Gammelfleisch auf offenen Zweiventilern

 

von J. Hammerschmidt (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

von J. Hammerschmidt (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Ich bin neutral, objektiv und tolerant. Nein bin ich nicht. Ich habe keine Vorurteile. Hab ich doch. Ich bin nicht altersrassistisch. Bin ich doch. Ich, arrogant und zynisch? Aber selbstverständlich.

Pedalritter der 70 Plus-Fraktion müssen ihren Titel „Kampfradler“ täglich neu verteidigen und bestätigen. Finanziell solvente Rentner in professionellen Radtrikots, die den Rad-Helm nicht zum Zwecke der Hohlraumversiegelung tragen, sondern, weil es zum Dresscode gehört. Das Rennrad einer Edelmarke mit einem gewichtsreduzierten Sattel des Typs Frühstücksbrettchen unter der Prostata bügeln sie allein oder in Rudeln bei fast jedem Sauwetter mit einem 40-er Schnitt über die Piste. weiterlesen…

Winter Cycling

Radfahren im Winter

Letzte Woche: Mein Kollege Herr B. ist ins beschauliche Efferen gezogen, damit er es nicht so weit zur Arbeit hat. Morgens treffe ich ihn dann fluchend im Treppenhaus, weil er keinen vernünftigen Parkplatz gefunden hat. Warum er denn nicht die paar Meter mit dem Rad fahre? Am alten Stammsitz unseres Verlages in Rüttenscheid sei er doch schließlich auch geradelt. “Nee, fürs Fahrrad ist zurzeit keine Saison.”

Keine Saison? Moment mal! weiterlesen…

Radfahrer, LIFE und „Douce Ambiance“ – Die Links der Woche 18.11. bis 24.11.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männlicher Lesestoff zum Wochenende, viel Spaß!

Ich weiß nicht, was beim SPIEGEL los ist. Seit ein paar Monaten versuchen die, eine Art Krieg zwischen Rad- und Autofahrern herbeizuschreiben, sogar ’ne Titelgeschichte haben sie drauf verschwendet, und heute steht schon wieder so’n Quatsch-Artikel auf SpOn, was soll das? Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus, die liegt in der Mitte zwischen SpOn und dieser wunderschönen Radfahr-Hymne, die letzten Sonntag im Tagesspiegel stand.

Manchmal machen die Jungs vom SPIEGel aber doch was sinnvolles. Diese Woche erinnern sie auf ihren „eines tages“-Seiten an denkwürdige LIFE-Cover. LIFE war mal DIE fotojournalistische Zeitschrift überhaupt, ich weiß noch, wie ich als kleiner Junge immer die Bilder bestaunte, wenn sich mal ein Exemplar in unseren Haushalt verirrte. Seit 2000 erscheint LIFE nicht mehr (okay, 2004 gab’s ein paar Sonderausgaben), es gibt aber noch eine empfehlenswerte Website und ein von Google gehostetes LIFE-Foto-Archiv, mit ca. 10 Millionen (!) z. T. bisher unveröffentlicher Fotos. Da kann man die Faszination, die mal von diesen Fotoreportagen ausging, sehr gut nachvollziehen.
Aber Vorsicht: „mal kurz reinschauen“ funktioniert da nicht. Ich bleib immer stundenlang dort kleben…

Georg Kreisler ist diese Woche gestorben. Ilja Richter hat in der „Welt“ einen Nachruf geschrieben, der interessanterweise mehr von Ilja Richter als von Georg Kreisler handelt. Das hätte Kreisler, glaube ich, amüsiert. In der Süddeutschen befasst man sich dann doch eher mit Kreisler persönlich.

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Video-Link: http://youtu.be/1H0RqzfRCd4

Zum Fußball. In 3 Jahren, 2014, geht Slippery Sepps Selbstbedienungsladen (im Volksmund auch FIFA genannt) wieder auf Reisen, diesmal geht’s nach Brasilien. Die taz war schon da und berichtet. Geht richtig rund in Brasilien.

