An Bay Rum scheiden sich die Geister. Entweder man liebt dieses Destillat, das einmal eines der beliebtesten Aftershaves weltweit war, oder man hasst es. Was natürlich am Duft liegt. Bay Rum riecht nämlich nicht nach Rum. Weil es keinen Rum enthält. Bay Rum wird nämlich aus den Blättern des Bayrum-Baums, der auch als Westindischer Lorbeer bekannt ist, gewonnen, wie man der Wikipedia entnehmen kann. Deshalb sind die meisten Menschen verblüfft, wenn sie zum ersten Mal Bay Rum zu riechen bekommen. Sie erwarten intensives Rum-Aroma, Freibeuter-Feeling á la Captain Morgan, und sie bekommen… Gewürznelken. Ja, Bay Rum riecht nach Gewürznelken oder Piment, irgendwie winterlich-weihnachtlich, oder, wie meine liebe Frau so treffend formulierte, als sie zum ersten Mal Bay Rum an mir roch: „Du riechst wie ein Glas Punsch.“
Gottseidank hat meine Frau gegen ein gelegentliches Glas Punsch nichts einzuwenden, und deshalb konnte ich Bay Rum in mein AS-Arsenal aufnehmen. Ich schätze diesen charakteristischen Duft überall Maßen, der in verschiedenen Varianten auf dem Markt ist, von kompromisslos trocken wie im vorläufig leider nicht lieferbarem1 „Dominica Bay Rum“ bis zu fruchtig und warm wie in meinem aktuellen Bay Rum-Favoriten von PINAUD, in dem auch andere Gewürze anklingen. Die Bay Rum-Variante von Lustray duftet deutlich dezenter und leicht vanillig. Allen Varianten gemeinsam ist – natürlich – das kernige Nelken-Aroma, das die Fasziantion eines Bay Rum-AS ausmacht.
Bay Rum war einmal eins der beliebtesten Aftershaves der Welt, das – wegen der wohltuenden Wirkung des Bayöls – auch als Haartonikum oder Einreibemittel verwendet wurde. Heute sind AS auf der Basis von Bay Rum ein eher exklusives (aber überhaupt nicht teures) Nischen-Produkt für Kenner und „Old School“-Freunde.
Wer mehr über den „Westindischen Lorbeer“, die Gewinnung von Bayrum-Öl und dessen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten erfahren möchte, kann sich dieses ausgezeichnete Video (englisch) anschauen:
Video-Link: https://youtu.be/j0AkRW-QqG4
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