Mission 5 Possible – das Live-Tagebuch zur Fußball-WM 2018: Tag 11

Wie bei jedem großen Turnier schreibt Chris Kurbjuhn auch während des Sommers 2018 sein Turniertagebuch mit Kommentaren, Anekdoten, Erinnerungen an frühere Turniere und jede Menge dummem Fußballzeugs. Aufzeichnungen aus dem Tollhaus eines Fußballsüchtigen, mehrmals täglich aktualisiert.

Meine Tagestipps aus unserem Tippspiel:
England – Panama 2:0
Japan – Senegal 1:1
Polen – Kolumbien 1: 0

Zitat des Tages: „Football, bloody hell!“ (Sir Alex Ferguson)

Natürlich war von Anfang an klar, wie das ausgeht…Natürlich nicht. Gestern Abend war wieder einer dieser Abende, an denen einem schlagartig klar wird, warum man Jahre auf Tribünen, vor Leinwänden und Fernsehern zubringt, um anderen beim Fußballspielen zuzusehen. Weil es in diesem wunderbaren Sport keine Gewissheiten gibt. Weil ein Spiel zwar (über) 90 Minuten dauert, aber in einer einzigen Sekunde gedreht und entschieden wird. Und diese Sekunden bleiben einem ein Leben lang, im Guten wie im Schlechten. Was für ein Sport!

Was haben wir eigentlich vor zwanzig Jahren gemacht, als es noch kein youtube gab und wir uns Szenen wie Kroos‘ unfassbaren Freistoß nicht wieder und wieder anschauen konnten?

Überhaupt, Kroos! Was für einen Höllenritt der gestern hingelegt hat, vom Fehlpass, der zur schwedischen Führung führte, bis zur Last-Minute-Rettung. So ein Spiel verändert einen Spieler. Kann sein, dass aus Kroos gestern ein wirklich großer Spieler geworden ist. Wir werden es hoffentlich sehen.

Kleiner Seitenblick auf unser Tippspiel: Das verläuft ähnlich spannend wie gestern das Schwedenspiel. Nach knapp zwei Spieltagen haben noch an die 50 Mitspieler realistische Chancen auf den Gesamtsieg.  Mehr geballtes Fußballwissen geht nicht. Ich selber hab mich natürlich schon rettungslos verdaddelt.

Update 09:00
Der Tweet des gestrigen Tages ist Gary Lineker gelungen:
„Football is a simple game, 22 men chase the ball for 82 minutes and the Germans get a player sent off so 21 men chase the ball for 13 minutes and at the end the Germans somehow fucking win.“

Bei den Taktik-NerdsExperten von der Spielverlagerung steht die Analyse des Schwedenspiels. Zitat: „Die in der ersten Partie prägenden Probleme sind noch keineswegs ganz verschwunden, aber andererseits kam in dieser Begegnung enormes Potential zum Ausdruck, so gefährdet es von Entscheidungsfindung und Verhaltensauswirkungen der Psyche immer war. Daher ist dieses knappe, schwierige, glückliche, instabile 2:1 schon mehr als Arbeitssieg und Emotionstransport.“

Live-Ticker les ich meistens erst nach einem Spiel, auch den von den 11 Freunden. Die Nachspielzeit haben sie echt cool getickert:
93.
Unfassbar. Ecke kurz ausgeführt, quer gelegt auf Brandt und der trifft, wie schon gegen Mexiko, den Pfosten. Um noch mehr Pfosten zu treffen, müsste Brandt auf dem nächsten AfD-Parteitag vorbeischauen.
95.
WWWWWWAAAAAAAAAAASSSSSSSSS IST LOOOOOOOOOOS? 95. Minute, etwas Magisches muss passieren, ein Lothar-Matthäus-Solo gegen Jugoslawien, eine Neuville-Fußspitze gegen Polen, ein Brehme-Elfer gegen Argentinien, ein Schürrle-auf-Götze, IRGENDWAS MAGISCHES, und dann kommt Toni Kroos und schweißt einen Freistoß vom Strafraumeck in den Winkel, ach was, in den Winkel, direkt durch den Winkel hindurch in die Geschichtsbücher. Und Deutschland gewinnt das Spiel.“

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