Jetzt müsste mir eine logische Überleitung zu Comedy-As Bademeister Schaluppke einfallen. Tut sie aber nicht, deshalb überleitungslos, aber knallhart komisch: bei youtube am Beckenrand.
http://youtu.be/u34-o0MSua8

Was bekommt man, wenn man ein Sinfonie-Orchester, den Django-Reinhardt-Klassiker „Douce Ambiance“, Stochelo Rosenberg und Florin Niculescu zusammenwirft? Ganz großes Tennis, natürlich. Und den Jazz der Woche.

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Video-Link: http://youtu.be/zB0gUrV12d8

Euch allen ein schönes Wochenende, viel Spaß!

Desperadeln – die Freiheit auf zwei Rädern

Viele Menschen fahren Rad. Lance Armstrong zum Beispiel. Ich ebenfalls. Und Christian Ude, der Münchner Oberbürgermeister. Der hat vor zehn Jahren sogar ein nettes kleines Buch über das Radfahren geschrieben, »Stadtradeln« heißt es. Darin hab ich ein bisschen herumgelesen und diesen Satz gefunden: »Im Selbstversuch habe ich festgestellt, dass ich mir überhaupt nichts denke, wenn ich munter radelnd gegen die Verkehrsordnung verstoße«. Und wenig später bezeichnet Ude das Fahrrad als »ein Instrument, um aus unserer Rechtsordnung auszubrechen«.
»Starker Tobak«, dachte ich mir, ist denn jeder Radfahrer ein Desperado, der sich einen Scheißdreck um die Gesetze schert? Zum weiteren Nachdenken hatte ich keine Zeit, ich musste ins Büro. Also schwang ich mich aufs Rad, fuhr die Großbeerenstraße runter, an der Kreuzbergstraße war die Ampel wie immer rot, aber wie immer kam auch kein Auto von links, also rüber… Oh. Hat Ude doch recht?
Ich begann, meine routinemäßigen Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung auf dem Weg ins Büro und zurück zu zählen. Ohne mir viel dabei zu denken, fahre ich über fünf bis sieben rote Ampeln, durchquere eine Einbahnstraße in der falschen Richtung, wenn‘s mir gerade in den Kram passt, und kürze auf dem Rückweg gelegentlich 50 Meter über den Bürgersteig ab. Nicht schlecht für 5km hin, 5km zurück. Hätte man mich erwischt, wenn ich das mit dem Auto gemacht hätte, wäre ich die Pappe los.
Und warum mach ich das? Blöde Frage, um Zeit zu sparen, natürlich. Warum soll ich an der roten Ampel stehenbleiben, wenn eh keiner kommt? Und durch die Einbahnstraße spar ich mir den Schlenker rechts am Park vorbei, bin ich deutlich schneller im Büro…
Aber natürlich ist es nicht richtig. Man kann gern stundenlang über unsinnige Paragraphen der Straßenverkehrsordnung diskutieren, trotzdem ist die Straßenverkehrsordnung ein hilfreiches Gesetzeswerk, das Chaos auf den Straßen und damit Sachschäden und Blutvergießen vermeiden hilft. Wenn eine den Radfahrern vergleichbare Zahl Autofahrer sich entschlösse, rote Ampeln ebenfalls zu ignorieren, wären die Straßen Berlins binnen Sekunden unpassierbar, von Sachschäden, Verletzten und Toten ganz zu schweigen. Warum nehm ich mir als Radfahrer heraus, etwas zu ignorieren, was an sich sinnreich und nützlich ist?
Weil ich mir sicher bin, nicht dabei erwischt zu werden. Fast alle Missetaten werden begangen, weil der Übeltäter annimmt, damit durchzukommen. Und als Radfahrer hat man ja beste Chancen, nicht erwischt zu werden. Wenn man nicht direkt hinter der roten Ampel eine Wanne rammt, ist man durch. Und man hat‘s ja eilig, gefährdet letztlich niemanden außer ein bisschen sich selbst…
Aber richtig ist es trotzdem nicht. Scheiße. Der Pedant in meinem Innenohr war geweckt und gab keine Ruhe mehr. Danke, Herr Ude! Ich entschloss mich zu einem kleinen Selbstversuch. Ich fuhr nochmal StVO-verachtend ins Büro, ratterte über Bürgersteige, rote Ampeln und durch Einbahnstraßen, als gäbe es kein Morgen, und stoppte die Zeit. 18 Minuten. Ganz okay, recht zügig sogar, wenn man die Verkehrsdichte bedenkt.
Und am nächsten Tag, so hatte ich beschlossen, würde ich mich testhalber mal strikt an Recht und Ordnung halten, brav auf Straßen und Radwegen bleiben, bei gelb schon anhalten, geduldig auf grün warten… Es war die Hölle. Stundenlang stand ich an roten Ampeln herum, die ich locker hätte überfahren können, um Zeit zu sparen. Dieser Riesenumweg, den ich fahren musste, um die Einbahnstraße zu vermeiden, dauerte eine halbe Ewigkeit, ich hörte die Sekunden und Minuten, die ich auf dem Rad verschwendete, mit ohrenbetäubender Lautstärke wegticken, ich war doch schon mindestens eine halbe Stunde unterwegs, dachte ich, als ich das Büro erreichte und auf die Uhr guckte. 18 Minuten. Gleiche Zeit. Doll.
Das wollte ich nicht glauben. Ich musste beim Nicht-nach-StVO-Fahren irgendwie gehandicapt gewesen sein, schlechten Tag gehabt, schwere Beine… Machen wir‘s kurz: Eine mehrwöchige Testreihe hat eindeutig ergeben, dass man – zumindest auf meiner Bürostrecke – keine Zeit gewinnt, wenn man rote Ampeln überfährt bzw. keine Zeit verliert, wenn man penibel wie ein Erbsenzähler von Kreuzberg nach Friedenau kurvt. Es spielt schlicht und einfach keine Geige: die Zeit, die man an der einen Ampel spart, weil man drüber fährt, büßt man bei der nächsten, wo man warten MUSS, wieder ein. Die ganze Hektik, die die Desperado-Radler betreiben, ist m. E. vollkommen sinnlos. Wobei eins nicht verschwiegen werden darf: Desperadeln macht deutlich mehr Spaß als gesetzestreue Verkehrsteilnahme. Die Zeit an den Ampeln und auf den Umwegen kommt einem schon ziemlich lang vor…

