Video-Link: https://youtu.be/3CI1-CGMG3M
Normal guck ich keinen Tatort, aber für die Jungs aus Münster und Tukur als Murot mach ich eine Ausnahme. Besonders für Murot. Am Anfang, als da Kunstkrampf produziert wurde und Murot Pläuschchen mit seinem Tumor gehalten hat, hab ich nach zehn Minuten weggezappt oder gar nicht erst eingeschaltet. Aber seid „Im Schmerz geboren“, einem der besten Fernsehfilme überhaupt, bin ich ein Fan, und der letzte Tukur-Tatort, „Murot und das Murmeltier“ war zum Schlapplachen komisch und ein Meisterwerk an Ironie und Doppelbödigkeit. Diese Woche kommt nun (endlich), der nächste Murot-Tatort. „Angriff auf Wache 08“ ist ganz offensichtlich ein Remake von John Carpenters Klassiker „Assault – Anschlag bei Nacht„, und der Western-Freund merkt schon am Trailer, dass das Kreativ-Team sich auch „Rio Bravo“ mehrfach angeschaut hat. Bestimmt werden noch weitere Anspielungen zu finden sein. Sonntag um 20 Uhr 15 in der ARD.
Ich hab ihn mir gestern angeschaut und bin – ehrlich gesagt – unterwältigt. Das war mehr eine Leistungsschau der Pyrotechnik und Cineasten-Jeopardy als die Unterhaltung, die ich sonst von einem Murot-Tatort gewohnt bin. Da gab’s zu wenig ironische Distanz, zuwenig Wille, aus dem „Assault“-Remake was zu machen. Einfach nur „Wir machen jetzt Carpenter und Hawks, einfach weil wir es können.“ war mir zu dünn.