Moment mal…

„Es gibt nicht zu viele Flüchtlinge sondern zu viele Rassisten“ steht auf dem Aufkleber am Laternenmast. Irgendwo zwischen der Pizzeria am Ortsrand und der Eisdiele. Gut gemeint, sicher. Aber nicht zu Ende gedacht.

Einig sind wir uns bestimmt, dass jeder Rassist ein Rassist zu viel ist. Aber auch, dass im 21. Jahrhundert, ungefähr 300.000 Jahre nach dem Erscheinen der ersten Individuen unserer Gattung Homo Sapiens, immer noch Menschen aus ihrer Heimat fliehen müssen. Egal aus welchem Grund auch immer: Das ist alles andere als eine Erfolgsgeschichte für unsere, ach so weit entwickelte Spezies.

Fassen wir zusammen: Jeder Rassist ist genau ein Rassist zu viel. Aber: Auch jeder Flüchtling, der gezwungen ist, seine Heimat unfreiwillig zu verlassen und sich auf eine ungewisse Reise begeben muss, ist genau ein Flüchtling zu viel. Zeigt er uns doch damit, dass wir es in ungefähr 300.000 Jahren nicht zu einer friedlichen Koexistenz miteinander geschafft haben. Ein Armutszeugnis für die gesamte Menschheit.

Die Bonobos sind in dieser Hinsicht deutlich weiter als die selbsternannte „Krone der Schöpfung“…

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren. In “Roberts Blu-rays” stellt er in unregelmäßiger Reihenfolge Neuerscheinungen vor, die vielleicht interessant für euch sind. Weitere Filmtipps von Robert findet ihr unter www.film-blog.tv.

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