[Tipp der Woche] Neuer, alter Schweiger – „Das Beste kommt noch“

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Video-Link: https://youtu.be/PrqlNVnAgfc?si=pv4ONRIUKml4uPue

Til Schweigers Filme polarisieren – die einen fallen wutgelähmt vom Stuhl, wenn sie erfahren, dass er einen neuen Film gedreht hat, die anderen lassen scharenweise ihr Geld an den Kinokassen, um eben diese Filme zu sehen. Ich versuche, eine Mittelposition zu finden: Nicht alle Schweiger.Filme haben mir gefallen, ein paar aber schon („Was tun, wenn’s brennt“ zum Beispiel). M. E. liefert Schweiger als Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler solides Handwerk ab, punkt. Auch sein neuester Film verspricht haargenau das, der Trailer von „Das Beste kommt noch“ kündigt  einen professionell durchkalkulierten Mix aus Männer-Komödie und Buddy-Movie an. Meine Empfehlung: Trailer anschauen und entscheiden, ob’s einen interessiert oder nicht. Mich interessiert’s, ich werd ihn mir anschauen.

 

 

[Tipp der Woche]Spätsommer-Spaß: „Doggy Style“ im Kino.

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Video-Link: https://youtu.be/IrCfAwp1m7M?si=S9mUhaaiVkkAf6hl

Das ist jetzt nicht unbedingt neu oder gar originell, was in „Doggy Style“ gemacht wird. Eine Tiergeschichte (verstoßener Hund verbündet sich mit clever-chaotischen Streunern, um sich an seinem Herrchen zu rächen), und die ganze Chose wird mit prominenten (im Original u. a. Will Ferrell und Jamie Foxx) unterlegt, die einen One-Liner nach dem anderen abfeuern. Da hier für die männliche Zielgruppe gearbeitet wird, geht’s verbal ordentlich zur Sache, man hat sich an den kräftig-deftigen Dialogen von Filmen wie „Ted“ orientiert. „Doggy Style“ erfindet das Kino nicht neu, liefert aber ein paar ordentliche Lacher für einen schönen Spätsommerabend. Muss man nicht, kann man aber.

[Tipp der Woche] Lob der Selbstironie – „Akropolis Bonjour“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/c8-Wr7ZrKdE

Letzte Woche hatten wir eine einigermaßen unsägliche Debatte über Strazis total unsägliche Büttenredenknittelverse – mir ist bis heute nicht ganz klar, worum gestritten wurde: Was hat den Laienkarneval mit Humor zu tun? Wie dem auch sei, die sinnfreie Debatte offenbarte zumindest einiges: Defizite im Humorverständnis von Politikern. Die über Strazi Streitenden gingen alle ganz selbstverständlich davon aus, dass Humor ist, wenn man sich über jemand anderen lustig macht. Möglich, dass das manchmal Humor ist, meistens ist es nur eine grobschlä#chtige Attacke. Wirklichen Humor produziert man, wenn man sich über sich selbst lustig macht – auch wenn man vielleicht jemand anderen (mit)meint. Ein tolles Beispiel dafür ist eine französische Familienkomödie, die diese Woche in unsere Kinos kommt: „Akropolis Bonjour„.

Die Geschichte dreht sich um eine gescheiterte Ehe: Sie will nach umpfzich Jahren Verheiratetsein und zwei Kindern die Scheidung, und er will das Verhindern. Dabei verfällt er auf die totale Schnapsidee, das zu verhindern, in dem er einen 25 jahre zurückliegenden Familienurlaub in Griechenland reproduziert. „Das kann nicht gut gehen!“, ruft man sofort aus, und natürlich geht das nicht gut. Was folgt sind 90 Minuten mehr oder weniger vorhersehbare Familien- und Urlaubskatastrophe, nicht unbedingt neu , aber sehr sympathisch und (siehe oben!) selbstironisch vorgetragen, dass man gar nicht anders kann als sich über die Missgeschicke des französischen Fettnäpfchensuchers einen Ast zu lachen. „Akropolis Bonjour“ ist kein Film, der einen ein Leben lang begleitet, das ist freundliche Kino-Unterhaltung, die einen anderthalb Stunden lang auf andere  Gedanken bringt. Und hierzulande daran erinnert, wie Humor funktioniert.

Nachtrag: Sorry, dieser Post sollte gestern entscheiden, durch meine Schlampigkeit kommt er erst heute.

