Wo Mann gewesen sein muss: Karl-May-Museum, Radebeul

Die Villa Shatterhand

Fangen wir mit dem Henry-Stutzen an: der ist eine richtige Enttäuschung, wenn man ihn zum ersten Mal sieht. Ein stinknormales Winchester-Gewehr, da ist nix mit einer exzentrisch angeordneten Patronen-Kugel für 25 Schuss, nix feinmechanisches Meisterwerk.
Und der Bärentöter ist auch nicht viel besser: Das ist kein Gewehr, das ist eine tragbare schwer zu tragende Kanone. Der man ansieht, dass sie nie abgefeuert worden ist. Wenn jemand so vermessen gewesen wäre, dass zu wagen, hätte dieses Mordstrumm von Schießprügel ihm die Schulter gebrochen. Und sein Besitzer, Karl May persönlich, wäre unter seiner Last vermutlich zusammengebrochen.
Bleibt Winnetous Silberbüchse. Und da verbietet sich jede Kritik und jeder Zweifel an ihrer Echtheit. weiterlesen…

Karl May

Old Shatterhand

Es war weit nach 22 Uhr, als ich aufflog. Die Kurbjuhns hatten sich längst zu Bett begeben, die meisten schliefen bereits, einige waren noch mit spannender Lektüre befasst. Unter anderem ich, ich las unter der Bettdecke bei Taschenlampenschein „Winnetou III“. Nur noch wenige Seiten, dann hatte ich’s geschafft…
Mein Vater pflegte mir seit anderthalb Jahren vor dem Einschlafen  ein paar Seiten Karl May vorzulesen. Und hatte die irritierende Eigenschaft, immer an einer besonders spannenden Stelle aufzuhören und sich diebisch an meiner kindlichen Frustration darüber zu freuen, dass ich nun einen ganzen Tag warten musste, um zu erfahren wie’s weiterging. Er ahnte ja nicht, dass ich in den wenigen Wochen seit meiner Einschulung im Eiltempo das ganze Lesebuch durchgeackert hatte, um so schnell wie möglich lesen zu lernen. Endlich unabhängig von den deplatzierten väterlichen Cliffhangers sein, endlich jederzeit wissen dürfen, wie’s weiterging mit Old Shatterhand und Winnetou. weiterlesen…