Was auf das Peloton zukommt – die Tour 2014

Tour de France (1903)

Tour de France (1903)

Für Chris Froome ist die Etappe zur Planche de Belles Filles der Schlüssel zum Sieg bei der Tour de France 2014. Alberto “Schnitzel” Contador glaubt der Ritt nach Hautacam bringt die Entscheidung. Aber der Reihe nach. Ich habe mir die Präse der 101. Auflage der Grande Boucle am Donnerstag auf Eurosport angesehen – da kommt einiges auf uns zu.

Los geht’s diesmal in Leeds in der Region Yorkshire and the Humber (wie die Ecke bei der kommunalen Neugliederung in den 70ern super sperrig benannt wurde). Bei der 100. Tour auf Korsika gab es keinen Prolog. Bei der 101. in England gibt es auch keinen. Wir starten am 5. Juli 2014 mit einer Flachetappe über 191 Kilometer nach Harrogate. Den Auftaktsieg bei der Sprintankunft wird Cavendish unserem Marcel Kittel sicherlich gern als Gastgeschenk überlassen. Bist ein netter Kerl, Mark!

Auf der 2.Etappe von York nach Sheffield wird es etwas welliger. Hier sind 198 Kilometer zu bewältigen. Und mit Etappe 3 von Cambridge nach London wird es nicht nur wieder flacher, sondern mit 159 Kilometern auch nicht ganz so lang.

In Le Touquet-Paris-Plage macht der Tourzirkus dann den landfall auf das französische Mutterland. Ziel der 4. Etappe ist Villeneuve d’Ascq, die Partnerstadt von Leverkusen. Ist praktisch eins mit Lille. Wir sind also in Frankreichs Norden! Und da werden die Radrennen ja gerne mal auf Kopfsteinpflaster ausgetragen.

Den Spaß hat sich der neue Streckenchef Thierry Gouvenou auf der 5. Etappe gegönnt. Von Ypern in Belgien geht es über 156 Kilometer nach Arenberg. Und da überquert das Peloton 9 Pflasterpassage – dort bekommen wir die Antwort, warum die Frooms und Contadors dieser Welt nicht bei den Frühjahrsklassikern antreten. Es rappelt im Karton. Gouvenou weiß, was er tut, denn er war selber schon 7. bei Paris-Roubaix im Jahr 2002.

Über die Champagne und das Elsaß geht es dann in die Vogesen. Frankreichs Nationalfeiertag, der 14. Juli, fällt 2014 dummerweise auf einen Montag. Also frei nehmen, sowieso schon im Urlaub sein oder das Drama im Radio anhören. Denn es geht rauf auf die Planche des Belles Filles. Hier siegte vor zwei Jahren Froome und Wiggo übernahm das Gelbe Trikot.

Nach dem ersten Ruhetag am 15. Juli fahren wir über die Bresse (leckeres Geflügel!) in die Alpen.

L’Alpe d’Huez ist nicht im Programm und auch sonst liegt der Fokus diesmal auf den Pyrennäen. Aber beide Alpenetappen (Chamrousse und Risoul) enden mit einer Bergankunft.

Der zweite Ruhetag ist nach einer Überführungsetappe am Mittelmeer in Carcassonne.

Tour de France (!903)

Tour de France (!903)

Die Fahrt nach Bagnères wird schon schwer mit der Port de Balès. Doch dann heißt es noch zwei Mal Bergankunft. Erst auf der Pla d’Adet und dann kommt am Donnerstag, 24. Juli 2014 der Ritt nach Hautacam. Entweder ist die Messe in den Vogesen schon gelesen oder es wird richtig spannend.

Merkt Ihr was? Ich habe mich noch gar nicht über das Mannschaftszeitfahren ausgelassen. Tja, es gibt keins und auch sonst sieht es mit Zeitfahrkilometern knapp aus. Erst am vorletzten Tag wird die Rampe aufgebaut für ein Einzelzeitfahren im Bergerac. Zwar nur 54 Kilometer, aber da könnte noch einmal Bewegung ins Gesamtklassement kommen.

Ausrollen ist dann wie seit vielen Jahren gewohnt auf den Champs-Élysées.

Ich fasse zusammen: 9 Flachetappen, 6 Bergetappen(davon 5 Mal Bergankunft), 5 Mittelgebirgsetappen und ein Einzelzeitfahren am vorletzten Tag. Das ist eine Mischung, die auf einen Wettbewerb zwischen Chris Froome, Alberto “Schnitzel” Contador und Nairo Quintana hindeutet.

Fotos: von Unbekannt [Public domain], via Wikimedia Commons

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