Frankreich ist deutlich näher als Brasilien, trotzdem haben wir auch bei diesem Turnier keinen Sonderkorrespondenten vor Ort. Wir verfolgen die Spiele vor dem Fernseher. Zuhause, in der Kneipe, bei den Public Viewings, überall da, wo Männer sich treffen, die den Fußball lieben und leben. Wie bei jedem Turnier führt Chris Kurbjuhn spieltäglich ein Turnier-Tagebuch mit Kommentaren, Anekdoten, dummem Fußballzeugs und Erinnerungen an frühere Turniere. Football, bloody hell!
Gestern schrieb ich, dass Italien meist im Finale auftaucht, wenn sie niemand auf dem Zettel hat, und ich fürchte, ich werde Recht behalten. So, wie der Azzurro gestern sein grauses Defensiv-Haupt gereckt hat, scheint ein Elfmeterschießen wieder die einzige Möglichkeit zu sein, den Ball an Buffon vorbei zu bekommen. Mein Lieblingsfeind ist wieder da!
Seit 1970 ist es immer das gleiche: Italien reist mit einer völlig überalterten Mannschaft an, stellt sich hinten rein und widmet sich ausgiebig der Schiedsrichter-Beeinflussung. Schwalben am Fließband, Verletzungspausen ohne Ende, theatralische Forderungen nach gelben und roten Karten für den Gegner, da läuft regelmäßig die ganz große Oper ab, die Scala ist ein Scheiß dagegen. Okay, wir wissen jetzt, was auf uns zukommt.
Dabei ist Italien doch eigentlich ein wundervolles Land. Tolles Klima, herrliche Landschaften, grandioses Essen und Super-Mucke!
Video-Link: https://youtu.be/F5pW_tarGdI
Warum pflegen die einen dermaßen hässlichen Fußball?
Nuja, vermutlich weil’s bisher leider recht erfolgreich war. Vor allen Dingen gegen uns.
Und heute? Heute kann man endlich mal den Uralt-Kalauer „Wer spielt denn heute? – Österreich-Ungarn! – Wie nett, gegen wen?“ anbringen.
Meine Tipps für heute:
Österreich – Ungarn 1:1
Portugal – Island 3:0