Wacht auf, verdummte Väter dieser Erde!

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Liebe Helikopterväter!

Bitte, hört zeitnah auf, euren Bratzen die Schultaschen zu tragen. Ihr tut ihnen keinen Gefallen. Es geht nämlich gar nicht um das Gewicht der vielen Bücher, die die lieben Kleinen tagtäglich in die Schule tragen müssen1. Es geht – brutal einfach gesagt – um Macht. Solange ihr euren lieben Kleinen die Schultaschen tragt, wissen sie, dass sie den Daumen drauf haben auf dieser Eltern-Kind-Beziehung. Dass ihr ihnen jeden Scheiß abkauft, solange der Augenaufschlag herzig genug ist, mit dem er vorgetragen wird. Das Schultasche-Tragen ist ein Test, bei dem ihr seit Jahren hundsmiserabel abschneidet: nicht lernfähige Amöbe, setzen, sechs.

Das gleiche gilt übrigens für die Musikinstrumente, mit denen ihr euch abschleppt, seit ein geldgeiler Musikschul-Direktor eurem stocktauben, völlig arhythmisch durchs Leben schwankenden Nachwuchs musikalisches Talent attestiert hat. Glaubt ihr ernsthaft, dass Junior gern Akkordeon oder Kontrabass spielt? Dass Töchterchen ganz vernarrt ist in das brummelnde Genäsel ihres Cellos? Die wollen euch schwitzen sehen, Geigen und Gitarren sind zu leicht! Schulbücher und schwere Musikinstrumente sind ein hochentwickeltes Frühwarnsystem, das das euch perfide unterdrückende Otterngezücht verlässlich vor etwaigem Aufflackern elterlicher Vernunft2 warnen soll. Denn wenn ihr eure Energien nicht mehr auf das Schleppen überflüssiger Schulbücher und Musikinstrumente verschwendet, dämmert euch vielleicht, dass ihr vor Jahren vollkommen besinnungs- und widerspruchslos die Entscheidungshoheit an die kurzhalsigen Ungeheuer abgetreten habt, die als eure Kinder im Familienstammbuch stehen.

Wacht auf, Helikopter-Väter! Ihr habt nichts zu verlieren als die Schultaschen und Waldhörner eurer Kinder!

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Video-Link: https://youtu.be/PjKtfvKJSuk

Abschließend noch eine kleine Bemerkung zur Sitzordnung in öffentlichen Verkehrsmitteln. Auch wenn das jetzt wie ein Schock für euch kommt, liebe Heli-Väter, aber eure Mini-Terroristen genießen kein bevorzugtes Anrecht auf einen Sitzplatz, auch wenn sie noch so klein, begabt und furchtbar müde sind. Als erstes nehmen die Senioren Platz, die Kranken, die Menschen, die schweres Gepäck zu tragen haben. Dann sind die Erwachsenen mittleren Alters an der Reihe und schließlich… nein, eure Natternbrut bleibt noch stehen, zuerst seid ihr selbst an der Reihe. Ihr habt euch für euren Nachw2uchs beim Akkordeon- und Schultascheschleppen verausgabt, schon vergessen? Euch steht der nächste Sitzplatz zu, dann erst sind eure Unterdrücker an der Reihe.

  1. Oder habt ihr im Ernst geglaubt, Kevin-Philip müsse freitags wirklich das Erdkundebuch mitbringen, obwohl‘s den Schnarchkram nur montags und dienstags gibt?
  2. „Der Junge ist jetzt 5cm größer als ich, könnte der die Basstuba nicht langsam selber tragen?“
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Eine Antwort zu Wacht auf, verdummte Väter dieser Erde!

  1. AvatarFelix sagt:

    Also wenn uns die Eltern damals was hinterhertrugen, wurden wir noch verprügelt (zu recht). Muttersöhnchen hieß das früher. Da war auch nicht jeder hochbegabt…

    Hat der Autor etwa auch Josef Kraus gelesen? 😉

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