[Dem Chris seine Filme] Dirty Games – Best of Schattenseiten

91wauayhoml-_sy550_Wir Männer gucken gerne Sport. Schon Sepp Herberger hat erkannt, warum wir das tun, nämlich weil wir nicht wissen, wie’s ausgeht. Wenn wir einem Fußballspiel, einem Tennismatch oder einem Leichtathletik-Wettbewerb zuschauen, denken wir, dass jetzt, in dieser Minute, Sportler Dinge tun, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Benjamin Bests herausragende Sportdoku „Dirty Games“ belehrt uns eines besseren. Sie klärt uns darüber auf, dass es Menschen gibt, die lange vor uns wissen, wie’s ausgeht. Die einiges dafür tun, dass sportliche Entscheidungen in ihrem Sinne beeinflussen. Und die davon profitieren.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/uS8OWFLaS6U

Benjamin Best ist einer der wenigen deutschen Sportjournalisten, die diese Berufsbezeichnung noch verdienen. Im Gegensatz zu den Wontis und Poschis, die sich von der Vermarktungsmaschine Profi-Sport haben vereinnahmen lassen, hat Best stets die nötige Distanz gewahrt und den Profi-Sport kritisch hinterfragt. Im Jahrestakt hat er herausragende Reportagen über Korruption, Wettbetrug und Doping herausgebracht, um nur einige der Themen zu nennen, die er beackert hat. Mit „Dirty Games“ hat er seine Themen nun für die große Leinwand aufbereitet.

Nach außen hin wirkt der Sport völkervereinend, vertrauenswürdig. „Dirty Games“ blickt hinter die Hochglanzkulisse des internationalen Spitzensports.

Nach außen hin wirkt der Sport völkervereinend, vertrauenswürdig. „Dirty Games“ blickt hinter die Hochglanzkulisse des internationalen Spitzensports.

Ist das nun ein Best of Sport-Schattenseiten, fragt sich der DVD-Kritiker, der um Wortwitz bemüht ist. Das ist es einerseits, denn Best breitet tatsächlich ein Mosaik von Geschichten, Szenen und Protagonsiten vor uns aus. Für diesen Film ist er mit seinem Team um die ganze Welt gereist, hat in Rio und Qatar gedreht, hat die NBA durchleuchtet und ist in den Box-Ring geklettert, um Dubiositäten bei der Punktvergabe aufzudecken. Dabei ist nicht alles neu, des öfteren zitiert Best sich selbst, also Reportagen aus früheren Jahren, aber das hat durchaus Methode: Aus dem Mosaik der Szenen und Geschichten formt sich ein Bild des aktuellen Spitzensports, das befremdet und wütend macht: Best zeigt, wie weit sich der Profi-Sport von seiner Basis und seinen Fans entfernt hat, wie eine menschenverachtende Maschinerie entstanden ist, die die Naivität des „Wissenwollen wie’s ausgeht“ gnadenlos ausnutzt, um richtig schwer Kohle zu machen.

Rio de Janeiro, Brasilien: Parque Olímpico – Park-Anlage für die Olympischen Spiele 2016

Rio de Janeiro, Brasilien: Parque Olímpico – Park-Anlage für die Olympischen Spiele 2016

Fazit: „Dirty Games“ ist Pflicht für alle Männer, die sich für Sport interessieren. Wer „Dirty Games“ gesehen hat, guckt sich in Zukunft zwar trotzdem noch die großen Spiele und Turniere an, weiß aber, dass da nicht alles wirklich Sport ist, was als solcher verkauft wird. Dicke Empfehlung, beste Sport-Doku seit langem!

Dirty Games – die DVD-Daten

  • Regisseur(e): Benjamin Best
  • Format: Dolby, PAL
  • Sprache: Deutsch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 5.1)
  • Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
  • Region: Alle Regionen
  • Bildseitenformat: 16:9 – 1.77:1
  • Anzahl Disks: 1
  • FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
  • Studio: W-film / Lighthouse Home Entertainment
  • Erscheinungstermin: 23. September 2016
  • Produktionsjahr: 2015
  • Spieldauer: 93 Minuten
Istanbul, Türkei: Seit Jahren wird der türkische Fußball von Manipulation und Korruption heimgesucht. Eine Gruppe kämpft für Gerechtigkeit im türkischen Fußball.

Istanbul, Türkei: Seit Jahren wird der türkische Fußball von Manipulation und Korruption heimgesucht. Eine Gruppe kämpft für Gerechtigkeit im türkischen Fußball.

Das Gewinnspiel

Wir verlosen 3 DVDs dieser wirklich herausragenden Sport-Doku. Alles, was ihr tun müsst, um eine DVD zu gewinnen, ist, einen Kommentar zu diesem Posting abzugeben, in dem ihr einen Grund nennt, warum die Fußball-WM 2022 NICHT in Qatar stattfinden sollte. Dafür habt ihr bis zum 28.9.2016 um 24 Uhr Zeit, dann schließen wir die Kommentare. Sollten mehr als drei Kommentare abgegeben werden, entscheidet das Los. Mitarbeiter von nassrasur.com dürfen nicht mitmachen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Verlosungsexemplare wurden uns von W-film zur Verfügung gestellt, wir bedanken uns herzlich.

Nachdem Chris Kurbjuhn in unserer beliebten Rubrik „Roberts Blu-rays„durch Gastbeiträge zahlreiche wertvolle Erfahrungen gesammelt hat, hat er nun seine eigene Rubrik erhalten.

Update: Einsendeschluss, wir haben gelost. Gewonnen haben Andreas, FonZo und Foodfreak. Die Gewinner werden per Mail benachrichtigt. Wir danken allen Teilnehmern fürs Mitmachen.

Fotos: W-film / Benjamin Best Productions

Markiert mit Benjamin Best, Dirty Games, Doku, Sport.Speichern des Permalinks.

4 Antworten zu [Dem Chris seine Filme] Dirty Games – Best of Schattenseiten

  1. AvatarCarsten sagt:

    In Qatar ist es zu warm.

  2. AvatarFonZo sagt:

    Sklaverei, der Kaiser, Turnier im Dezember, keine aktive Fankultur vor Ort, usw.

    Gibt es einen Grund FÜR Katar?

  3. AvatarFoodfreak sagt:

    Allein schon die Sklavenarbeit in Qatar sollte ein Ausschlußkriterium sein. Und man fragt sich wirklich, welche Gründe (außer Geld) es allen Ernstes für Qatar geben kann?

  4. AvatarAndreas sagt:

    Gründe sind alle genannt, dieses menschenverachtende Regime durch so eine Veranstaltung zu legitmieren geht mal gar nicht.

    Zum Thema „einer der wenigen deutschen Sportjournalisten“ .. da wäre noch der Name Jens Weinreich zu nennen, das ist der der seinerzeit den Theo Zwanziger einen Demagogen nannte and vom DFB/Theo dann durch mehrer Instanzen geklagt wurde.