Die Kunst der Beleidigung

derneuemann / Pixabay

Okay, jemandem spontan zwei, drei deftige Schimpfwörter um die Ohren zu hauen, kann durchaus Spaß machen und kurzfristig Erleichterung verschaffen. Aber ist das wirklich der Königsweg zur Herabsetzung eines störenden Mitmenschen? Wäre es nicht ungleich stilvoller und befriedigender, dem Subjekt der Nicht-Begierde ein oder zwei Sätze mitzugeben, an denen sein Großhirn sich erstmal ein wenig abarbeiten muss, bevor es merkt, dass es gerade schlimmstens beleidigt wurde? Das Invektiv mit Nachbrenner, sozusagen? Mike von „Pleated Jeans“ hat letzte Woche einen Post mit hervorragend subtilen Verbalinjurien rausgehauen. Ich hab die besten – und ein paar aus den dortigen Kommentaren – übersetzt.

„Bist du eigentlich Organspender? Es täte mir leid, wenn dein Leben gänzlich umsonst gewesen wäre.“

„Ich beneide jeden, den du niemals kennengelernt hast.“

„Ich wünsche mir sehr, dass wir Fremde bleiben.“

„Einer von uns beiden hat recht, und du bist der andere.“

„Deine Fähigkeit zu sprechen verleiht dir noch keine Intelligenz.“

„Wenn du halb so komisch wärst, die du denkst, wärst du doppelt so komisch.“

„Du bist nicht der dümmste Mensch auf der Welt. Aber wenn der stirbt…“

„Du hast meine Erwartungen wieder nicht über-, sondern getroffen.“

„Ich würde dir wirklich gern zustimmen. Aber dann lägen wir beide falsch.“

„Ist es nicht gefährlich, seinen ganzen Wortschatz in einem Satz zu verbrauchen?“

„Ich könnte ja versuchen, dich zu beleidigen. Aber ich werde die Natur nicht übertreffen können.“

„Ich weiß nicht, was dein Problem ist. Aber ich wette, du hast Schwierigkeiten, es zu formulieren.“

„Das Idioten-Geschäft hat gerade angerufen und gesagt, du wärst ausverkauft.“

„Musst du zum Proktologen, wenn du einen Sehtest machen willst?“

„Ich denke nicht daran, einen geistigen Wettstreit mit einem Unbewaffneten anzufangen.“

Und mit welchen Sätzen beleidigt ihr am liebsten?

 

 

 

 

 

Markiert mit . Konflikt, Beleidigen, Beleidigung, Smalltalk, Streit.Speichern des Permalinks.

5 Antworten zu Die Kunst der Beleidigung

  1. AvatarStefan R. sagt:

    „Könnte sein, dass ich mehr darüber weiß als Sie je vergessen werden.“

  2. AvatarJörg78 sagt:

    Langweilst du dich auch so wie mich?

  3. AvatarDer Grieche sagt:

    Ich habe gerade optischen Tinnitus. Ich sehe eine Pfeife.

    oder Adenauers best:

    Wir leben unter dem gleichen Himmel, haben aber nicht den gleichen Horizont!

  4. Pingback:Die Kunst der Beleidigung (II) | Männer unter sich

Schreibe einen Kommentar zu Der Grieche Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bitte nicht wundern: nach dem Absenden verschwindet Dein Kommentar einfach und wird erst nach Freischaltung durch uns sichtbar -- also nicht mehrfach absenden!