[Tipp der Woche] Die reine Freude – „Fanfan der Husar“ auf Blu-ray

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Video-Link: https://youtu.be/WD8-q9BxkLg

Ziemlich maues Kino-Programm diese Woche, aber das soll kein Problem sein: Das gibt uns Gelegenheit, einen Blick auf die Blu-ray-Neuerscheinungen der Woche zu werfen, und da sticht ein Titel sofort heraus: „Fanfan, der Husar„, ein Mantel-und-Degen-Klassiker aus dem Jahr 1952. Ich hab mal eine kleine, spontane Umfrage in meinem Bekanntenkreis gemacht, und augenscheinlich haben nur noch wenige Menschen diesen Film auf dem Schirm. Was verdammt schade ist, denn er ist nur vergleichbar mit anderen absoluten Klassikern des Swashbuckling-Genres, also den „3 Musketieren“ mit Gene Kelly, „Robin Hood“ mit Errol Flynn, oder dem „Ivanhoe“-Film mit Robert Taylor. Was den Spaßfaktor angeht, dürfte „Fanfan“ diese Filme tatsächlich in die Tasche stecken, denn was die reine, ausgelassene Freude am Abenteuer angeht, den ungebremste Spaß, Dinge zu versuchen, die gar nicht funktionieren, das Augenzwinkern, mit dem der Held das ganze Tohuwabohu auslöst und durchfechtet… das ist absolut unvergleichlich, da hat Gérard Philipe nicht nur seinem König sondern allen Kollegen eine Nase gedreht: Nobody doese ist better, personne ne fait mieux. Auch Gina Lollobridgida sollten wir nicht vergessen, die in diesem Film einen der atemberaubendsten Auftritte der Filmgeschichte hat. Diese Woche nun kommt diese alberne, durchgeknallte, action-geladene, 71 Jahre alte und dabei vollkommen zeitlose Action-Komödie als Blu-ray mit einigen Extras (colorierte Fassung in SD, launiger Kommentar von Rolf Giesen) auf den Markt. Und wer sich jetzt denkt: „Ach, den schau ich mir lieber im Stream an…“ Fehlanzeige. „Fanfan“ ficht derzeit nur auf Disc!

[Tipp der Woche] Drehort Dixi-Klo – „Ach du Scheiße“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/4Sy5yG1w3RY

Alfred Hitchcock hat des öfteren Mal davon erzählt, einen Film zu drehen, der nur in einer Telefonzelle spielt: die ultimative Herausforderung für den Filmemacher, die Handlung auf den engstmöglichen Raum zu konzentrieren. Hitchcock selber hat die IDee nie realisiert, aber Joel Schumacher hat das Thema 2001 aufgegriffen und mit Colin Farrell den ganz famosen „Nicht aufllegen!“ gedreht. Wobei Schumacher natürlich kräftig geschummelt hat, um die Telefonzelle herum passiert ja eine ganze Menge… Dass hat dem deutschen Indie-Filmer Lukas Rinker – verständlich – keine Ruhe gelassen. Um das richtigzustellen, hat er beschlossen, in seinem neuen Film „Ach du Scheisse“ all-in zu gehen, und zwar in ein Dixi-Klo. Ja, genau, er hat seinen Protagonisten, den Architekten in ein umgestürztes Dixi-Klo gesperrt, und zwar so, dass der beinahe unmöglich herauskommen kann. Durch seinen Arm wurde eine rostige Metallstange gespießt, sein Handy liegt – knapp außer Reichweite – im Klo-Tank. Und als ob die Kacke nicht schon genug am Dampfen wäre: die Baustelle, auf der das Dixi-Klo steht, soll zeitnah gesprengt werden. Frank muss was tun… Ja, das ist eklig. Ja, das ist gemein. Aber wegen ekliger Gemeinheiten geht man doch ins Kino, oder? Ich auf jeden Fall: am Donnerstag, wenn diese kleine Genre-Perle anläuft.

[Tipps der Woche] Bundesligastart und 2mal Kino

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Video-Link: https://youtu.be/2klRo_zBZMA

Mitten in der sommerlichen Saure-Gurken-Zeit, und dann so eine Woche! Die Bundesliga startet endlich wieder, und im Kino laufen gleich zwei Filme an, die Mann sich nicht entgehen lassen sollte. Fangen wir mit dem Kino an, da hätten wir zuerst ein Wiedersehen mit guten alten Bekannten, denn diese Woche kommt mit „Guglhupfgeschwader“ das neueste Kapitel der Eberhofer-Saga in de Kinos. In Eberhofers Revier geht’s wieder rund, der Rudi Birkenberger wird sich wieder mit dem guten Essen von der Oma vollstopfen, der Bauli ist schon wieder gewachsen, und der Flötzinger ist sowieso der härteste Womanizer von Niederkaltenkirchen. Wollen wir mal hoffen, dass diesmal wieder öfters durch den Kreisverkehr gefahren wird als im „Kaiserschmarrndrama“… weiterlesen…