Deshalb meine Frage: Wie seht ihr das mit dem Fahrrad und der StVO?

Also, Butter bei die Fische: Wenn du radfährst, hältst du dich an die StVO oder nicht?

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Foto: andrea müller  / pixelio.de

Mit MagicMaps auf Tour

Es soll tatsächlich Männer geben, die vollkommen unvorbereitet auf eine Radtour gehen. Paar Stullen und was zu Trinken in die Satteltasche, Nase in den Wind und mal sehen, wo die uns hinführt…. Ich bewundere solche Kerle, aber für mich ist das nichts. Ich habe den Orientierungssinn eines nassen Schwamms (gelegentlich verlaufe ich mich auf dem Weg in den Hof, wo mein Fahrrad steht), und wenn ich versuche, eine Radtour „Auf gut Glück“ zu machen, lande ich unter Garantie in irgendeinem Industriegebiet und radle stundenlang an Öltanks und Wellblechhallen vorbei.
Und meistens ist man ja auch nicht allein mit dem Rad unterwegs (die stur vor sich hin trainierenden Kilometerfresser lassen wir mal außen vor): nicht jeder Radfahr-Kumpel nimmt die stundenlange Suche nach einem Wirtshaus („Bestimmt hinter der nächsten Ecke…“) gelassen auf, und gerade Ehefrauen und Kinder neigen zu heftigen Reaktionen, wenn sich die weit und breit einzige Brücke über einen reißenden Strom als irrtümlich hinterlassener Bleistiftstrich auf der Karte („Keine Ahnung, wer darauf wieder rumgeschmiert hat…“) entpuppt.
Wenn man dann noch zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort sein muss (Fähre fährt nur zur jeder vollen Stunde, Tisch im Ausflugslokal mit den frischen Forellen und dem lecker Pfälzer Riesling ist für 13 Uhr bestellt), mutiert die Radtour-Planung von der Kür zur Pflicht.
Gottseidank muss heute niemand mehr zu diesem Zweck Karten auseinanderfalten (die sich nie wieder so zusammenfalten lassen) und mit Bleistift, Kilometerzähler und Taschenrechner herumfuhrwerken. Der Radfahrer von Welt benutzt moderne Software zur Tourenplanung, und ich hatte Gelegenheit, den Mercedes das Rennrad unter den Routenplanern unter die Lupe zu nehmen: den MagicMaps Tour-Explorer.

