Making of „Bullitt“

Bullitt“ mit Steve McQueen zählt zu meinen Lieblingsfilmen, ich hab den so oft gesehen, dass ich mir zutraue, die Verfolgungsjagd mit verbundenen Augen nachzufahren… nur Spaß! Nur Spaß! Obwohl… Spaß beiseite, ich dachte, ich wüsste über den Film wirklich gut Bescheid, aber dann bin ich diese Woche auf dieses sehr sehenswerte, 10minütige „Making of…“ gestolpert. Viel Spaß damit!

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Video-Link: https://youtu.be/PWGHY77WuKg

Apropos „zufällig drauf gestoßen“… Ich hab den Film über den Twitter-Account von Michael Warburton gefunden, was dieser Mann an raren Filmausschnitten und Infos aus der Filmgeschichte zusammenträgt, ist sagenhaft. Wer Kino-Freak ist und Warburton nicht folgt, ist selber schuld.

[Tipp der Woche] Fronkreisch, Fronkreisch…

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Video-Link: https://youtu.be/XuUsDl5qXmo

Zwei französische Filmtipps hab ich diese Woche für euch, zum einen kommt ein Klassiker des französischen Krimis (beinahe) neu in die Kinos, zum anderen bringt arte heute Abend einen Klassiker der „comedie polar“, der Krimi-Komödie, heute Abend bei arte auf den Fernsehschirm. Fangen wir mit dem Kino an, ab Donnerstag stapft Gerard Depardieu als Kommissar „Maigret“ über die Leinwand. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis DER französische Schauspieler seiner Generation einmal den größten Krimihelden Frankreichs spielen würde. Der Film wurde letztes Jahr bereits auf Video gestartet, aber man hatte wohl ein Einsehen, dass Depardieus in jeder Hinsicht wuchtige Präsenz die große Kinoleinwand braucht. Allerdings hab ich so meine Bedenken, ob Depardieus Maigret bei einem modernen Kinopublikum ankommen wird. Denn er ist erdammt nah dran an der originalen Figur, die Georges Simenon sich ausgedacht hat. Dieser Maigret ist ein Polizist, dem nichts Menschliches Fremd ist, der allen Leuten, die etwas mit dem aufzuklärenden Verbrechen geduldig zuhört und so Schritt für Schritt dem Täter näher kommt, bis er ihn schließlich hat. Das beschreibt den Film ziemlich gut: Maigret schaut sich die Leiche an, Maigret marschiert durch das vorwiegend schlechte Wetter von Paris vom einen Zeugen zum anderen, hört zu, denkt sich sein Teil und erwischt zum Schluss den Täter, ein ganz geradliniges Whodunit also, von Depardieu mit minimalistischen Mitteln und jeder Menge Charisma gespielt.

Wem das zu wenig Action ist, und wer beim Krimi auch mal lachen will, der schaltet heute Abend um 20 Uhr 15 arte ein, da läuft Claude Zidis Klassiker aus 1984, „Die Bestechlichen„, ein herrlicher zynischer Polizeifilm. Ein alternder Cop bringt einem jungen Cop bei, wie man sich bestechen lässt und kann bald über die Gelehrigkeit seines Schülers nur noch staunen.

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Video-Link: https://youtu.be/gPzecxesEAI

Der Film ist auch in der arte-Mediathek zu sehen.

[Männeressen] Für euch getestet: der Backpulvertrick

Ich bin ein großer Freund des Flank-Steaks, also des dünnen, ca. 500 g schweren Fleischlappens vom Rind, den man beim Fleischer meist als „Rinderlappen“ oder „Dünnung“ vorbestellen muss. Das hat Gründe: Zum einen ist es extrem unkompliziert und narrensicher zu braten, zum andern hat es einen authentischen, kernigen Rindfleischgeschmack, der vielen – zum Teil deutlich teureren – Steakzuschnitten abgeht. Das hat natürlich seinen Preis, womit ich nicht nur das Geld meine, dass ich dem Fleischer in die Hand drücke. Nein, vor den kräftigen Rindgeschmack haben die Genuss-Götter den Einsatz der Kauwerkzeuge gesetzt, und von denen muss man ordentlich Gebrauch machen, wenn man ein Flank-Steak isst: das Fleisch ist ziemlich fest, aber natürlich nicht zäh: Es leistet den Zähnen einfach mehr Widerstand als beispielsweise ein „butterzartes“ Filetsteak. Mir macht das nix, ich kaue durchaus gern, aber andererseits hat so ein richtig zartes Steak ja auch was für sich. Letztes Wochenende hab ich dann in diesem neuartigen Internetz was von einem Trick gelesen, mit dem man auch ein Flank-Steak butterzart hinbekommen kann: Marinieren, und zwar mit Backpulver! Tja, hab ich auch geguckt. Unerschrocken, wie ich bin, hab ich das für euch getestet. weiterlesen…

