TV-Kritik „Der letzte Bulle“ – 4. Staffel, 8. Folge: Wer zu hoch fliegt

Jede Woche auf “Männer unter sich” kritisieren wir die aktuelle Folge unserer Lieblingsserie “Der letzte Bulle”. Wir bewerten Handlung, Macho-Momente, Dialoge, Musik und die Gesamtleistung mit einem Punkte-System von 1 (ganz schwach) bis 5 (besser geht nicht) Mick-Brisgau-Zippo-Feuerzeugen. Und ihr könnt abstimmen, wie euch die Folge gefallen hat, viel Spaß!

Drei unterdurchschnittliche Folgen hintereinander, eine grottiger als die andere, was konnte jetzt noch kommen? Kringge liest Limonadenscherze aus einer 80er-Jahre-Männerwitz-Sammlung vor? Mick Brisgau verstaucht sich beim Aussteigen aus dem Admiral den Knöchel? Tanja und Ferchert plündern die Kaffeekasse und gehen nach Bad Salzufflen durch?
Mit allem haben wir gerechnet, aber nicht mit der besten Bullen-Folge aller Zeiten. Doch die lief tatsächlich gestern Abend. 

Handlung:
„Back to the roots“ für Kringge und Mick Brisgau. Ein Mord an der Polizei-Akademie konfrontiert Mick mit seiner Vergangenheit und gibt ihm reichlich Gelegenheit, sich wie der Retro-Elefant im Porzellanladen aufzuführen. Kringge ist zuhause rausgeflogen, weil er den Wickeltisch zuoft desinfiziert hat und bohnert Micks Waldhütte. Mick kann die Unschuld seines Ausbilders Kampfpanzer-Kosslick beweisen, doch er muss ein paar üble Überraschungen verkraften: Ausgerechnet Kringge hat seinen Schieß-Rekord egalisiert, der Verdächtige aus seinem eigenen Fall ist getürmt und – herzzerreißend: Steffi hat Familie, ist vermutlich verheiratet.
Mick Brisgau ist wieder in der Spur, und wie! Endlich bekamen wir wieder das Erfolgsrezept der Serie vorgesetzt, diese wunderbare Mischung aus Schnoddrigkeit und Sentimentalität, aus Männerklamauk und Nachdenklichkeit. Wir bedanken uns mit 5 von 5 Zippos!

Macho-Momente:
Der größte Machomoment der Folge war natürlich kein Moment sondern eine Figur: Ausbilder „Kampfpanzer-Kosslick“, eine abgefahrene Type, neben der sogar unser Mick Brisgau zum soften Frauenversteher verblasst. Eine unglaubliche Karikatur eines Machos, und sein verschämtes Geständnis, er habe sich statt eines Chuck-Norris-Films „Yentl“ mit Barbra Streisand angeschaut, hat mich aus dem Sessel gehauen. Wunderbar auch die Enthüllung, dass Ferchert ebenfalls Rekordhalter bei der Akademie ist, er hat die längste Kompaniestrafe aller Zeiten kassiert, wegen volltrunkener Entblößung vor der Kommandantengattin. Dann hatten wir noch die Peitsche, die Trainingshalle, die alten Fotos, den Schießrekord… ach was, die ganze Folge war dermaßen Testosteron-satt, da können wir gar nicht anders als 5 von 5 Zippos geben.

Dialog-Perlen:
„Was ist dein Lieblingsfach? “ – „Ethik und Bürgerkommunikation.“ -„So’n Mädchenkram gab’s zu meiner Zeit noch gar nicht.“
„Würden Sie trotz ihrem Schicksal einem jungen Rekruten zur Familiengründung raten?“ – „Nur, wenn er seine Frau im Griff hat.“
„Warum wollen die plötzlich alle ins SEK? Ich fang doch auch nicht an zu stricken.“
„Also scheidet unser Ausbilder Kosslick als Täter aus.“ – „Wieso das denn?“ – „Wenn Koslick tötet, braucht er nur seine Hände.“ – „Das klingt ja wie aus einem Chuck-Norris-Film.“ – „Kosslick IST aus einem Chuck Norris Film.“
„Ich mag’s ja auch, wenn Frauen öfter Mal oben sitzen.“ – „Echt?“
„Frosch im Hals? Da hilft ein kräftiger Zug.“
„Das Wettschießen ist doch Schwachsinn, oder?“ – „Lass uns einfach ein bisschen ballern.“

Kernig, lakonisch und gelegentlich over the top. DAS ist der Bulle, den wir mögen. 5 von 5 Zippos.

 80er-Mucke:

Auch die Musikalienabteilung gab diesmal keinen Grund zur Klage. Die Idee, in der Polizei-Akademie mit dem Thema der „Police Academy“-Reihe aufzuwarten, war zwar naheliegend aber trotzdem schön. Gleiches gilt für das Indiana-Jones-Thema zu Micks Peitschenübungen. Steinstarke Momente verzeichneten wir dann noch mit „Forever Young“, als Mick die alten Fotos betrachtete, „Strange Fruit“ zur Verhaftung der Täterin und schließlich „One“ zu der Sequenz als Mick herausbekommt, dass Steffi Familie hat.
Okay, wir könnten jetzt wieder rummaulen, dass das nicht immer stilrein Eighties war, aber Leute? Hallo? Supermucke zur Superfolge, 5 von 5. Fertich.

Gesamtwertung:
Ja, schauen wir mal: Handlung 5, Macho-Momente 5, Dialoge 5, Musik 5, viermal 5 macht 5 von 5 möglichen Zippos. „Wer zu hoch fliegt“ ist in Zukunft DIE Referenz-Folge, an der sich alle anderen Episoden messen lassen müssen.

Für alle, die die letzte Folge verpasst haben: Hier könnt ihr sie im Netz anschauen.
Für alle, die mit Mick und Co nix anfangen können: Sicherlich gefällt euch sowas besser.
Für alle anderen: Eure Meinung ist gefragt, wie fandet ihr die neue Folge?

Eure Wertung zu "Wer zu hoch fliegt"

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Eine Antwort zu TV-Kritik „Der letzte Bulle“ – 4. Staffel, 8. Folge: Wer zu hoch fliegt

  1. AvatarBabypopo sagt:

    Der gute Mick bräuchte aber mal eine anständige Rasur… 😉
    Das ist ja nichts Halbes und nichts Ganzes, dieses Gestrüpp im Gesicht.

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