[Männeressen] Satarasch – die perfekte Grillbeilage

rh_satarasch_02Übers Grillen muss ich hier nicht viele Worte verlieren. Das macht Marc viel besser als ich es jemals könnte. Deshalb beschränke ich mich auf eine Beilage. Schnell gemacht und sehr lecker. Die Zutaten dafür sind, wenn sie nicht schon zu Hause rumliegen, auch schnell besorgt. Und: Je nachdem, was grade da ist, kann man’s, je nach Vorratskammer, Garten und eigenem Geschmack ergänzen. Hier das Basisrezept.

rh_satarasch_01Satarasch
Ein Drittel Zwiebeln, ein Drittel Gemüsepaprika, ein Drittel Tomaten. Die Ungarn sagen Letschko dazu. In Frankreich kommen noch Zucchini und Auberginen dazu, dann ist es eine Ratatouille. In der Gegend, wo mein Vater geboren wurde, in Slawonien, dort, wo Donau und Drau zusammenfließen, heißt es Satarasch. Oder, wenn der Paprika-Anteil erhöht wird: Paprikasch. Gewürzt wird mit Salz und einer Prise – aber wirklich nur einer Prise – Zucker. Ein paar Zehen Knoblauch gehören auch noch rein. Wer’s schärfer mag, Chili-Schoten oder Paprikapulver nach Geschmack. Aber da sind wir variabel. Es soll ja allen am Tisch schmecken.

Was wichtig ist
Die Qualität der Tomaten. Wer nur an holländische Wasserparadeiser rankommt, kann’s gleich vergessen. Ideal sind schöne, sonnengereifte Eiertomaten. So, wie sie die italienische Mama für ihre Pastasaucen aus dem Garten holt. Wer da nicht rankommt: Gute Dosentomaten sind immer noch besser als schlechte Discounterware ohne jeden Geschmack. Wer frische verwendet, kann sie abziehen. Mach ich nie. Ist mir zu umständlich. Ich esse die Haut meist mit. Wen’s stört, der kann sie auch vor dem Servieren aus dem Topf fischen.

Apropos schmecken: Man kann Satarasch wunderbar warm, als Beilage zu Gegrilltem verspeisen. Kalt, als Ersatz für die unsäglichen Fertig-Grillsaucen, geht natürlich auch. Wer will, kann es auch pürieren und jedes Ketchup aus der Flasche vergessen.

rh_satarasch_02Und wie geht’s? Ganz einfach. Zuerst die Zwiebeln würfeln, so fein muss das nicht sein. Ein paar größere Stücke schaden nix. Die in Olivenöl anschwitzen, bis sie leicht glasig werden. Dann kommen die in Streifen geschnittenen Paprikaschoten dazu, darüber geviertelte Tomaten. Deckel auf den Topf und ungefähr eine halbe Stunde leicht vor sich hin köcheln lassen, gelegentlich mal umrühren. Das war’s auch schon. Am Ende wird mit Salz abgeschmeckt.

rh_satarasch_03Wer mehr Feuer im Gemüse möchte, kann Chili-Schoten nach Wahl dazugeben und mitköcheln lassen, ebenso ein paar Knobi-Zehen. Die lasse ich immer am Stück. Wer will, kann sie mitessen. Wer nicht, gibt sie dem Tischnachbarn.

Dazu schmecken Reis, Nudeln, frisches Ciabatta oder Baguette.

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren. In “Roberts Blu-rays” stellt er in unregelmäßiger Reihenfolge Neuerscheinungen vor, die vielleicht interessant für euch sind. Weitere Filmtipps von Robert findet ihr unter www.film-blog.tv.

Fotos: Robert Hill, alle Rechte vorbehalten

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3 Antworten zu [Männeressen] Satarasch – die perfekte Grillbeilage

  1. AvatarKlaus Klattke sagt:

    Echt BONFORTIONÖS – dit probier ick ooch aus!

  2. AvatarNils sagt:

    Ich hab’s probiert. Besonders der Tipp, es püriert als Ketchupersatz zu verwenden ist spitze.

  3. AvatarFredl sagt:

    Ich bin 62. Als ich noch Kind war, gabs bei uns zu Hause schon Sataras. Allerdings meist im Winter, weil Mutter und Großmutter es im Sommer als Gemüse reichlich und günstig zu haben war, durch einwecken haltbar machten.

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