Männersommer 2013 – Küchentricks: Knoblauch pellen

Knoblauchzehen pellen kann in Arbeit ausarten, besonders, wenn die Häute sich so richtig an der Zehe festklammern, was immer dann passiert, wenn man viel Knoblauch braucht.

Die Knoblauchzehe vor dem Pellen auf die Arbeitsfläche legen und mit dem Handballen anknacken hilft schon mal, aber dieser Tipp ist unschlagbar:

httpv://vimeo.com/29605182

Funktioniert tatsächlich, aber nur mit wirklich trockenem Knoblauch.

 

Männersommer 2013 – Küchentricks: Eier ohne Trennungsschmerz

Wenn irgendso ein Fuzzy im Fernsehen mit Eierschalen, Eigelb und Eiweiß jongliert und dabei die beiden letzteren Bestandteile des Eis unfallfrei getrennt bekommt, sieht das total einfach aus. Ist es auch, ist aber für die Hygieneapostel gemacht. Mutige Männer, die sich natürlich die Hände gewaschen haben, schlagen das Ei auf, lassen es in eine Schüssel gleiten, halten die Schüssel leicht schräg, das sie mit den Fingern unters Eigelb kommen und heben es einfach raus (Eiweiß abtropfen lassen).

Wenn man sich nicht die Hände schmutzig machen will (oder die Frau zuguckt) können wir in die Schüssel auch ’ne Lochkelle plazieren, über der wir das Ei aufschlagen. Heben wir das Gelbe eben mit der Kelle raus.

 

Männersommer 2013 – Küchentricks: Schlecht rasiertes Geflügel

Ist ärgerlich, kann aber passieren: man kauft sich ein Hühnchen, ein Entchen ein Gänschen, packt es zu Hause aus und stellt fest, dass der Geflügelhändler, der faule Hund, beim Rauszuppeln der Kiele doch recht großzügig gearbeitet hat. Also zückt man die Pinzette (Angler, die eine Grätenpinzette haben, greifen zu der, geht viel leichter) und fängt an zu fluchen: ist eine Scheiss-Fummelei.

Nicht ärgern, Nackofen auf volle Pulle heizen, KüBi (Küchenbier) knacken und trinken, bis der Ofen auf Speed ist und den Vogel für zehn Minuten reinschieben. Die Kiele sollten jetzt viel leichter rausflutschen.

Männersommer 2013 – Küchentricks: Die genagelte Backkartoffel

Backkartoffeln (mit Sour Cream oder Kräuterbutter z. B.) sind eine hochakzeptable Beilage um Steak oder zu anderen gesunden Fleischgerichten. Und unkompliziert zu machen: Kartoffel in Folie einschlagen, In den Ofen oder auf den Grill pfeffern, warten, fertig.

Das Problem ist „warten“. Das kann nämlich ganz schön dauern, besonders wenn man dem dummen Bauern seine dicksten Kartoffeln abgeschwatzt hat. Ich hab schon mal anderthalb stunden gewartet, bis so’n Riesenteil endlich weich war.

Trick: Alu-Nagel in die Kartoffel pieksen. Ja, muss Alu sein, wg. der Wärmeleitfähigkeit. Verkürzt die Garzeit im Ofen oder auf dem Grill um die Hälfte.

Relentless – Power in der Sporttasche (Gesponserter Artikel)

Relentless

Relentless

Ich bin Tennisspieler. Der Sport hat in meiner Familie Tradition, aber der eigentliche Anlass, warum ich das Racket in die Hand nahm, war ein alter Heinz-Rühmann-Film, der im Fernsehen lief. Da spielte olle Rühmann Tennis, und als es Zeit für den Seitenwechsel war, stand da ein livrierter Diener mit ‘nem Tablett in der Hand und fragte; »Wünschen der Herr Cognac oder Champagner?« weiterlesen…

Sommerlese – Buchempfehlungen von Richard Albrecht

Greser & Lenz sind ein inzwischen ganzdeutsch bekanntes Karikaturistenduo. Und auch ein Markenname. Karikaturisch ganz oben. Insofern mainstream. Bekannt wurden diese zwei beiden über ihre Farbkarikaturen für und in Titanic seit Mitte der 1990er Jahre. Seit Jahren zeichnen sie auch für die Frankfurzer Allgemeine Zeitung (FAZ). Endlich Energiewende ist dort ihr achter Band. Angelegt als Jahreschronik 2012. Einer der FAZ-Editoren bevorwortete. Der Leiter des FAZ-Ressorts „Innenpolitik“ textete. Zwischen den Buchdeckeln Schwarzweißes als Text-Bild. Nach dem Muster ein links: der Text, ein rechts: die Zeichnung. Und das zweiundneunzig Mal. Manchmal nett. Manchmal bissig. Manchmal bissignett. Manchmal nettbissig. Der Band beginnt mit der Karikatur „50 Jahre Türken in Deutschland. Eine Erfolgsgeschichte“. Und endet mit einer Glosse zur „amerikanischen Familie“ nach der, im Doppelsinn, letzten Obama-Präsidentenwahl Ende 2012. Dazwischen Günter Grass poemische Wortmeldung „Was gesagt werden muss“, ausgelobt als Beitrag zum „diesjährigen Benzinpreis“. Und zur „Beschneidungsdebatte“ die weiterführende Spottfrage: „Wann kommen die Tellerlippenträger dran?“ Greser & Lenz eben. Inzwischen ein Markenname. Als Sommerschmunzellektüre geeignet.

