Tour de France 2012 – 16. Etappe

Unser Tour-Tagebuch zur 99. Auflage der Grande Boucle erscheint renntäglich auf “Männer unter sich”. Ein kurzer Kommentar zur bevorstehenden Etappe, das Profil, Team-Check und Plat du Jour, unser Tagesgericht. Das sind unsere Rubriken.

Heute kommen Karl-May-Freunde auf Ihre Kosten. Napoleon III. (Mexiko-Feldzug im Waldröschen) ließ den Parcours der heutigen Etappe 1860 durch den Fels kratzen, damit seine Gemahlin Jojo von einem Kurbad zum anderen gelangen konnte, ohne nach Lourdes runter zu müssen.

Zabel spricht in Tour von [sic!] “Königinsetappe”. Ullrich nennt sie in roadbike “ohne Zweifel die Königsetappe”. Mir fehlt die Bergankunft. Ehrlich. Obwohl heute alle Gipfel auf dem Programm stehen: Aubisque, Tourmalet von der üblen Flanke, Aspin und die Westauffahrt vom Peyresoude. Die lange Abfahrt nach Bagnères hätten sie sich klemmen und am Peyresoude Schluss machen sollen. Allerdings hätte das natürlich der morgigen Etappe die Würze geraubt – Streckenchef Pescheux weiß schon wie man den Spannungsbogen hält.

Kurz: Queen Stage hin oder her. Ich erwarte das eigentliche Drama für morgen.

Ach ja, heute steht ja der Tourmalet auf dem Programm. Eine gute Gelegenheit die schöne Geschichte von 1913 mit der gebrochenen Gabel von Eugène Christoph aufzuwärmen. Eine Frechheit, dass er damals eine Strafe bekam, weil ihm Corni, der Sohn des Schmieds, den Blasebalg zog, damit Christoph seine Gabel schmieden konnte. Ergebnis: Den Toursieg konnte er abhaken. Amals war die Etappe übrigens doppelt so lang.

Als die Öffentlichen noch die Tour übertrugen und Klaus Angermann noch lange vor seiner Zeit bei Europort schalten und walten konnte, wurde die Szene in den Studios des SWR nachgestellt, um im Fernsehen nicht immer nur die nackte Erzählung zu haben. Angermann fragte dann im Rahmen der Tour feminine (lang, lang ist’s her) die Damen, was es denn mit der Abfahrt vom Tourmalet so auf sich hätte. Allgemeines Achselzucken nur Inga Thompson, die US-Amazone, fragte: ”It is the story with the forge?” – It is!

Fakten:
Pau – Bagnères-de-Luchon. 197 Kilometer. Sieger: Zwei Mal Ehrenkategorie, zwei Mal 1. Kategorie plus Abfahrt nach Bagnères.

Profil:

 

Team-Check – Heute: Rabobank Cycling Team (Banking)
Das niederländische Team ist schon arg dezimiert: Kapitän Robert Gesink, Hoffnungsträger Bauke Mollema, Ex-Cavendish-Anfahrer Mark Renshaw sowie die Doppel-Maartens Tjallingii und Wynants haben die Tour schon verlassen.

Unser Foto des Tages zeigt Luis-Leon Sanchez, der am Sonntag die Etappe nach Foix gewonnen hat, beim Warmfahren.

 

 

 

 

Plat du Jour: Käsekuchen
Wer sagt eigentlich, dass Käsekuchen immer süß und rund sein muss? Hier kommt die Männervariante: 300 Gramm Käse (z. B. Gruyère, Emmentaler und Rouqefort zu gleichen Teilen) ggf. reiben oder mit der Gabel zermatschen. In einer Salatschüssel 3 Eier, 150 Gramm Mehl Salz und ein halbes Tütchen Backpulver mischen. Dazu kommen kommt ein guter Schuss Olivenöl (ca. 80 ml) und ein Glas warme Milch (ca. 130 ml). Jetzt die zermatschten Käsewürfel unterrühren. Bei mir füllt diese Masse eine 25er-Kastenform. Die geht für 45 bis 50  Minuten in den 180 Grad heißen Ofen. Mit einem Schaschlikspieß kann man testen, ob das Biest gar ist. Rein pieken – kommt es ohne Brösel raus, ist das Teil o. k.

Portrait Napoleon III: Alfred Dedreux [Public domain], via Wikimedia Commons
Foto „Dernier KM“ von Anthospace (Eigenes Werk) [GFDL () oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0], via Wikimedia Commons
Profil by Maxxl2 (Own work) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons
Foto Sanchez: Carsten Sohn, alle Rechte vorbehalten

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