolper morgens ins Badezimmer, guck in den Spiegel, murmele „Kenn ich nich, rasier ich aber trotzdem…“ und dann torkele ich unter die Dusche. Paar Minuten später steh ich vorm Spiegel, schäume mein Gesicht ein und rasiere los. Und pltözlich wundere ich mich: „Nanu, warum ist denn die Proraso grün“ ganz rot geworden? Moment… die Proraso rot macht doch auch weißen Schaum… Cut! Cut!“

Ja, da hab ich mich wirklich kapital geschnitten. Weil während der Nacht unter meinem Kinn ein Pickelchen gewachsen war, dem ich beim ersten Rasurdurchgang den Kopf abgeschnitten hab. Weil ich nicht wusste, dass es da war. Mit durchaus großen Folgen. Alaunstein und Blutstillstift haben nicht ganz ausgereicht, um die Blutung zu stoppen, ich musste mir tatsächlich ein Pflaster unters Kinn kleben, was seit Jahren nicht mehr nötig war.

Verständigen Männern passiert sowas nicht. Die schauen sich im Spiegel genau an, um zu sehen, ob alles so ist, wie es sein sollte. Und greifen zur Sicherheit die zu rasierenden Halsregionen kurz ab, um zu schauen, ob da nicht doch über Nacht ein unerwünschter Mitesser hinzugekommen ist. Sensible Männer eben, die in jeder Situation erstmal vorfühlen, um herauszufinden was angebracht ist. Auch bei der Nassrasur.

Sowas ist mir nicht gegeben. Zur Zeit fühl ich zwar auch wieder vor, klar. Wo’s zu spät ist. In ein paar Wochen werd ich’s aber wieder sein lassen. Weil dann die Erinnerung an Pickel und Cut verblasst ist. Weil’s ja unwahrscheinlich ist, dass das wieder passiert. Dann fühl ich nicht mehr vor. Bis zum nächsten Pickelchen.

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