[Männeressen] Ratatouille

Ich ess gerne Ratatouille. Mit diesem Gemüsegericht (der Name heißt übersetzt übrigens „Gerührte Reste“) packt man sich irgendwie halb Südfrankreich mit auf den Teller. Das schmeckt nach Sonne, nach Mittelmeer, nach der Provençe… ach, da ist einfach Sommer drin. Macht Spaß. Und das etwas stur Vegetarische dieses Gericht kann man ganz einfach dadurch abpuffern, dass man sich ein schönes Steak dazu brät. Oder man stellt die Ratatouille als Beilage aufs Grillbuffet. Man kann sie nämlich prima heiß, lauwarm und sogar kalt essen. Supersache, oder?Wie immer gehen wir erst mal einkaufen. Wenn ihr die Ratatouille als Beilage machen wollt, braucht ihr pro Nase

1 kleine Aubergine
2-3 kleine Zucchini1
2-3 Tomaten
evtl. eine Paprikaschote 2

Und das war’s auch schon. Zwiebeln, Knoblauch, Olivenöl, HdP3, Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und KüBi4 habt ihr hoffentlich Zuhause.

Kann losgehen. Zur Eröffnung knacken wir ein KüBi und trinken es sachte an. Dann bereiten wir die Auberginen vor. Wir schneiden Sie in Scheiben oder Würfel und baden Sie mindestens eine halbe Stunde lang in einer Schüssel mit derbe gesalzenem Wasser5. Wenn wir die Auberginenstücke rausnehmen, ist das Wasser leicht bräunlich geworden. Probiert ruhig mal einen Schluck davon, das schmeckt nicht nur versalzen, sondern leicht bitter und irgendwie fies durch das Zeugs, was das Salzwasser aus der Aubergine rausgezogen hat. Auberginen schmecken echt besser, wenn ihr ihnen das Salzwasserbad gönnt.

Während die Auberginen gebadet haben, habt ihr die Zwiebel geschält und in Ringe geschnitten6, die Zucchini und die Paprikaschote geputzt und kleingeschnitten sowie Strunk, Kerne und Glibber aus den Tomaten gepolkt, bevor ihr sie in Streifen geschnitten habt. Perfektionisten schälen die Tomaten auch7, aber mir ist das zuviel Action und die paar Tomatenschalen stören mich nicht.

Das KüBi sollte mittlerweile alle sein, daher ersetzen wir’s durch ein neues, bevor wir einen Wok8 auf den Herd setzt und auf Betriebstemperatur bringt, so ungefähr zweidrittel bis dreiviertel Hitze sind okay. Großen Schwupp Olivenöl in den Wok, durch Schwenken verteilen und die ausgedrückten(!) Auberginenstücke reinwerfen. Die werden jetzt Piksolo zehn bis 15 Minuten lang gebraten, bis sie braun und weich werden. Dann schmeißen wir Zwiebelringe, Zucchini und Paprikaschote dazu9 und bratet unter Rühren weiter. Um den Aktivitätsdrang im linken Knie zu befriedigen könnt ihr jetzt schon mal salzen, pfeffern und cayennepfeffern. Und noch’n Schluck KüBi nehmen, Pfeffern macht durstig. Zehn, fünfzehn Minuten später sollte alles eine weiche Konsistenz, aber noch ein bisschen Biss haben. Jetzt werfen wir dem ganzen Gemüse noch die Tomatenstücke her, pressen einszweiviele Knoblauchzehen dazu und geben ordentlich HdP dazu, für das Provenςe-Feeling. Hitze auf ca. ein Drittel runter, umrühren und 5 bis 10 Minuten schmoren lassen. Darauf aufpassen, dass die Tomaten nicht zerfallen, sonst habt ihr Gemüsesuppe statt Ratatouille. Wenn die Chose so aussieht…

…könnt ihr sie vom Herd nehmen und zu Tisch bringen. Stück Weißbrot und ein Stück Fleisch oder Fisch dazu. Und ’nen gescheiten Wein, egal ob weiß, rot oder rosé. Hauptsache, er hat Muskeln, damit er gegen das Südfrankreich-Aroma ankommt. Mahlzeit!

  1. Die ganz kleinen Zucchini schmecken am besten. „Ganz klein“ bedeutet: Etwa ein Drittel so groß wie die Kawenzmänner, die als normale Zucchini im Supermarkt rumliegen.
  2. Ich lass die Paprika meistens weg, obwohl sie in den Rezepten steht. Mir schmeckt’s ohne besser.
  3. Herbes de Provençe
  4. Küchen-Bier
  5. Muss ordentlich salzig sein, richtig trübe
  6. Ihr könnt auch in Scheiben geschnittene Frühlingszwiebel nehmen.
  7. Kreuzweise einschneiden, mit Kochendwasser übergießen, abschrecken, Haut abziehen. Oder scharfen(!) Sparschäler nehmen
  8. eignet sich am Besten. Wenn ihr keinen Wok habt, nehmt eine große Pfanne.
  9. Wenn ihr wie ich die Paprikaschote weglasst, werft ihr sie natürlich nicht dazu.
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3 Antworten zu [Männeressen] Ratatouille

  1. AvatarThea sagt:

    Das kreuzweise Einschneiden der Tomatenhaut ist völlig unnötig. Klappt auch ohne.
    Kleine Zucchini zu kriegen, ist mehr als schwierig. Ich kriege immer die Krise, wenn Gärtner stolz auf ihre armlangen wattigen Kawenzmänner sind.
    Paprika habe ich gerne dazu. Und ja, da bin ich etwas verschwenderisch: Mit einem Sparschäler schneide ich die Haut ab, aber nicht so pingelig.
    Die Gemüse gare ich eine Sorte nach der anderen und schmeiße zu „finish“ alles wieder zusammen.

    • AvatarTilman sagt:

      Auf die Paprika mag ich auch nicht verzichten, dafür aber auf die Schälerei. Die Haut wird mitgegessen.

      Aber das separate Garen der verschiedenen Gemüsesorten ist unbedingt zu empfehlen. Außerdem ist darauf zu achten, dass die Auberginen wirklich gut durchgebraten sind. Nichts ist schlimmer als halb rohe Auberginenstückchen im Essen. Die sind dann nämlich nicht „knackig“ (wie z.B. Zucchini), sondern gummiartig und sie schmecken seifig. Dabei sind richtig zubereitete Auberginen wunderbar!

  2. AvatarCarsten sagt:

    Im Sommer schmeckt mir sehr, sehr kühler Rowein dazu. Am besten die Sorte Malbec. Lammcarrée dabei. Läuft.

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