Mit Magic Maps durch die Märkische Schweiz

Tour Explorer kommt prinzipiell in zwei Versionen: Explorer 25 und Explorer 50. Beide Versionen entscheiden sich im Maßstab (1 zu 25.000 bzw. 1 zu 50.000) und im Preis, ansonsten ist die Funktionalität gleich. Basis der ganzen Sache sind die bekannten topographischen Deutschlandkarten (bzw. die von der Schweiz, Österreich usw.), sowie die Expertise vom ADFC, von dem das Knowhow über das eingearbeitete Fahrradwegenetz stammt. Wenn man sich gleich die ganze Deutschland-Version in 1:25.000 zulegen möchte, geht das ganz schön ins Geld, dafür sind beinahe 200 Euro zu berappen, die meisten User werden aber mit einem Paket starten, dass die Gegend rund um die Heimatstadt abdeckt. Bei mir war das Berlin/Brandenburg/Sachsen-Anhalt in 1 zu 25.000, das ist für 39,90 Euro erhältlich. Zusätzlich hatte ich während der Sommerferien noch die 1:50.000 Österreich in Benutzung, die es für 49,90 € gibt.1
Die Installation der Software läuft erwartet problemlos ab, allerdings sollte man sich schon überlegen, auf was für einem Rechner man Tour Explorer laufen lässt. Ich hatte die Software unter anderem auf einem Netbook laufen, und da kamen wir doch an unsere Grenzen, die Software, der Netbook und ich. Es giiiiing, die Software läuft, aber bei der Geschwindigkeit muss man Abstriche machen.
Denn Tour Explorer ist ein absoluter Funktions- und Optik-Riese, der so ziemlich alles schlägt, was sonst auf dem Markt erhältlich bzw. im Netz kostenlos zu benutzen ist. Was aber auch bedeutet, dass man ein paar Stündchen opfern muss, um sich in die Bedienung der Software einzuarbeiten. Sprich: Das Tutorial ist Pflicht, die Hilfs-Funktion dein Wasserträger. Ein Rennrad fahrender Kumpel, den ich bat, die Software einmal auszuprobieren, wollte sich mit seiner üblichen Trial-and-Error-Methode schnell mal eine Route zusammenklicken und scheiterte krachend. Der Unterschied zwischen einem einfachen Routenplaner und dem Tour Explorer ist ungefähr so groß wie zwischen einem simplen Text-Editor und einem aufgewachsenen DTP-Programm.
Wenn man sich aber eingearbeitet hat, wird man mit einer Software belohnt, die keine Wünsche offen lässt. Tracks sind schnell gezeichnet, Routen werden schnell und zuverlässig berechnet, der Export von Tracks und Routen bzw. deren Übertragung auf GPS-Geräte aller Art funktioniert komfortabel und reibungslos, selbst betagtere Geräte werden unterstützt. Die Karten selbst können jedoch nicht auf alle Geräte geladen werden, lediglich die Geräte von Falk, Lowrance, Mando und Xplova sowie die neueren Garmin-Modellewerden diesbezüglich unterstützt, für einige dieser Geräte benötigt man dann die Zusatz-Software MagicMaps Scout, die es übrigens auch als App für iPhone und Android-Smartphones gibt..

