Strohwitwerküche „UFMK“ (IV): Spaghetti mit Blumenkohlsauce und scharfer Chorizo

Spaghetti, Blumenkohl, Chorizo

Spaghetti, Blumenkohl, Chorizo

Zwei Wochen lang bin ich Strohwitwer: normal koche ich für meine Frau und mich, aber die ist verreist. Für mich alleine lohnt sich großer Aufwand beim Kochen nicht, daher mache  ich die nächsten 10 Werktage (bis zum 14. 6.) UFMK. Dieser von Stefan P. Wolf im Nassrasurforum geprägte Ausdruck bedeutet „Ultra-Faule Männer-Küche“. Die UFMK wird definiert durch die drei großen „W“: wenig Einkauf, wenig Vorbereitung, wenig Abwasch. Derzeit bei „Männer unter sich“ also 10x Strohwitwer-Küche nach UFMK.

Das folgende Rezept ist ein schönes Beispiel dafür, dass aus Resteverwertung die dollsten Sachen entstehen können. Ich hatte noch ’ne halbe Portion Blumenkohlcreme-Suppe von letzter Woche und ’n paar Chorizos im Kühlschrank, das Zeug musste weg, um Platz für neues KüBi (Küchenbier) zu schaffen, Spaghetti waren auch noch da… kan ich ahnen, dass da ein Lieblingsgericht draus wird? weiterlesen…

Männeressen: Grünkohl Teil 2 – mal anders

Grünkohl satt

Natürlich muss man nicht bis zum Biikebrennen warten, wenn man mal lecker Grünkohl essen und das ein oder andere Bier dazu trinken will. Während der winterlichen Saison kann man ihn so oft wie man will auf den Tisch bringen, und hartgesottene Naturen setzen sich auch im Hochsommer bei Temperaturen jenseits der 30 Grad vor eine Platte mit dampfendem Grünkohl und Geräuchertem. Da kann es schon vorkommen, dass man sich mal nach ein wenig Abwechslung sehnt. Wir stellen zwei Alternativen zur klassischen Grünkohlzubereitung vor: einmal schön-spanisch-scharf und einmal mit Riesling und Äpfeln.

Grünkohl Spanisch-Scharf
1 Kilo Tiefkühl-Grünkohl auftauen lassen (wer mag, kann natürlich frischen Grünkohl abbrausen, abstreifen, blanchieren, ausdrücken und kleinhacken, viel Spaß dabei!). Eine große Gemüsezwiebel, soviel Zehen Knoblauch wie möglich und so zwei, drei,vier gescheibelte Chorizo-Würste in reichlich Schweineschmalz angehen lassen, zwei, drei Esslöffel scharfes Paprika-Pulver dazu, kurz durchschwitzen lassen, den Grünkohl dazugeben, zwei große Tassen Bouillon angießen, salzen, pfeffern und ein knappes Stündchen dünsten. Währenddessen drei, vier rote Paprikaschoten schälen (vierteln, entkernen, unter den heißen Ofengrill schieben, bis sie schwarz werden. Unter einem feuchten Küchenhandtuch abkühlen, dann kann man die Schale relativ einfach abfieseln. Man kann sich den Scheiß auch sparen und die Dinger einfach kleinschneiden und in der Pfanne braten, bis sie weich sind.) und in Streifen oder Rauten schneiden. Unter den fertigen Grünkohl rühren. Perfektionisten bestreuen das Gericht noch mit gerösteten Pinienkernen, Deko-Schlammsäue wie ich sparen sich das, stellen noch ein paar Bratkartoffeln dazu und machen ein Bier auf. Passt gut zum scharfen Grünkohl.

Die andere Variante stammt von Fressack, der derzeit in der Mainlust in Schwanheim wirtet. Zwei, drei Zwiebeln und ebensoviele Äpfel kleinschneiden, ein ordentliches Stück Räucherspeck würfeln und das ganze Zeugs in reichlich Gänseschmalz angehen lassen. Aufgetauten (oder vorbereiteten frischen) Grünkohl dazugeben, mit einem großen Glas Riesling (vorher unbedingt rigoros auf Trinkbarkeit testen) ablöschen. Zur Geschmacksverbesserung noch die Schwarte vom Speck mit in den Topf tun, paar mehr Äpfelchen können auch nicht schaden, wagemutige Naturen greifen zur Kochbirne. Schmoren, bis der Kohl weich ist, mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Geht gut mit den üblichen Verdächtigen (Kassler, Mettwürste, Schweinebacke etc.), geht besonders gut mit gebratenen Gänse- oder Entenkeulen. Bier passt immer, aber Wein passt diesmal besser. Fressack trinkt dazu Apfelwein. Nuja.

Mahlzeit!

Foto: Siegfried Fries/pixelio.de