Männeressen: Steak-Sandwich nach Nigel Slater

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Meine Herren, heute wird’s eng! Für die Kollegen, die sich – wie der Schreiber dieses Posts – beim Kochen gern das ein oder andere KüBi (Küchen-Bier) zuführen. Das heutige Nigel-Slater-Rezept aus seinem Kochbuch „Eat“ ist nämlich so kurz, knapp, knackig, dass die Zeit allerhöchstens für ein kleines KüBi reicht. Macht das was? Nö. Wir sind ja flexibel. Außerdem kochen wir ja nicht, nur um KüBi trinken zu können. Höchstens manchmal…

Gehen wir einkaufen. Ab zum guten Fleischer und ein schönes Steak kaufen. Slater empfiehlt ein dünnes Steak, weil er’s im ganzen zwischen die Brothälften packt. Mir ist das nix, so ein Minuten-Steak ist schon fast durch, wenn ich ’ne schöne Kruste reingebraten hab, dann schmeckt’s mir nicht. Ich hab ein Entrecote gekauft, dass ich medium rare braten kann. Dann brauchen wir ’noch was Baguette-ähnliches zum Steak-Reinlegen, Senf, Mayo 1 und ich hatte noch ein paar Salatblätter und Frühlingszwiebeln rumzufliegen und hab die verwendet, um diesen Vitamin-Greueln ein Ende zu machen.

SAMSUNG CAMERA PICTURESOkay, KüBi knacken, Pfanne heißmachen, Steak braten. Von jeder Seite eine halbe bis ganze Minute volle Pulle anbraten, dann Hitze auf maximal 50 Prozent zurückfahren 2 und fertig braten. Dabei immer wieder sachte aufs Fleisch drücken: Wenn’s noch weich ist, ist es rare. Wenn’s elastisch ist, medium. Wenn’s hart ist, ist’s durch.

Wenn das Steak dann fertig ist, dann ist es natürlich noch nicht fertig, wir müssen’s erst noch ein bisschen ruhen lassen, damit es sich entspannt. Sonst schießen die Fleischsäfte beim Anschneiden raus und die Konsistenz geht Richtung Schuhsohle. Also unser Steak in Alu einschlagen und zwischen zwei Tellern warmhalten. Während das Steak ausruht, müssen wir weiterarbeiten. Wir schneiden das Baguette auf und legen’s mit der Schnitthälfte nach unten in die Bratpfanne, die noch auf dem Herd steht, und drücken erbarmungslos zu.

SAMSUNG CAMERA PICTURESDie Brotscheiben sollen ordentlich Farbe annehmen und sich mit Bratenfett und -saft vollsaugen, das gibt den typischen Slater-Kick. Wenn sich die Brothälften schön warm und fettig anfühlen, holen wir sie aus der Pfanne, bestreichen großzügig mit Senf und Mayo und legen – wenn gewünscht – Salatblätter und Frühlingszwiebelringe drauf. Ich mag das gern, das kühle rohe Zeugs gibt einen schönen Kontrast zum heißen Steak. Und jetzt wickeln wir das Steak aus und würzen mit Pfeffer und grobem Salz. Wenn man ein dünnes Steak gebraten hat, kann man’s im ganzen ins Brot packen. ich hab – wie gesagt – ein dickeres genommen und es medium rare gebraten, dann ist es evendöll eine gute Idee es auszuschneiden. Man kann’s manierlicher essen3 und es sieht appetitlicher aus, finde ich.

SAMSUNG CAMERA PICTURESAber eigentlich ist das ja wurscht, wir klappen’s ja doch gleich zu und hauen rein. Als Getränk zum Essen bleiben wir beim KüBi, ist ja noch was in der Flasche drin. Oder? Mahlzeit!

  1. entweder selbst klöppeln – Eigelb verkleppern, mit dem Schneebesen oder Mixstab Öl einemulgieren, würzen, fertig – ist kein Akt oder die gute Ailloli aus dem Kühlregal nehmen, NICHT das billige  Zuckerzeugs.
  2. Kollegen, die am E-Herd arbeiten, benutzen am besten zwei Kochplatten und kleben sich ein „Ich bin Energie-Sparer“-Schild an die Ofentür.
  3. falls die Frau mal von ihrem Salat hochguckt
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6 Antworten zu Männeressen: Steak-Sandwich nach Nigel Slater

  1. AvatarAldres sagt:

    Ich würde mir einen kühlen Beaujolais dazu gönnen.

  2. AvatarMarc sagt:

    Nicht mein Garpunkt, aber es sieht unheimlich lecker aus!

    Gruß

    Marc

  3. AvatarKlaus Klattke sagt:

    Klingt sehr schmackhaft!

  4. Sehr schön, mein Abendessen am Samstag…

  5. Ich hab’s mit gut durchwachsenem Nackenkotelett und Feldsalat (!) probiert, das war ein absoluter Genuss! Der Feldsalat macht das ganze sehr weich und sämig, eine unheimlich cremige Konsistenz. Den Nacken unbedingt „natur“ kaufen, nicht mariniert! Das Fleisch braucht nur Pfeffer und Salz (ich hatte so einen Steakpfeffer-Mix in der Keramikmühle, auch okay). Dazu passt hervorragend ein kräftiger, herber Cider. Ich bin eigentlich eher für süßes Zeug, aber herber Apfelwein geht gut, wer aus der Gegend um Frankfurt kommt (oder an deren Apfelweine herankommt): ein Speierling. Oder was ich hatte: ein Sheppy’s aus Somerset, UK — das sind sortenreine Ciders und ich hatte den aus Dabinett-Äpfeln, ein kräftiges, herbes Kerlchen. Die Flaschen haben 0,5l, also kann man die schon beim Zubereiten statt KüBi als KüCi (Küchen-Cider) antrinken. http://www.sheppyscider.com, gab’s bei uns im Supermarkt.

  6. Nackenkotelett? Feldsalat? Cider? So langsam komm ich mir vor wie auf der alten Alfredissimo-Website: „Ich hab das Gericht gleich nachgekocht, statt Rinderfilet hab ich Dinkel-Vollkorn-Grieß genommen und statt Gänseleber Apfelsaft, es war köstlich!“:)

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