[Tipp der Woche] Er macht’s schon wieder – „John Wick – Kapitel 4“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/We80b2McYnc

Machen wir uns nichts vor: Auch wenn die „John Wick“-Macher uns seit dem ersten Film der Serie geradezu verzweifelt einzureden versuchen, dass die Geschichet Komplexität oder irgendwie „Tiefe“ hat – das ist nicht der Fall. „John Wick“-Filme sind – genau wie die meisten Filme mit Jason Statham – die Schlachteplatte auf der Kino-Speisekarte, etwas, was man mit leicht schlechtem Gewissen bestellt, mit größtem Vergnügen genießt und aufs nächste Mal freut, wenn man das Besteck weggelegt hat. „John Wick“ steht für fantastisch choreographierte, extrem einfallsreiche Killer-Action, nicht mehr und nicht weniger. Der von Keanu Reeves in bester Buster-Keaton-Stoneface-Manier verkörperte Wick ist der beste Profi-Killer in einer seltsamerweise von Profi-Killern bevölkerten Welt. Wicks Status als Numero-Uno-Abknipser stört die anderen Abknipser, sie versuchen ihm an den Karren zu fahren und scheitern damit, bis der letzte Herausforderer die Smith&Wesson abgegeben hat und Wick ein Spital aufsucht, um für den nächsten Film wieder fit zu werden. Mehr ist nicht, und das ist auch gut so. Die Filme machen – trotz oder gerade wegen – ihrer Unterkomplexität einen Heidenspaß, und ich freue mich schon auf Donnerstag, wenn ich in den Kino-Sessel sinken und mir den 4. Teil der Saga, einfallsreich „John Wick – Kapitel 4“ betitelt, zu Gemüte führen werde. Ein Bier werde ich mir allerdings nicht mit in den Kino-Saal nehmen. Die neueste Wick-Inkarnation wird satte 2 Stunden und 49 Minuten dauern, da kann ich mir eine Toilettenpause nicht gönnen: selbst wenn ich das im Eiltempo erledige und nur 2 bis 3 Minuten brauche, laufe ich doch Gefahr, zu verpassen, wie Wick mindestens 10 Schufte ins Jenseits befördert (ja, das Tempo der Wick-Filme ist in allen Belangen hoch, auch beim Body-Count). Das soll nicht sein. Blut statt Bier, ab Donnerstag!

[Tipp des Tages] Ein Fass voll unglaublichen Lebens – „Mein linker Fuß“ im TV

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Video-Link: https://youtu.be/JksIm8gT988

Und da kommt gleich die nächste Filmempfehlung, und – wie bei „Sonne und Beton“ – war es ein Buch, durch das ich auf den Film aufmerksam geworden bin. Doch in diesem Fall ist es eine ganze Weile her, dass ich das betreffende Buch gelesen habe, das war nämlich in den 70er Jahren, da war „Ein Fass voll Leben“ von Christy Brown hierzulande ein Bestseller. Christy Brown war ein Phänomen: er ist in Dublin unter sehr ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen. Er war eins von 22 Kindern, litt unter einer schweren Athetose, konnte nur seinen linken Fuß bewegen und galt als geistig schwer behindert und bildungsunfähig. Bis man – nicht zuletzt durch den großen Glauben seiner Mutter an ihn – darauf kam, dass in diesem geschundenen Körper ein blitzegscheiter Mann und großer Künstler steckte, der mit seinem linken Fuß fantastische Bilder malen und Bücher schreiben konnte. Und diese autobiographischen Bücher waren ganz anders, als man sie von einem Mann wie Brown erwartet hätte: sie wsren brüllkomisch, aufrichtig, sarkastisch und haargenau beobachtet, bester Lesestoff, großer Buchstabenkino. Und ein paar Jahre nach seinem Tod wurde aus dem Buchstabenkino ein Film, „Mein linker Fuß„, in dem Daniel Day-Lewis Christy Brown spielte und für diese superbe Leistung seinen ersten Oscar gewonnen hat.  Heute abend um 22:45 läuft der Film auf arte (da kann man ihn sich auch in der Mediathek anschauen), und wer dieses Angebot nicht wahrnimmt, verpasst eine sehr komische, bewegende, sarkastische und Lebenxmut machende Geschichte.