[Tipp der Woche] Stilecht Deix – „Willkommen in Siegheilkirchen“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/l0CS5q9UExo

Vor sechs Jahren ist Manfred Deix gestorben, einer der bösesten, bissigsten Karikaturisten überhaupt, und einer der einflussreichsten. Der Mann hat sich Sachen getraut, die sich vorher keiner getraut hat, und er hat mordsfrüh damit angefangen. In seinem Wikipedia-Eintrag heißt es: „Bereits als Sechsjähriger erregte Deix durch „erste Verkäufe von Nackertzeichnungen an die aufgeweckteren Mitschüler (Stückpreis 10–15 Groschen)“ Aufsehen, wie er selbst schrieb. Mit neun malte er ein erotisches Daumenkino aus 100 Zeichnungen einer Frau, die sich auszieht. „Das Höschen hat sie anbehalten,“ erzählte er später, „weil ich nicht wusste, wie es darunter aussieht.“
Diese aufregende Jugend von Manfred Deix kommt diese Woche – stilecht animiert – als wunderbarer Coming-of-Age-film unter dem schönen, ebenfalls stilechten Deix-Titel „Willkommen in Siegheilkirchen“ in die Kinos. Der Trailer gibt einen perfekten Vorgeschmack. Wer Deix liebt, geht sowieso rein, wer sich für Jugendgeschichten aus den 60ern interessiert, ist hier goldrichtig. Ich freu mich auf diesen Film!

[Tipp der Woche] Wildwest auf bayrisch: „Hopfen, Malz und Blei“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/Q16sJXIqItg

Die Idee, einen Western nicht im Westen der USA anzusiedeln, ist so neu nicht. Das amerikanischste aller Film-Genres auszuwildern wurde schon öfters versucht, mit mehr oder weniger großem Erfolg. In den Alpen und in Bayern wurden schon manche Western-Varianten angesiedelt, und diese Woche kommt eine neue hinzu: „Hopfen, Malz und Blei“ kommt am Donnerstag in die Kinos. Der Film – dessen für letztes Jahr geplanter Start Virus-bedingt verschoben wurde – macht gegenüber gravitätisch daherkommenden anderen Alpen-Western einen hochsympathischen Eindruck, weil er sich überhaupt nicht ernst sondern ständig selbst auf die Schippe nimmt, da hat wohl eher Bully Herbig als John Ford die Westernpatenschaft übernommen. Die Dialoge im Trailer kommen zwar für meinen Geschmack etwas zu krachledern daher, aber das ist vermutlich Absicht: „Spiel mir das Lied vom Bauerntheater!“

[Tipp der Woche] Clavier macht den Clouseau – „Mord in St. Tropez“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/zfzKFc1Nz_k

Christian Clavier scheint sich mit „Mord in St. Tropez“ einen Herzenswunsch erfüllt zu haben. Offenbar hat Frankreichs Chef-Komiker jahrzehntelang davon geträumt, Peter Sellers mal richtig zu zeigen, was eine Harke und wer der bessere Inspektor Clouseau ist. Clavier natürlich. Damit ist eigentlich alles über diese in den 70er Jahren angesiedelte, in entsprechend schrillen Farben gedrehten und top-besetzten (Clavier, Poelvoorde, Depardieu) Film gesetzt. Der Film ist eine als Whodunit amskierte Slapstick-Orgie, die sich – ein paar AAnleihen an „Knives Out“ ausgenommen – ausschließlich an den „Pink Panther“-Filmen orientiert. Clavier mimt den vertrottelten Inspektor, der auf Schritt und Tritt Sachschaden verursacht, Depardieu ist sein geschundener Vorgesetzter und die Krimihandlung dient nur als Anlass, um jede Menge visuelle Gags aufs Publikum loszulassen. Der Humor schwangt zwischen total blöd und brillant, das Tempo lässt gelegentlich nach und die Hauptdarsteller sind eigentlich zu alt für so einen Quatsch. Macht aber nix, ich hab mich schlapp gelacht. Der Film ist genau die richtige Ablenkung für beschissene Zeiten wie diese.

[Tipp der Woche] Schräg, spannend, brüllkomisch: „Helden der Wahrscheinlichkeit“ auf Blu-ray

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Als „Helden der Wahrscheinlichkeit“ im September letzten Jahres ins Kino kam, war er unser Film der Woche. Jetzt kann ich sagen, dass er auch mein Film des Jahres war. In keinem anderen Film hab ich mich 2021 derart blendend amüsiert wie in diesem schrägen, kuriosen, anrührenden und stellenweise brüllkomischen Genre-Mix. weiterlesen…