Das Höhenprofil einer Tour

Die so gezeichneten (oder gerechneten) Touren kann man natürlich nach Herzenslust analysieren, bevor es losgeht. Höhen-Profil, Geschwindigkeitsprofil, Dingenskirchenprofil… alles drin, alles einstellbar. Und als Highlight kann man die Strecke schon mal in einer schönen 3-D-Ansicht am Monitor abfliegen, entweder in der bekannten Google-Earth-Optik oder in der Karten-Ansicht, die ich persönlich einen Tick informativer fand, weil man da besser erkennen kann, wo es wie steil bergauf oder bergab geht (ist wichtig für faule Säcke wie mich).

Die Flugansicht im "Earth"-Modus

Auch die topographische Karte kann man "überfliegen"

Und dann gibt’s da noch die POIs, die Points of Interest: Lokale, Hotels, Sehenswürdigkeiten etc. was einem besonders bei Touren ins Unbekannte manche Googelei erspart. Der besseren Übersichtlichkeit wegen kann man die POIs ein und ausblenden. Und da MagicMaps regelmäßige Updates der Software anbietet, ist man auch bei den POIs immer up-to-date.

"Points of Interest" in Buckow

Für Perfektionisten und Touren-Profis stehen auch noch Bild- und Textpunkte zur Verfügung, die beliebig auf der Strecke verteilt werden können. Wie der Name schon sagt, kann man so Bilder bzw. kurze Texte in die Route einbinden, die sowohl in der 2D- als auch in der 3D-Ansicht angezeigt werden.
Irgendwann hat man sich tatsächlich seine Tour zusammengeklickt, spätestens dann kommt die Druckfunktion von MagicMaps ins Spiel, denn die Benutzung eines GPS-Geräts ist keinesfalls Pflicht. Man kann sich die Karten für seine Route ganz kommod ausdrucken und nach alter Väter Sitte vom toten Baum aus navigieren.
Egal wie, irgendwann hat man auch von der dollsten Software genug und geht raus aufs Rad, und wenn man seine ersten mit MagicMaps geplanten Touren abfährt, freut man sich, wie relaxed man jetzt durch unbekanntes Gelände pedalt. Denn die unliebsamen Überraschungen (kilometerlanges Kopfsteinpflaster… Sandwege, die zum Schieben einladen usw.) konnte man bereits zuhause weiträumig umfahren.

Fazit:
MagicMaps ist eine Software-Serie, die im Bereich Fahrrad- bzw. Wandernavigation konkurrenzlos dasteht. Eine derartige Fülle an Funktionen und Features bietet kein anderes Programm und kein Online-Dienst. Natürlich hat eine solche Komplexität ihren Preis: einmal den der Software, denn die Entwicklung und Pflege eines solchen Programms muss ja finanziert werden, zum anderen muss man sich etwas in die Bedienung einarbeiten, bis man alles flüssig bedienen kann.
Der Gelegenheits-Radwanderer, der nur alle paar Monate auf Tour geht, sollte sich fragen, ob sich der Aufwand für ihn lohnt und er sich nicht mit einem der kostenlosen Online-Dienste (naviki, gpsies) begnügt. Für diejenigen, die das Radfahren (auch) als Hobby betreiben und öfters Touren fahren, ist MagicMaps ein absolutes Muss.

 

  1. Das Paket Berlin/Brandenburg/Sachsen-Anhalt wurde uns freundlicherweise von MagicMaps zur Verfügung gestellt.

Links der Woche – 14.10. bis 20.10.

Jeden Freitag auf “Männer unter sich”: Links, die uns während der Woche untergekommen sind – Sport, Cartoons, Reportagen, Hintergründe zu unseren Artikeln usw. Männlicher Lesestoff zum Wochenende, viel Spaß!

Vor zwei Wochen hab ich hier ein paar Links zum großen Poeten Charles Bukowski reingestellt. Bukowski scheint wieder aktuell zu werden: Diese Woche hat Boingboing einen wunderbaren Brief veröffentlicht, den er an eine holländische Bücherei geschrieben hat, die eins seiner Bücher aus dem Sortiment genommen hat.

