Video-Link: https://youtu.be/qiepdcWFu9Y
Irgendwie scheine ich immer noch der einzige in meinem erweiterten Bekanntenkreis zu sein, der den wunderbaren Roman „Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht gelesen hat. Der ixt mir vor drei, vier Jahren in die Finger gekommen, und nach ein paar Seiten hing ich am Haken und hab die ganze Geschichte von Lukas, Julio, Gino und Sanchez auf einen Hau durchgelesen, von vier Neuköllner Jungs, die irgendwie versuchen, ihren typischen Alltag zu überleben. Und dieser Alltag besteht – wer schon mal wirklich in Neukölln war, weiß das – aus Drogen, harter Musik, harten Typen, Gewalt, Träumen und dem Versuch, irgendwie aus Neukölln rauszukommen, nur um nach erstaunlich kurzer Zeit da wieder aufzutauchen. Eine fabelhafte Jungsgeschichte, vor allen Dingen, weil sie sehr authentisch ist. Und authentisch scheint auch die David Wnendts Verfilmung des Romans zu sein, die letzte Woche auf der Berlinale lief und diese Woche in die Kino kommt. Der Film trifft den Ton des Buchs – und damit den rauhen Sound der Neuköllner Wirklichkeit – auf den Punkt, die jugendlichen Hauptrollen sind fantastisch besetzt, der Film macht mindestens so viel Spaß wie das Buch, auch wenn’s gelegentlich traurig und schmerzhaft wird. Also, auf ins Kino, und wer sich nach dem Film das Buch kauft, macht sicherlich nix verkehrt.