Muss ja so sein. Wenn der erfahrene Forist das mit dreimal auf der Seife Drehen hinbekommt, macht der Anfänger bestimmt was falsch. Der Anfänger fragt im Forum nach, wo der Fehler liegen könnte, und bekommt jede Menge Ratschläge: Andere Seife probieren, neuen Pinsel kaufen, bei Vollmond dreimal mit der Seifenschale auf dem Kopf um den Hobel tanzen…
Das ist alles Unsinn.
Wenn das Schaumschlagen nicht gelingt, dann ist in deutlich über 90 Prozent aller Fälle einfach zu wenig Seife in Pinsel. Die „wenigen Umdrehungen“ genügen weder dem Anfänger noch dem Profi. Man hat erst dann genug Seife im Rasierpinsel, wenn der „seifensatt“ ist, also von selber keine Seife mehr aufnehmen kann. Erst dann hat man genug Seife, um mit dem Aufschäumen anzufangen.
Jetzt hat man die Möglichkeit, mit dem Pinsel direkt im Gesicht aufzuschäumen (ist bequemer, daher was für faule Säcke wie mich) oder einen klassischen Mug wie zum Beispiel den von Schwarzweiss-Keramik zum Schaumschlagen zu verwenden. Im Mug wird der Schaum deutlich voluminöser als im Gesicht, weil man dort besser Luft in das Wasser-Seifen-Gemisch einschlagen kann. Letztlich ist das Geschmackssache: Der Schaum soll die Stoppeln weich machen, und das erledigen Gesichts- und Mugschaum gleichermaßen.
Die klassische Nassrasur ist keine Nuklear-Physik, sondern im Grunde genommen eine einfache, logische Sache. Daher gibt es fast immer auch eine einfache Ursache, wenn etwas nicht klappt. In Punkto selbst geschlagener Schaum heißt die Zauberformel: Nicht kleckern, schlotzen. Die beispielsweise mit einem Synthetikpinsel wie dem Mühle Silvertip Fibre und einer unkompliziert schäumenden Rasierseife wie der Haslinger auch Anfängern gelingen wird.