Noch einer, der in dieser Woche an Aktualität gewonnen hat: William Shatner, für mich immer noch der einzig wahre Kapitän der Enterprise (dieser Tee trinkende Franzose, naja…). Aber es wäre unfair, Shatner auf die Rolle des James Tiberius Kirk zu reduzieren, er hat uns in zahlreichen anderen Serien (in „Boston Legal“ war er wirklich brillant!) und Spielfilme erfreut, und denjenigen, die ihn als Sänger erlebt haben, wird er auf ewig unvergesslich bleiben. Bereits in den sechziger Jahren debütierte er mit dem Meilenstein-Album „The Transformed Man„, das Musikgeschichte schrieb.
Diese Woche hat er nachgelegt. „Seeking Major Tom“ liegt in den Läden bzw. zum Download bereit. Und Shatner weist Freddie Mercury in die Schranken.

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Video-Link: http://www.youtube.com/watch?v=rmPOWJtsEGc

Shatner ist ein wirklich einzigartiger Mensch, einen wie ihn wird es kein zweites Mal geben. Und das meine ich ganz ernst.

Bei den Retronauten gab’s diese Woche beeindruckende Bärte zu sehen. Ein beeindruckend stromlinienförmiges Auto. Und sehr beeindruckende Fotos von nordamerikanischen Siedlern.

Radfahren war diese Woche Thema bei uns, und bei Radfahrern sind E-Bikes gerade ein ganz großes Thema. Seit meinem Sommerurlaub hab ich Vorurteile gegen die Dinger. Da war ich auf einem meiner Lieblingsradwege unterwegs und bin an einem Heurigen vorbei, vordem ein Trupp kettenrauchender Rentner saß, die mir fröhlich zuwinkten. Und als dann ein paar Kilometer später ein paar ernsthafte Steigungen kamen, an denen ich mich auf meinem Trekking-Rad ziemlich quälen musste, sind ebendiese Rentner auf ihren E-Bikes fröhlich röchelnd an mir vorbeigezogen.
Also nee. Muss ich nicht nochmal haben. Möchte ich mich auch nicht draufsetzen, käme mir wie Betrug am Berg vor. Aber es scheint noch andere Gründe zu geben, warum man mit dem E-Bike-Kauf noch etwas warten sollte: SpOn weiß von Qualitätsproblemen.

Irgendwie komm ich jetzt auf Queen.

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Video-Link: http://youtu.be/xt0V0_1MS0Q

Und da wären wir auch schon beim Jazz der Woche. Kann jemand so viel Spaß haben wie Danny Kaye und Louis Armstrong zusammen?

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Video-Link: http://youtu.be/jm6ktYq0Yxk

Vermutlich nicht, aber ihr könnt’s ja trotzdem versuchen. Schönes Wochenende!

 

 

Nur noch mit Helm?

Mit oder ohne?

Gerade lese ich bei Spiegel Online, dass Minister Ramsauer über eine allgemeine Helmpflicht für Radfahrer nachdenkt. Das ist sein gutes Recht, gerade Ministern sollte man das Denken nicht verbieten, aber über die Gründe, weshalb Ramsauer nachdenkt, erstaunen mich dann doch ein wenig.

Denn im selben Artikel stehen konkrete Zahlen vom Statistischen Bundesamt. Laut denen sind letztes Jahr deutlich weniger Radfahrer verunfallt als 2009. Gilt nicht, meint Ramsauer. Letztes Jahr war es extrem nass und kalt, da wären wesentlich weniger Leute mit dem Rad unterwegs gewesen. Gilt nicht, meine ich. Die Zahl der Radfahrer steigt von Jahr zu Jahr signifikant an, das dürfte die Wetter-Delle zumindest teilweise ausgleichen. Werden wir zahlenmäßig doch mal konkret:  Laut Verkehrsunfallstatistik hatten 2010 insgesamt 65.573 Radfahrer einen Unfall (13 Prozent weniger als im Vorjahr), 381 verunglückten tödlich, das sind 18 Prozent weniger als 2009 (da waren’s 462). Ich kann mir nicht helfen, eine „dramatische Zunahme“ der unfalltoten Radfahrer (Ramsauer laut SZ) sieht anders aus. Was ist mit unserem Verkehrsminister los? Was denkt der Mann?