Ein FAZ-Buch, ebenfalls gut und farblich gestaltet, ist auch der zweisprachige Text-Bild-Band mit Glossen zum Recht. Der deutsch(sprachig)e Titel ist doppelbödig: Alles was Recht ist. Der englische dröge runtergebracht auf: A Short Story About Law. Das hat mich grundirritiert. Trotzdem möchte ich´s Buch nicht blank verschenken. Der Sommer kann auch verregnet werden. Oder wenigstens lange Regentage bringen. Da bietet sich Lektüre von Büchern wie diesem an.

Wenn es denn so etwas wie einen Preis für linkssozialdemokratisches Mickey Mouse made in the GDR, Micky Maus á la DDR, gäbe – dann könnte Das kleine Schwarzbuch der deutschen Sozialdemokratie gute Auslobungschancen haben. Nicht wegen des dort auch veröffentlichten zahlreichen geschichtlichen „Liedguts“. Sondern wegen des Gut-Böse-Strickmusters zur SPD. Vor 1913/14 gut. Weil gegen Imperialismus, Militarismus und Krieg. Dann böse bis heute. Als „Kriegspartei“ heute für „ehrliche Linke weder im Bund noch in den Ländern koalitionsfähig.“ Für meinen Geschmack ist das buchbestimmende chronologische Sündenregister des SPD-„Rechtsopportunismus“ so nötig wie zu oberflächlich: gut gemeint ist, wie hier, das Gegenteil von gut. Insofern bleibt für mich der Band intellektueller Dünnpfiff, lektüreresistent, nicht empfehlenswert. Und dies nicht nur zur Sommerszeit.

Demgegenüber ist Der aufrechte Gang intellektuell schwergewichtig. Auch wenn das schon 2013 in zweiter Auflage erschienene Buch1 nur etwa 666 Gramm wiegt. Autor ist ein in Münster „praktische Philosophie“ lehrender Universitätsprofessor. Er bemüht sich um verständliche Darstellung der Geschichte des anthropologischen Denkens und seiner jeweils doppelt vorhandenen organischen Grundlagen Arme und Beine. Gut gefallen hat mir das spezielle Kapitel über die philosophisch sichtbare (ökonomieideologisch von Adam Smith zur invisible hand des Marktes stilisierte) menschliche Hand als „absolutes Werkzeug“ (G.F.W. Hegel). Andere und jüngere Leser mögen ihren Zugang zum Buch übers „Kapitel vom Sex“ als besonderer menschlicher Entäußerungsform finden … und sich auch dieses für Sommerregentage vormerken.

Nicht jeder, der (wie Robert Michels) die Jahreszeiten Sommer und Winter für soziologische Grundkategorien hält2, muss zwischen Sommer- und Winterlese unterscheiden3. Mir ging´s hier um Lesbares für den Sommer 2013. Was voraussetzt, daß es diesen in diesem Jahr geben wird. Auch wenn´s in den Nachpfingsttagen hier im Südzipfel Nordrhein-Westfalens bei um zehn, zwölf Grad Celsius und seit Tagen wieder eingeschalteter Heizung heuer nicht danach ausschaut …

Vorgestellte Bücher:

Greser & Lenz, Endlich Energiewende. Die Chronik eines Jahres VIII. Frankfurt/Main: FAZ-Buch, 2012, 200 p., 13-978-3-89981-293-0, 17.90 €

Hanno Beck; Juliane Schwoch, Alles, was Recht ist / A short story about law. Zweisprachige Ausgabe. Frankfurt/Main: FAZ-Buch, 2012, 107 p., 13-978-3-89981-312-8, 17,90 €

Konstantin Brandt, Das kleine Schwarzbuch der deutschen Sozialdemokratie. Eine kurze Chronik der SPD von 1913 bis 2011. Berlin: Wiljo Heinen, 2012, 158 p., 978-3-939828-90-7, 7,50 €

Kurt Bayertz, Der aufrechte Gang. Eine Geschichte des anthropologischen Denkens. München: C. H. Beck, 2012, 415 p., 13.978-3-406-63848-0, 26,95 €

Richard Albrecht ist „gelernter“ Journalist, extern provomierter und habilitierter Sozialwissenschaftler, lebt seit seiner Beurlaubung als Privatdozent (1989) als Freier Autor & Editor in Bad Münstereifel und war 2002/07 Herausgeber von rechtskultur.de. Unabhängiges online-Magazin für Menschen und Bürgerrechte. Bio-Bibliographie -> http://wissenschaftsakademie.net

 

 

  1. Kurzer Rezensionsspiegel zur Erstauflage http://www.perlentaucher.de/buch/kurt-bayertz/der-aufrechte-gang.html
  2. Robert Michels, Soziologie als Gesellschaftswissenschaft. Berlin: Maritius, 1928 ( = Lebendige Wissenschaft IV): 54-64
  3. Richard Albrecht, WINTERLESE. Gelesene & nicht gelesene, nicht lesbare & zu lesende Bücher, Ende 2011: http://duckhome.de/tb/archives/9717-WINTERLESE.html