Die ideale Frau

Harald Effenberg ist Schauspieler, er lebt und arbeitet in Berlin. Fernsehzuschauern ist er unter anderem aus der „Comedy-Falle“ oder aus „Hallervordens  Spott-Light“ bekannt. Sein Witz-Programm „Unter aller Sau“ lief mehrere Monate lang in den Berliner Wühlmäusen. Effenberg, der nur unsportliche Verwandte hat, ist Autor des Buchs „Die 100 besten Witze aller Zeiten“.

Ankes Fernbedienung

Jeder Mann kennt das wichtigste Instrument in einem Haushalt: Die Fernbedienung. Wer die Fernbedienung aus der Hand gibt, riskiert alles: Mona Lisa statt Sportschau, Pilcher statt Tatort, Anne Will statt englischem Krimi, um nur die Fährnisse zu nennen, die an einem Sonntagabend lauern.
Daher blicken wir mit fassungslosem Staunen nach Köln, auf den Picassoplatz 1, auf die Chefetage von RTL-Television, auf die Geschäftsführerin von „Deutschlands mächtigster Unterhaltungsmaschinerie“ (Financial Times Deutschland), Anke Schäferkordt. Anke gibt nämlich ihre Fernbedienung ab. Immer, wenn sie abends nach Hause kommt.
Diese schockierende Tatsache müssen wir einer sogenannten Homestory entnehmen, die in der Süddeutschen Zeitung erschienen ist, und die uns mehr als beunruhigende Einblicke in die Gedankenwelt Frau Schäferkordts beschert hat.
Kostprobe gefällig? „Monstermaschinen faszinieren vor allem die männliche Zielgruppe“, schwadroniert Frau Schäferkordt angesichts eines von n-tv versendeten Schaufelbaggers daher. Während unsereins noch verzweifelt versucht, ein Baustellenfahrzeug gedanklich zum Faszinosum hochzustilisieren, äußert Frau Schäferkordt in beängstigend unbeirrter Weise ihre Sympathien für sogenanntes „Männerfernsehen“: „… ich kann aber verstehen, dass man als Mann Spaß an solchen Sachen hat. Das erinnert mich an meine Kindheit, als die Jungs bei uns diese Feuerstreifen auf den Kotflügel über den Auspuff ihrer Opel Mantas klebten.“

Manta

Opel Manta mit korrekt positioniertem Auspuff

Mal ganz abgesehen davon, dass Frau Schäferkordt vorgibt, abgefilmte Autoaufkleber für ein attraktives Männerprogramm zu halten, wo meint sie, dass solche Aufkleber hingeklebt werden? Und wie kommt der Kotflügel beim Manta über den Auspuff? Doch wohl nur durch einen durch Frau Schäferkordts weibliche Schusseligkeit verursachten Mega-Auffahrunfall am Kamener Kreuz!
Oder hat sie ihr automobiles Wissen während ihrer schwere Kindheit in einem Drecknest nahe Lemgo erworben? Dann müssen sich die Kerle dort Karren zusammengeschraubt haben, über die sogar die Ludolfs Tränen gelacht hätten, und ihre Aufkleber haben sie angebracht, während sie sich durch die zweite Palette Kleiner Feigling gearbeitet haben.

Teddy

Frau Schäferkordts Lebensgefährte mit Fernbedienung (Symbolfoto)

Bei Frau Schäferkordt zuhause hat der Lebensabschnittsgefährte jedoch weder ein praktisches Portionsfläschchen noch einen geschmackvollen Autoaufkleber („Ich bremse auch für Anke!“) in der Hand, sondern die Fernbedienung: „Zuhause gebe ich die Fernbedienung aber meist an meinen Lebensgefährten ab. Das ist besser für uns beide.“
Wieso das denn? Kann die RTL-CEO nicht ohne männliche Hilfe umschalten? Kann ihr Lebensabschnittsgefährte (laut Boulevardpresse ein Historiker) als einziges Mitglied des Zwei-Personen-Haushalts die Hieroglyphen in der Programmzeitschrift entziffern? Oder fühlt sich Frau Schäferkordt wie alle iPhone-Besitzerinnen von Geräten terrorisiert, die mehr als einen Knopf haben?
Nein, die Antwort ist – typisch für die Unterhaltungsangebote von RTL – sehr einfach: „Ich zappe nämlich für mein Leben gerne.“
Zumindest wissen wir jetzt, warum RTL ein Programm wie RTL macht, warum Perlen wie „Mitten im Leben“ (Ich empfehle die Folge „Die Mutter vergrault dem Gothic-Sohn die Freundin“, in der die Darsteller von einem Mett-Igel an die Wand gemimt werden) oder „Willkommen bei Mario Barth“ (Bei diesem Format hingegen sehnen wir den quirligen Mett-Igel geradezu herbei) in die große weite Welt hinein gesendet werden: weil die Geschäftsleitung schon bei der Endabnahme umgeschaltet hat.

Was wir aber gern wissen würden: Was schaltet Ankes Kerl ein, wenn er sich über sie geärgert hat? Welche Sendung muss Frau Schäferkordt ohne Zappen ertragen, wenn sie ihrem Historiker an den Karren Manta gefahren ist?
Die originellste Antwort in den Kommentaren gewinnt eine Tube Top-Secret-Rasiercreme aus dem Nassrasur.com Shop. Antworten sind bis heute um Mitternacht möglich. Die Auswahl des Gewinners, der morgen früh in den Kommentaren bekannt gegeben wird, erfolgt total subjektiv und unfair durch die Redaktion von „Männer unter sich“. Mitarbeiter von nassrasur.com, Autoren dieses Blogs und Ankes Historiker dürfen nicht teilnehmen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
UPDATE: Das Gewinnspiel ist beendet!

Fotos: R.B./pixelio.de (Manta), nimkenja/pixelio.de (Fernbedienung)

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Männer unter sich

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