Schlägereien der Sonderklasse: Jackie Chan – Alles wird Waffe

Früher gehörte sie zum Männer-Film wie der Kronkorken auf die Bierflasche: die deftige, unterhaltsame Schlägerei, bei der schon mal ein Saloon komplett zu Bruch gehen konnte. Leider hat sich der klassische Barroom Brawl als ziviler Zeitvertreib des weltläufigen Mannes aus der Filmgeschichte fast vollkommen verabschiedet und ist der stillosen, dumpfen Gewaltausübung gewichen. Das finden wir schade und wollen auf “Männer unter sich” gegensteuern: mit einer kleinen Video-Serie erinnern wir an Filmschlägereien der Sonderklasse und fordern ihre Rückkehr in den Weltfilm. Und wenn der Weltfilm nicht auf uns hört, gibt’s was auf die Zwölf!

Warum wir Fans der Spaß-Prügelei im Rahmen dieser Serie erst jetzt Jackie Chan zum ersten Mal erwähnen wissen wir selber nicht. Sei’s drum, besser spät als nie erweisen wir einem der sympathischsten Stars des ironischen Action-Kinos, dem Mann, der das „Drunken Boxing“ zu ungeahnter Popularität führte, hat unsere Reverenz, und zwar mit einer für ihn absolut typischen, schlichtweg genialen Prügelei, in der alles, was er anfasst, zur Waffe wird…

…der Leiter-Schlägerei aus „First Strike„.

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Video-Link: http://youtu.be/DrRFzwPE0d4

Jedenfalls bezeichnen die meisten Fans sie als „Leiter-Schlägerei“, obwohl dieses Haushalts- und Handwerker-Utensil erst relativ gegen Ende der beinahe fünfminütigen Action-Sequenz zum Einsatz kommt.
Chan hat ein verblüffend einfaches, logisches Prügel-Konzept, dass er seit umpfzich Jahren (Herrgott, „Sie nannten ihn Knochenbrecher“ ist aus 1978!) erfoglreich durchzieht: er bezieht die Kulisse mit ein, er führt seine Actionpassagen nicht vor, sondern in und mit einer Kulisse durch. Van Damme, Stallone usw. hätten Gerüst und Leiter im Hintergrund stehen gelassen, bestenfalls umgeworfen, Chan bezieht alles, was sich an einer Location finden könnte, in eine Prügelei mit ein: „Wie könnte mein Charakter DAS als Waffe benutzen?“
Und da Chan praktisch immer den gewitzten Underdog gibt, der sich mit List, Geschick und Gewandheit gegen eine kräfte- und/oder zahlenmäßige Übermacht durchsetzt, kann  alles, was er in die Hand nimmt, zur Waffe nehmen. Wobei Jackie’s stärkste Waffe grundsätzlich die Lächerlichkeit ist, der er seine Kontrahenten preisgibt.
Warum mögen wir Jackie Chan? Blöde Frage. Er hat was drauf, es gibt was zu lachen und er ist eine grundehrliche Haut, was er im Abspann seiner Filme regelmäßig unter Beweis steht. Hier finden sich die Outtakes, wo mal was schief gegangen ist und er sich weh getan hat. Natürlich muss er für die eine oder andere Sache Stuntmen einsetzen, aber für mindestens 90 Prozent der Schlagabtäusche gilt: Hier prügelt der Chef noch selbst.

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