[Tipp der Woche] Echt das Berliner Leben – „Sonne und Beton“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/qiepdcWFu9Y

Irgendwie scheine ich immer noch der einzige in meinem erweiterten Bekanntenkreis zu sein, der den wunderbaren Roman „Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht gelesen hat. Der ixt mir vor drei, vier Jahren in die Finger gekommen, und nach ein paar Seiten hing ich am Haken und hab die ganze Geschichte von Lukas, Julio, Gino und Sanchez auf einen Hau durchgelesen, von vier Neuköllner Jungs, die irgendwie versuchen, ihren typischen Alltag zu überleben. Und dieser Alltag besteht – wer schon mal wirklich in Neukölln war, weiß das – aus Drogen, harter Musik, harten Typen, Gewalt, Träumen und dem Versuch, irgendwie aus Neukölln rauszukommen, nur um nach erstaunlich kurzer Zeit da wieder aufzutauchen. Eine fabelhafte Jungsgeschichte, vor allen Dingen, weil sie sehr authentisch ist. Und authentisch scheint auch die David Wnendts Verfilmung des Romans zu sein, die letzte Woche auf der Berlinale lief und diese Woche in die Kino kommt. Der Film trifft den Ton des Buchs – und damit den rauhen Sound der Neuköllner Wirklichkeit – auf den Punkt, die jugendlichen Hauptrollen sind fantastisch besetzt, der Film macht mindestens so viel Spaß wie das Buch, auch wenn’s gelegentlich traurig und schmerzhaft wird. Also, auf ins Kino, und wer sich nach dem Film das Buch kauft, macht sicherlich nix verkehrt.

[Tipp der Woche] Lob der Selbstironie – „Akropolis Bonjour“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/c8-Wr7ZrKdE

Letzte Woche hatten wir eine einigermaßen unsägliche Debatte über Strazis total unsägliche Büttenredenknittelverse – mir ist bis heute nicht ganz klar, worum gestritten wurde: Was hat den Laienkarneval mit Humor zu tun? Wie dem auch sei, die sinnfreie Debatte offenbarte zumindest einiges: Defizite im Humorverständnis von Politikern. Die über Strazi Streitenden gingen alle ganz selbstverständlich davon aus, dass Humor ist, wenn man sich über jemand anderen lustig macht. Möglich, dass das manchmal Humor ist, meistens ist es nur eine grobschlä#chtige Attacke. Wirklichen Humor produziert man, wenn man sich über sich selbst lustig macht – auch wenn man vielleicht jemand anderen (mit)meint. Ein tolles Beispiel dafür ist eine französische Familienkomödie, die diese Woche in unsere Kinos kommt: „Akropolis Bonjour„.

Die Geschichte dreht sich um eine gescheiterte Ehe: Sie will nach umpfzich Jahren Verheiratetsein und zwei Kindern die Scheidung, und er will das Verhindern. Dabei verfällt er auf die totale Schnapsidee, das zu verhindern, in dem er einen 25 jahre zurückliegenden Familienurlaub in Griechenland reproduziert. „Das kann nicht gut gehen!“, ruft man sofort aus, und natürlich geht das nicht gut. Was folgt sind 90 Minuten mehr oder weniger vorhersehbare Familien- und Urlaubskatastrophe, nicht unbedingt neu , aber sehr sympathisch und (siehe oben!) selbstironisch vorgetragen, dass man gar nicht anders kann als sich über die Missgeschicke des französischen Fettnäpfchensuchers einen Ast zu lachen. „Akropolis Bonjour“ ist kein Film, der einen ein Leben lang begleitet, das ist freundliche Kino-Unterhaltung, die einen anderthalb Stunden lang auf andere  Gedanken bringt. Und hierzulande daran erinnert, wie Humor funktioniert.

