Buffalo Bill

Abb. von Louis Maurer (Color print by Louis Maurer) [Public domain], via Wikimedia Commons

Heute vor 100 Jahren, am 17. Januar 1917, starb Colonel William F. Cody, einem – seinem – Publikum besser als „Buffalo Bill“ bekannt. Cody war eine der widersprüchlichsten Gestalten des „Wilden Westens“, den er zu großen Teilen selbst miterfunden hat. Er hat seinen Lebensunterhalt als Jäger, Scout, Indianerkämpfer, militärischer Berater, Söldner, Schauspieler und Zirkusdirektor verdient und gilt als einer der Erfinder des modernen Showbusiness.

Abb. von Courier Litho. Co., Buffalo, N.Y. [Public domain], via Wikimedia Commons

Cody wurde 1846 geboren und musste bereits im Alter von 11 Jahren, als sein Vater starb, zum Lebensunterhalt der Familie beitragen. Er begann als Botenjunge, ging mit 13 als Goldsucher nach Colorado und landete schließlich als Express-Reiter beim Pony-Express, bevor er in die Wirren des Bürgerkriegs geriet. Später verdiente er sich seinen Lebensunterhalt als Fleischlieferant für Eisenbahngesellschaften, an einem Tag soll er bei einem Wett-Jagen 68 Büffel geschossen haben, über 4000 waren es wohl insgesamt, die er erlegt hat. Eine nicht sonderlich rühmliche Rolle spielte Cody auch bei den Vernichtungsfeldzügen gegen die amerikanischen Ureinwohner, so soll er – um seinen Freund, General George Armstrong Custer zu rächen – am Warbonnet Creek den Cheyenne-Häuptling Yellow Hand1 getötet und skalpiert haben.

Nach abenteuerlichen 30 Jahren stand Buffalo Bill, wie Cody sich jetzt nannte, seine eigentliche Karriere noch bevor. Der Journalist Ned Buntline hatte vorgehabt, den Revolverhelden Wild Bill Hickock zum Protagonisten eines Reihe von Stories, Theaterstücken und Romanen über den „Wilden Westen“ zu machen. Hickock hatte jedoch abgelehnt, er ließ sich lieber beim Pokern in den Hinterkopf schießen, und so ergriff Buffalo Bill die sich ihm bietende Chance, gab seinen Namen für das erste popkulturelle Franchise der Geschichte her und wurde zur Legende. Er trat schließlich auch in Chicago in einem von BUntline verfassten Theaterstüclk als er selbst auf und feierte Triumphe,  obwohl die Kritiker das Stück und seine Darbietung zerrissen hatten.

Als nächstes stellte er dann seine berühmte Wild West Show auf die Beine, mit der für den Rest seines Lebens auf Tour ging und seinem staunenden Publikum unter anderem Calamity Jane und den Sioux-Häuptling Sitting Bull päsentierte. Und für die er sogar in kurzen Werbefilmen wie diesem persönlich auftrat.

Aktivieren Sie JavaScript um das Video zu sehen.
Video-Link: https://youtu.be/UJ7DZD-zATw

Vor hundert Jahren ist Cody gestorben, der von ihm kreierte Mythos scheint unsterblich. Im EuroDisney in Paris läuft allabendlich eine verniedlichte Version seiner Cowboy-Show, der Killer im „Schweigen der Lämmer“ hieß – aus Gründen – Buffalo Bill, und so langsam wird’s Zeit, dass Cody mal wieder persönlich über die Leinwand reitet. Oder?

 

  1. andere Quellen nennen ihn „Yellow Hair“
Markiert mit Buffalo Bill, Western, William F. Cody.Speichern des Permalinks.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bitte nicht wundern: nach dem Absenden verschwindet Dein Kommentar einfach und wird erst nach Freischaltung durch uns sichtbar -- also nicht mehrfach absenden!