Kranke Männer

Foto: Mic445 under CC BY 2.0

Foto: Mic445 under CC BY 2.0

Männer haben keine Angst – außer vor ihren Frauen. Und ihren Ärzten. Das merkt man ganz besonders, wenn Mann tatsächlich Symptome einer Krankheit zeigt. Die Ausreden, warum Mann nicht in die Sprechstunde gehen will, sind Legion.
Versandapotheken, wie die Europa Apotheek, wo Mann bequem die benötigten Medikamente bestellen kann, ohne das Haus zu verlassen, gibt es zum Glück schon. Gäbe es doch nur noch Versandärzte, dann wäre die Situation vielleicht anders. Jetzt ist sie so wie in Alan Schmidts Story.

»Boaaah, eyh!«
Bei seinem Abschlag war mir die Kinnlade runtergeklappt. Perfekt durchgeschwungen, satt getroffen, der Ball zischte in perfekter Flugbahn auf das Grün zu und fiel nur wenige Meter davor herunter. Tiger-Woods-Weite.»Sind Sie Profi?«
»Nein, ich trainiere nur viel. Irgendwas muss man mit der vielen freien Zeit ja anfangen.«
Er grinste mich augenzwinkernd an, als ich meinen Ball aufs Tee praktizierte, und ich taxierte ihn genauer. Tatsächlich war der Kerl total durchtrainiert, und hatte diese tiefbraune Hautfarbe, die man nicht im Solarium sondern nur draußen in der freien Wildbahn bekommt. Schien tatsächlich viel Freizeit zu haben, die er an der frischen Luft verbrachte. Merkwürdig, dass ich ihn noch nie im Verein gesehen hatte. Der Pro hatte uns bekannt gemacht, weil ich einen Partner suchte.
Ich machte mich für den Abschlag locker und fragte nebenbei: »Und wer schenkt Ihnen die ganze Zeit an der frischen Luft? Sind sie erfolgreich geheiratet? Oder Förster?«
»Nein, geschieden. Und Arzt.«
Beinahe wäre mir der Schläger aus der Hand gefallen.
»Ein Arzt? Mit jeder Menge Freizeit? Das müssen Sie mir erklären.«
»Ich behandle ausschließlich Männer.«
»Und die werden nie krank?«
»Im Gegenteil. Männer haben andauernd was. Wenn ich Frauenärzte so erzählen höre, dann denke ich, dass wir beide nicht unbedingt zum starken Geschlecht gehören.«
»Ja, aber dann müsste Ihre Praxis doch brummen!«
»Tut sie ja auch. Jeden Morgen ist mein Wartezimmer bumsvoll.«
»Sie sind in einer Gemeinschaftspraxis, und Ihre Kollegen machen die ganze Arbeit?«
»Nein, ich warte einfach. Das Wartezimmer wird dann von ganz alleine leer.«
»Wie funktioniert denn das? Sind Sie Wunderheiler? Oder werden Ihre Patienten automatisch zum nächstbesten Spezialisten überwiesen?«
»Nein, dafür braucht‘s nur angewandte Psychologie. Alle Männer haben Angst vorm Arzt, ausnahmslos. Und die wächst, so lange ich sie im Wartezimmer sitzen lasse, unaufhaltsam. Kurz, bevor sie dran sind, springen sie auf, erklären sich für geheilt und verlassen meine Praxis.«
»Aber wenn sie solche Angst vorm Arzt haben, warum sind sie dann überhaupt zu Ihnen gekommen?«
»Weil ihre Frauen sie geschickt haben. Nur vor seiner Frau hat der deutsche Mann soviel Angst wie vor seinem Arzt.«
»Und was sagen die Frauen dazu? Dass ihre Männer aus dem Wartezimmer abgehauen sind?«
»Das erfahren die doch nicht. Die erzählen ihren Frauen eiskalt, das ich sie von Kopf bis Fuß untersucht und nichts gefunden habe, Prostata inklusive!«
»Und was machen Sie, wenn einer das Wartezimmer nicht freiwillig verlässt?«
»Sind Sie Kollege?«
»Warum?«
»Weil Sie sich auszukennen scheinen. Solche schweren Fälle gibt es in der Tat. Selten, aber es gibt sie. Die halten sich wirklich für krank.«
»Unfassbar!«
»In der Tat. Solche Fälle regelt bei mir Schwester Hedwig.«
»Schwester Hedwig ist Spezialistin für Männererkrankungen?«
»Nein, Schwester Hedwig ist eine beeindruckend herbe Erscheinung. Die lass ich einmal mit einer aufgezogenen Spritze durchs Wartezimmer gehen, da ergreift jeder die Flucht, glauben Sie mir.«
»Es kommt also tatsächlich niemals jemand zu Ihnen ins Sprechzimmer.«
»Doch, doch. Privatpatienten. Nach Voranmeldung.«
»Und die behandeln sie dann!«
»Nein, denen sag ich, was sie hören wollen. Damit sie‘s Ihren Frauen weitersagen können. ‚Mit dem Rücken können Sie Gartenarbeiten ein halbes Jahr lang vergessen!‘ – ‚Die Garage aufräumen? Denken Sie gar nicht erst dran!‘ So Zeugs halt. Ist ein schöner Nebenverdienst.«
»Aber… dieses ganze System funktioniert doch nur, wenn ihre Patienten gar nicht wirklich krank sind.«
»Sind sie ja auch nicht. Deswegen hab ich ja so viel Zeit zum Golfspielen. Apropos… wollen Sie nicht abschlagen?«
»Doch, gleich. Nur eine Frage noch… Was ist mit den Männern, die wirklich krank sind? Wer kümmert sich um die?«
»Guter Mann, Wenn ein Mann mal wirklich was Ernstes hat, dann macht er alles mögliche: den besten Freund fragen, Symptome im Internet googlen, Vitaminpillen bei der Versandapotheke bestellen… das einzige was er bestimmt nicht macht, ist zum Arzt gehen.«

Dieses Posting entstand mit freundlicher Zusammenarbeit und Unterstützung der Europa Apotheek.

Foto: Mic445 under CC BY 2.0

Markiert mit Arzt, Krankheiten, Männer, MEdizin, sponsored post, Versandapotheke.Speichern des Permalinks.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bitte nicht wundern: nach dem Absenden verschwindet Dein Kommentar einfach und wird erst nach Freischaltung durch uns sichtbar -- also nicht mehrfach absenden!