Adieu!

Ungefähr 80 Jahre lang war er im Programm: der 11c von Merkur. Seit den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts. Den 12c gab’s seit 2008. Gut, die Nachfrage ging in letzter Zeit deutlich zurück. Was natürlich auch daran liegt, dass die bewährten, massiven Zweiteiler mehr als ein Rasierleben lang halten und dann immer noch weiter vererbt werden können. Ein paar letzte Restbestände sind noch im Handel, die Produktion ist eingestellt. Zeit für eine kleine Hommage und den Ausblick: Wie geht’s weiter? Denn der Zahnkamm ist zwar nicht unbedingt der Quotenrenner, hat aber dennoch seine treuen Freunde. Das wird auch dadurch deutlich, dass Mühle erst kürzlich eine neue Harke auf den Markt gebracht hat.

Das Leben geht weiter – aber wie?

Der Zahnkamm lebt als 3-Teiler weiter. Das Schöne dran: Alle Griffe mit M5-Gewinde sind mit den Köpfen kompatibel. Herstellerübergreifend! Deshalb habe ich auch den guten Feather AS hier mit aufgenommen. Denn, wer will, kann auf den massiven Edelstahlgriff auch die Zahnkämme von Mühle oder Merkur draufschrauben. Der Japaner kommt damit im Handling dem 12c schon recht nahe. Wer dem 11c nachtrauert, schraubt entweder den Merkur-Kamm auf den Mühle R89-Griff und erhält damit den „alten“ R41, oder nimmt gleich den Merkur 41. Der ist mit seinem sechseckigen, fein ziselierten Griff optisch und haptisch ein echtes Vergnügen für Nostalgiker.

So, da sind sie nun, die derzeit von Merkur und Mühle erhältlichen Zahnkämme im direkten Vergleich mit 11c und 12c. Wobei anzumerken ist, dass es den Feather, den 20c und den 30c von Merkur nicht mit dem Zahnkamm-Kopf zu kaufen gibt. Wer diese Griffe mit der Harke kombinieren möchte, muss sich die dafür benötigten Hobel kaufen und selber schrauben.

Fotos: Robert Hill

Robert Hill, freier Journalist und Fotograf. Kommt eigentlich aus München, wohnt im Taunus. Mag mechanische Uhren und klassische Kameras. Fotografiert, wenn privat, immer noch am liebsten auf Diafilm. Hat es geschafft, im letzten Jahr mehr Kilometer mit dem Fahrrad als mit dem Auto zu fahren.

Interesse an einem der hier vorgestellten Rasierapparate? Dann schaut doch mal in den nassrasur.com-Shop!

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3 Antworten zu Adieu!

  1. AvatarGombo sagt:

    Schöne Fotos und eine Hommage an eine vergangene Zeit. Realistisch betrachtet rasiert sich heute nur noch eine Minderheit mit einem Hobel. Es ist von der Industrie aus Gewinn Optimierung einfach einträglicher teure Mehrfach – System – Klingenrasier unters Volk zu bringen, als an Hobeln ( die auch noch Vererbt werden können ) fest zu halten.
    Trotzdem könnte man durch eine bessere Verfügbarkeit im Verkauf oder auch in etwas Werbung für den Hobel investiert, die Neugier des einen oder anderen wecken.

    Es ist wohl so, das der Rasierhobel nur noch ein Relikt für Enthusiasten und Nostalgiker ist. Schade!

  2. Das kann ich nicht bestätigen — die klassische Nassrasur erlebt eine neue Blüte und immer mehr junge Leute entdecken den Hobel für sich!

    • Avatarlupinix sagt:

      Ja, ich z.B. mit meinen zarten 21 Jahren 😀 Wobei ich in meinem Freundeskreis niemanden kenne, der Hobel oder Messer benutzt.

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