Nun, Zugang zu dieser Gedankenwelt bekommt man, wenn man andere Zahlen betrachtet. In Deutschland gibt es (lt. Der Westen) 70 Millionen (!) Fahrräder1 Und laut Ramsauer tragen gerade mal 9 (neun!) Prozent der Radfahrer einen Helm.

Könnte es eventuell sein, dass ein paar Lobbyisten von der Fahrradzubehör-Industrie dem Minister gedanklich ein bisschen auf die Sprünge geholfen haben?. „Schauen Sie, Herr Minister, nur 9 Prozent aller deutschen Radfahrer tragen Helm, das ist doch ein unhaltbarer Zustand. Mit einer gesetzlichen Helmpflicht könnten wir Millionen von Helmen verkaufen, tausende Arbeitsplätze schaffen und die Verkehrsunfallstatistik sehe hinterher auch viel schöner aus. Klassische Win-Win-Situation!“

Wie dem auch sei, trotzdem lohnt es sich natürlich, über die Notwendigkeit, einen Fahrradhelm zu tragen, nachzudenken. Nun ist das kein absolut neues Thema, in Sachen Radhelmpflicht prügeln Gegner und Befürworter seit Jahren wortreich aufeinander ein. So wortreich, dass es mittlerweile für zwei (!) Wikipedia-Beiträge gelangt hat: einen im Artikel „Helmpflicht“ und einen im Artikel „Fahrradhelm„.

Die Befürworter haben die Schutzwirkung eines Helms2 als Totschlagargument Gegenteil eines Totschlagarguments auf ihrer Seite, die Gegner argumentieren u.a. damit, dass Radfahrer, die einen Helm tragen, zu einer riskanteren Fahrweise neigen könnten, was Unfälle wahrscheinlicher macht. Interessant sind auch Statistiken von Ländern, in denen die Helmpflicht eingeführt wurde (z.B. Australien): Hier nahm die Fahrradnutzung insgesamt ab, so dass statistisch von einer höheren Gefährdung der verbleibenden Radfahrer auszugehen ist. Es gibt zahlreiche weitere Argumente pro und contra, ich verzichte jetzt darauf, die auszubreiten, in den o. g. Wikipedia-Artikeln stehen sie alle drin.

Und jetzt Butter bei die Fische: Wie hält’s denn unsereins mit dem Radhelm? Wenn ich mir so durchlese, was ich bisher geschrieben hab, klingt das so, als wär ich Helmgegner. Bin ich aber nicht. Ich trage fast immer einen Fahrradhelm, seit ich in diesem Beitrag im Bestatterweblog gelesen habe: „Wir hatten noch keinen einzigen Fall, in dem jemand, der einen Fahrradhelm trug, ums Leben gekommen ist.“ Dieser Satz aus dem Munde eines Bestatters ist für mich ein sehr überzeugendes Argument.

Allerdings – im Urlaub trag ich auch keinen. Da ist es mir zu heiß für ’n Helm, und ich fahr praktisch ausschließlich auf prima ausgebauten Radwegen im Burgenland. Da ist die Unfall-mit-Kopfverletzung-Wahrscheinlichkeit minimal, da brauch ich keinen Helm, denk ich. Oder red ich mir ein?

Aber wie ist das mit euch? Tragt ihr Helm, oder eher nicht? Und welche Gründe habt ihr, einen Radhelm zu tragen bzw. nicht? Ich freu mich auf zahlreiche Teilnehmer bei der kleinen Umfrage und auf eure Meinungen in den Kommentaren.

Trägst du Helm, wenn du auf'm Rad unterwegs bist?

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Foto: Thomas Siepmann  / pixelio.de

  1. Diese Zahl sagt natürlich nichts darüber aus, wie häufig diese Räder benutzt werden, aber imposant ist sie trotzdem.
  2. Wobei die Studien, mit denen diese Wirkung belegt wird, lt. Wikipedia durchaus methodische Fehler aufweisen