[Dem Chris seine Filme] Hoffnungslos irre – die 2. Staffel von „Hoff the record“

Wenn mir vor zwanzig, dreißig Jahren jemand prohphezeit hätte, dass man David Hasselhoff nicht unterschätzen dürfe, dass er möglicherweise eine sensationelle Spät-Karriere als saugeiler Komiker vor sich habe… Ich hätte ihn ausgelacht. Der talentfreie Schnösel, der ungelenk mit einem Auto parlierte und sich zehn Jahre lang von Pam Andersons Mörderhupen an die Wand spielen ließ… der sollte irgendwas draufhaben? Im Vollrausch die Mauer einsingen vielleicht, mehr aber auch nicht! Heute, nachdem ich die erste und zweite Staffel von „Hoff the Record“ gesehen habe, muss ich mich korrigieren: David Hasselhoff ist einer der mutigsten Komiker, die ich kenne.

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Video-Link: https://youtu.be/TyZTzoltn14

In „Hoff the Record“ spielt David Hasselhoff sich selbst. Einen ehemaligen Teenie-Schwarm, der – mittlerweile total abgehalftert – verzweifelt versucht, an den Glanz früherer Tage anzuknüpfen und eine neue Karriere zu starten. Weder in der Wahl seiner Mittel noch in der Wahl seiner Mitarbeiter hat Hasselhoff dabei eine glückliche Hand. Seinem Manager Fergus Craig fehlt es an jedem Fingerspitzengefühl, sein Fahrer und Security Chief Asim Chaudry sieht sich eher als Womanizer, seine persönliche Assistentin Ella Smith scheint in diversen eigenen Welten zu leben, und dann wäre da noch Davids Sohn Dieter aus Ostdeutschland… Auf dieses Schreckenskabinett wäre ein Dr. Mabuse gewaltig stolz, und dass einem David Hasselhoff die Kontrolle über dieses Terrortrupp sofort entgleitet, ist klar. Diverse neue Karriere-Anläufe scheitern krachend. Mit dem Vortäuschen des eigenen Todes und einem dillettantisch gefaketen Reha-Aufenthalt macht man sich keine Freunde, und so ist Hasselhoff bald der meist gehasste Mann der Welt ist. Schließlich soll David ausgerechnet beim Dreh eines Billig-Horror-Films in den Wäldern Rumäniens in die Erfolgsspur zurückfinden. Und es sieht zunächst tatsächlich gut aus…

Das hört sich reichlich abstrus an? Das ist reichlich abstrus, und gleichzeitig ist es allerbeste Comedy, denn wie schon in Staffel 1 schwingt sich David Hasselhoff auch in Staffel 2 zum Fremdschäm-König auf. Meine Herren, der Mann schont sich keine Zehntelsekunde lang und macht sich in einer Art und Weise über seine Kunstfiguren aus Knight Rider und Baywatch und sich selber lustig, die gelegentlich durchaus atemberaubend ist. Es gehört jede Menge Mut und Können dazu, vor der Kamera soviel von sich selbst preiszugeben, das hätte ich Hasselhoff nicht zugetraut. Im Vergleich zur 1. Staffel hat er das Facepalm-o-Meter noch ein paar Umdrehungen weiter geöffnet, das ist gelungene Komik mit Biss, die keine Rücksicht nimmt und auch mal ordentlich wehtut. Chapeau, Mr. Hasselhoff. Ganz großes Kino in der kleinen Mockumentary-Sitcom.

„Hoff the Record“ – Staffel 2

 

  • Darsteller: David Hasselhoff, Fergus Craig, Ella Smith, Brett Goldstein
  • Regisseur(e): Natalie Bailey
  • Format: Dolby, PAL
  • Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
  • Untertitel: Deutsch
  • Region: Region 2
  • Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
  • Anzahl Disks: 1
  • FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
  • Studio: Polyband/WVG
  • Erscheinungstermin: 28. April 2017
  • Produktionsjahr: 2016
  • Spieldauer: 180 Minuten

Gewinnspiel:
Fa. Polyband hat uns freundlicherweise zwei DVDs von „Hoff the Record – Staffel 2“ zur Verfügung gestellt. Wenn ihr die gewinnen und euch 180 Minuten über The Hoff und seine schrägen Freunde beömmeln wollt, dann gebt einen Kommentar zu diesem Post ab, in dem ihr euren Lieblings-Sitcom-Star nennt. Eine kurze Begründung, warum ihr gerade diesen Schauspieler bzw. diese Schauspielerin bevorzugt, wäre nett, ist aber nicht Bedingung. Zum Kommentieren habt ihr bis zum 12.06.2017 24 Uhr Zeit, dann schließen wir die Kommentare und lassen gegebenenfalls das Los entscheiden. Mitarbeiter von Polyband und nassrasur.com dürfen nicht mitmachen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Spaß!

Update:
Einsendeschluss. Thies hat eine DVD gewonnen.

 

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Eine Antwort zu [Dem Chris seine Filme] Hoffnungslos irre – die 2. Staffel von „Hoff the record“

  1. AvatarThies sagt:

    Es ist keine Sitcom im klassischen Sinn, aber ich liebe Larry David in „Curb your enthusiasm“. Er verkörpert für mich darin das unmögliche Streben nach Glück und Zufriedenheit in einer mit Fettnäpfchen gespickten Welt. Eigentlich müsste die von ihm gespielte Figur für alle Zeiten ausgesorgt haben, aber er braut sich Folge für Folge einen perfekten Sturm zusammen, der ihn dann als Opfer der Umstände mit seinem Schicksal hadern lässt. Als Titelmelodie hätte sich „Das Lied der Unzulänglichkeit“ aus der Dreigroschenoper angeboten.