Nachtrag: Sorry, dieser Post sollte gestern entscheiden, durch meine Schlampigkeit kommt er erst heute.

[Tipp der Woche] Die reine Freude – „Fanfan der Husar“ auf Blu-ray

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Video-Link: https://youtu.be/WD8-q9BxkLg

Ziemlich maues Kino-Programm diese Woche, aber das soll kein Problem sein: Das gibt uns Gelegenheit, einen Blick auf die Blu-ray-Neuerscheinungen der Woche zu werfen, und da sticht ein Titel sofort heraus: „Fanfan, der Husar„, ein Mantel-und-Degen-Klassiker aus dem Jahr 1952. Ich hab mal eine kleine, spontane Umfrage in meinem Bekanntenkreis gemacht, und augenscheinlich haben nur noch wenige Menschen diesen Film auf dem Schirm. Was verdammt schade ist, denn er ist nur vergleichbar mit anderen absoluten Klassikern des Swashbuckling-Genres, also den „3 Musketieren“ mit Gene Kelly, „Robin Hood“ mit Errol Flynn, oder dem „Ivanhoe“-Film mit Robert Taylor. Was den Spaßfaktor angeht, dürfte „Fanfan“ diese Filme tatsächlich in die Tasche stecken, denn was die reine, ausgelassene Freude am Abenteuer angeht, den ungebremste Spaß, Dinge zu versuchen, die gar nicht funktionieren, das Augenzwinkern, mit dem der Held das ganze Tohuwabohu auslöst und durchfechtet… das ist absolut unvergleichlich, da hat Gérard Philipe nicht nur seinem König sondern allen Kollegen eine Nase gedreht: Nobody doese ist better, personne ne fait mieux. Auch Gina Lollobridgida sollten wir nicht vergessen, die in diesem Film einen der atemberaubendsten Auftritte der Filmgeschichte hat. Diese Woche nun kommt diese alberne, durchgeknallte, action-geladene, 71 Jahre alte und dabei vollkommen zeitlose Action-Komödie als Blu-ray mit einigen Extras (colorierte Fassung in SD, launiger Kommentar von Rolf Giesen) auf den Markt. Und wer sich jetzt denkt: „Ach, den schau ich mir lieber im Stream an…“ Fehlanzeige. „Fanfan“ ficht derzeit nur auf Disc!

[Tipp der Woche] Spektakulär-unspektakuläre Action, wie sie sein soll: „Plane“ im Kino

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Video-Link: https://youtu.be/lkL_84wQ9OY

Ich mag die Filme, die Gerald Butler seit Jahren dreht, nicht zuletzt, weil sie frei von einem bestimmten Ehrgeiz sind: dem Ehrgeiz, das Kino neu zu erfinden, einen Film auf die Leinwand zu bringen, wie es ihn noch nie gab, eine größtmögliche Menge Oscars abzuräumen… eben um jeden Preis etwas Ungewöhnliches zu tun. Butlers Filme sind solide, handwerklich gut gemachte Action-Filme, die nur einen Ehrgeiz haben: das Publikum gut und spannend zu unterhalten. „Plane„, der diese Woche in die Kinos kommt, ist da keine Ausnahme: Butler spielt einen Piloten, der sein Passagierflugzeug wegen eines Sturms auf einer Insel notlanden muss, die von rebellischen Soldaten gehalten wird, die Butlers Passagiere als Geisel nehmen. Das stinkt Butler natürlich gewaltig, und er macht sich dran, seine Passagiere rauszuhauen. Dabei muss er auf die Hilfe eines angeklagten Mörders setzen, der – begleitet vom FBI – an Bord der Maschine war, und die Back-Story dieses Mannes sorgt für zusätzliche Spannung. Wer jetzt denkt: „Ich kann mir denken, wie’s ausgeht.“ liegt natürlich vollkommen richtig. Filme mit Gerald Butler haben zwar viele überraschende Wendungen, sind aber meistens nicht wirklich überraschend. Sie sind unspektakulär, obwohl sie – wie „Plane“ – jede Menge spektakuläre Action enthalten. Ich schau sowas gern an, deshalb werd ich am Wochenende ins Kino gehen.