Küchentipp: Eis-Tuning

Foto: Christian Kadluba, Creative Commons CC BY-SA 2.0

So ein Eis im Sommer ist immer was Feines. Es ist schön kühl (der Sommer besinnt sich ja hoffentlich noch und sorgt endlich für der Jahreszeit angemessene Temperaturen), schmeckt – wenn man sich ein gescheites Eis gönnt – ganz ausgezeichnet und ist leicht und kalorienarm. Okay, eine der letzten drei Äußerungen war gelogen, wer kriegt’s raus? Super ist es natürlich, wenn man in der Nähe einer Eisdiele ist, wenn man Bock auf das Schleckzeug bekommt. Da kann man unter zahlreichen – manchmal echt abgefahrenen – Sorten auswählen, eisige Langeweile kommt nicht auf. Was macht man aber, wenn man Zuhause, vielleicht abends vor dem Fernseher, eisigen Bock bekommt, die nächste Eisdiele weit und das Eis im Tiefkühler nur schnödes, langweiliges Vanille-Eis ist. Kein Problem, mit allergrößter Wahrscheinlichkeit habt ihr ein Tuning-Mittel zu Hause, um aus dem vanilligen Langeweiler eine Aromabombe zu machen.

Schaut einfach mal in das Küchenregal, in dem ihr eure Öle aufbewahrt. Kürbiskernöl vorhanden? Super. Eis aus dem Tiefkühler holen, Portiönchen auskugeln und einen Faden Kürbiskernöl drübergießen. Wenn vorhanden, könnt ihr gern auch ein paar Kürbiskerne kurz in der trockenen Pfanne anrösten und drüberstreuen. Hat hier wer „Iiih, Öl auf Eis, ist ja eklig!“ gerufen? Falsche Reaktion. Probiert’s aus. Das Kernöl entwickelt zusammen mit dem Eis einen ganz anderen Geschmack als zum Beispiel im Salat. Ich war zunächst auch skeptisch, aber kaum hatte ich den ersten Löffel probiert, war ich bekehrt.

Wenn ihr das probiert und immer noch Bock auf Eis habt, dann holt mal das kaltgepresste Olivenöl aus dem Regal. Doch ja, Olivenöl. Und, das wird jetzt doch etwas abgefahren, holt auch ein bisschen grobes Meersalz, wenn ihr’s da habt. Kugel Eis ins Schälchen, Schwupp Olivenöl drüber, paar Körnchen Salz drüberstreuen. Wirklich nur ein paar Körnchen, das Eis soll nicht gesalzen werden, es soll nur ein gelegentlicher salziger Crunch für Kontrast sorgen? Und? Überraschend, nicht wahr? Überraschend gut!

Für meinen derartigen Sommer-Favoriten müsst ihr vermutlich doch einkaufen gehen. In meinem Supermarkt steht seit neuestem Eine Apparatur rum, an der man sich selber olivenöl zapfen kann. Wie gemacht für Spielernaturen wie mich. Da hab ich mir mal spaßeshalber ein kaltgepresstes Olivenöl mit Orange geholt, das Zeugs auf Eis (muss nicht nur Vanille sein, Schoko geht super!) ist der Überhammer! Mahlzeit!

Habt ihr’s gemerkt? In diesem Küchentipp kam gar kein KüBi1 vor. Ist, glaube ich, eine Premiere. Aber für einen Nachtisch oder TV-Snack, für den man weniger als eine Minute Zubereitungszeit braucht, lohnt es nicht, ein Bier aufzumachen. Und zum Eis mag ich kein Bier trinken. Netten Espresso, gerne.

  1. Küchen-Bier
Markiert mit Dessert, Eis, Kochen, Männeressen, Nachtisch, Öl.Speichern des Permalinks.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bitte nicht wundern: nach dem Absenden verschwindet Dein Kommentar einfach und wird erst nach Freischaltung durch uns sichtbar -- also nicht mehrfach absenden!