Vorsorge…

Darm-Krebs. Immer ein Scheiß-Thema. Am besten nicht drüber reden, nicht drüber nachdenken und gar nix machen, schlafende Hunde soll man ja nicht wecken, dann passiert auch nix.
Nee, das ist nun kompletter Quatsch. Das Heimtückische am Darm-Krebs ist ja, dass es meistens schon zu spät ist, wenn man was merkt. Darmkrebs gehört zu den Krebsarten, die sich beinahe komplett vermeiden und im Frühstadium auch heilen lassen… wenn man zur Vorsorge geht.
Die meisten Männer sind aber Vorsorge-Muffel und gehen nicht. Und das ist Unsinn. Ich muss das wissen, ich war erst gestern da.

Vergesst alles, was ihr über Darmspiegelung gehört habt oder euch vorstellt. Darmspiegelung ist unproblematisch, tut nicht weh und ist in Nullkommanix vorbei. Ich muss das wissen, ich hab gestern meine dritte hinter mich gebracht.
Ja, ich muss öfters hin, ich gehöre zu einer Risikogruppe. In meiner Familie hat der Darmkrebs öfters zugeschlagen, da ist es wahrscheinlich, dass man den selbst fangen kann. Kann, nicht muss, deshalb lässt man gelegentlich mal nachgucken, ob innen drin alles im grünen Bereich ist.

Das unangenehmste an einer Darmspiegelung ist die Vorbereitung. Man darf 24 Stunden vorher nichts essen und bekommt ein paar Beutel mit, aus denen man sich eine Elektrolyt-Lösung zusammenbrauen muss, mit der man sich den Darm reinigt. Mit anderen Worten: man bekommt die Mutter aller Durchfälle, und kann sich am Abend vor der Geschichte nicht weiter als ein paar Meter von der nächsten Toilette entfernt aufhalten.

Am nächsten Morgen wird noch mal nachgespült, und wenn dann endgültig nichts mehr im Verdauungstrakt ist, macht man sich auf den Weg zum Arzt. Die ganze Prozedur ist notwendig, damit die Kamera was zu sehen kriegt, denn die kommt jetzt ins Spiel. Der Arzt wandert mit einer Kamera-Sonde durch den Darm und guckt nach, ob da was bösartiges angefangen hat zu wachsen.

Auaha! Durch meinen Darm? Eklig! Und tut bestimmt weh!
Nö. Wenn du nicht willst, kriegst du überhaupt gar nix davon mit. Kannst dich für zehn Minuten ausknipsen lassen, dann merkst du gar nicht, dass du eine Sonde im Hintern hattest (Okay, hinterher wirst du ein paar Weltrekord-Fürze auf die Welt loslassen, spätestens daran merkst du, dass da was gewesen sein muss.)
Kerle die ihren Spaß haben und mal sehen wollen, wie’s bei ihnen innen drin ausschaut, verzichten auf die Vollnarkose und beschränken sich auf einen Cocktail aus Beruhigungs- und Schmerzmittel (Nochmal: Darmspiegelung tut nicht mehr weh. Nie nicht!), der standardmäßig verabreicht wird. Dann kann man sich das Video aus dem eigenen Darm reinziehen und locker mit dem Arzt darüber parlieren, was man da so alles antrifft. („Ich hatte da ein paar Playmobil-Figuren hinterlegt, um sie zu erschrecken…“)

Nach längstens zehn Minuten ist die Sache vorbei, man hat was für die eigene Gesundheit und Lebenserwartung getan und – ganz besonders wichtig – man hat für die nächsten paar Jahre Ruhe. Kollegen, gönnt euch das, wenn ihr zur Risikogruppe gehört oder wenn ihr schon „in die Jahre“ gekommen seid. Ernsthaft, die Sache ist ein Klacks und möglicherweise erspart ihr euch auf diese Weise jede Menge Ärger mit diesem Darm-Krebs. Immer ein Scheiß-Thema, ich weiß. Bin ja schon still.

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Eine Antwort zu Vorsorge…

  1. AvatarAndreas sagt:

    Danke für die Info.
    Das war endlich ein Statement, das mich überzeugt hat.
    Werde die Tage mal zum Arzt gehen.

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