In 15 Jahren zur Ringelsocke – Sox-in-a-Box-Gründer Kai Krüger im Gespräch

Kai Krüger, Sox-in-a-Box

Kai Krüger, Sox-in-a-Box

Ein Jahr lang haben Stefan P. Wolf und ich das Herrensocken-Abo der Berliner Firma „Sox-in-a-Box“ getestet. Wir haben weder den Socken noch Kai Krüger, dem Inhaber des Socken-Imperiums etwas geschenkt. Wir sind kilometerweit in den Businesssocken gejoggt, haben sie mit Hornhäuten, ungeschnittenen Zehennägeln und Wäschetrocknern gefoltert und sind Kai Krüger mit dämlichen Fragen und pingeligen Reklamationen auf den Keks gegangen. Unser Fazit: Socken und CEO haben unseren Langzeittest mit fliegenden Fahnen bestanden.
Aber ein Mann, der dermaßen freundlich und geduldig ist und sich dann auch noch so gut mit Herren-Fußkleidung auskennt, hat meine Neugier geweckt. Also habe ich mich in die Wittestraße im Norden Berlins aufgemacht, um Kai Krüger endlich persönlich kennenzulernen. Selbstverständlich hatte ich bei der Wahl meiner Fußbekleidung besonderes Sorgfalt walten lassen (Tempelhof, schwarz) und wollte als erstes wissen, ob der CEO von Sox-in-a-Box es ähnlich gehalten hat.

class-orange-600x600Kai, was für Socken hast du an?

Orange-farbene Classic mit hundert Prozent Baumwolle.

Nanu, kein schwarz?

Zugegeben, 80 Prozent der Socken, die wir bisher verkauft haben, waren schwarz. Aber die Classic haben wir schon lange in sieben Farben im Programm, und jetzt haben wir angefangen, die modische Schiene weiter auszubauen. Mit den Modellen „Avus“ und „Westkreuz“ haben wir sogar Ringelsocken ins Programm genommen, oder, besser gesagt, teilweise geringelte Socken.

Wie lange hat’s gedauert, bis du auf die Ringelsocke gekommen bist?

Sehr lange. 1999 habe ich einen Artikel gelesen über die Schweizer „Black Socks“, die waren und sind sozusagen Vorreiter der Sockenabos. Die haben das damals auch sehr puristisch gemacht. Es gab beinahe nur zwei Artikel, eine Socke und einen Kniestrumpf. Die haben das in der Schweiz gemacht, und ich hab das dann mit einem Freund für den deutschen Markt gemacht.

Wie ging’s los?

Wir haben einem Berliner Zwischenhändler sechstausend Paar Socken abgekauft und in den 5. Stock in eine Mietwohnung geschleppt. Dann haben wir uns selbst eine Website gebastelt und den Namen „Sox-in-a-Box“ in einer Bier-Sitzung entwickelt. Wie das so ist, wenn man anfängt. Seitdem haben wir einen langen Weg zurückgelegt. Wir arbeiten mittlerweile direkt mit einem mittelständischen Hersteller aus dem Münsterland zusammen, der in dritter Generation Socken strickt. Aktuell haben wir jetzt über zwanzig Modelle im Programm.

Nur Business- und Ringelsocken?

Auch Funktionssocken, die Oberwiesenfeld und die Teufelsberg, eine Laufsocke, die nach der Laufstrecke rund um den Teufelsberg benannt ist.

Auf dem Tempelhofer Feld

Auf dem Tempelhofer Feld

Was unterscheidet eine Funktions- oder Laufsocke von einer normalen Socke?

Normale Socken haben meistens einen relativ hohen Naturmaterial-Anteil, in der Regel Baumwolle. Baumwolle hat Vollfasern, die nehmen den Schweiß auf und geben ihn durch Verdunstung ab. Sportsocken haben Hohlfasern, die besonders gut geeignet sind, um den Schweiß möglichst schnell vom Fuß wegzutransportieren. Bei der Oberwiesenfeld haben wir zusätzlich eine gepolsterte Sohle. Wir haben zwei, drei Leute bei der Berliner Berufsfeuerwehr, die die Socken für uns testen. Da war gerade wieder so ein Wettbewerb auf dem Tempelhofer Feld. Die Feuerwehrleute müssen dabei in voller Montur so ein Gerüst hinauf klettern. Da waren zwei, drei Leute mit unseren Socken am Start, und der Gewinner hat unsere Socken getragen. Feuerwehrleute stellen völlig andere Ansprüche an Socken als zum Beispiel Marathonläufer. Die wollen sozusagen den Straßenkontakt haben, aber Feuerwehrleute haben ja diese dicken Botten an – ich hab da ein paar stehen, die hab ich mir gekauft, um das mal auszuprobieren – die wollen und brauchen eine gepolsterte Sohle. Die Oberwiesenfeld kannst du auch zum Hiking oder Wandern nehmen. Ich nehm die zum Tennis.

Die Sieger-Socke

Die Sieger-Socke

Wie ist es mit der Haltbarkeit eurer Socken, wann sehe ich die ersten Löcher?

Ein Jahr sollte eine Socke mindestens halten. Da spielen aber unheimlich viele Faktoren rein, die Fußpflege, was für Schuhe du trägst, ob du zuhause Hausschuhe trägst, hast du Teppichboden oder Fliesen… aber bei einem durchschnittlichen Trageverhalten sollte eine Socke mindestens ein Jahr überstehen.

Wie viele Socken sollte man mindestens in der Rotation haben?

Der durchschnittliche Verbrauch des Bundesbürgers liegt bei 7,5 Paar pro Jahr, das ist statistisch erwiesen. Und daran haben wir auch unsere Abos ausgerichtet. Deswegen gibt es zweimal drei, dreimal drei oder viermal drei pro Jahr, damit du weißt, die Menge ist abgedeckt. Deshalb sind die Abos auch Farb- und Sorten-rein, du brauchst halt meistens die schwarzen Socken, und wenn du mal ’ne braune Socke brauchst, weil du ’nen braunen Anzug hast, dann kaufst du dir die eben dazu. Mit so einem mittleren Abo, dreimal drei Paar in einem Jahr, bist du eigentlich optimal versorgt.

Ein Wort zu linken und rechten Socken…

Dieses Links-Rechts-Gedöns halte ich für eine Marketing-Strategie der Hersteller. Es gibt Marathon-Läufer, die sagen, es macht Sinn, dass man denn Fußbereich ein bisschen anatomisch nachempfindet, das mit den Pufferungszonen und den Druckzonen, und dann gibt es ja diese Polsterungen, die über den Knöchel gehen, außen wie innen… aber Otto Normalverbraucher braucht in seinen Socken links und rechts nicht. Ich sag immer „Lüften und Riechen“. Das ist Quatsch.

Wenn ich mich auf Socken eines Modells und einer Farbe beschränke, muss ich also nie wieder Socken sortieren?

Das ist der Sinn eines Sockenabos.

Unter allen Lesern, die sich einmal selbst von der Qualität von Kai Krügers Socken überzeugen wollen, verlosen wir 1 Paar „Oberwiesenfeld“-Funktionssocken. Wer die Socke testen möchte, gibt einfach einen Kommentar zu diesem Posting ab, in dem er seine Schuhgröße und die Farbe (schwarz-grau oder weiß-grau) nennt, in der er die Socke haben möchte. Dazu habt ihr bis zum 24.11. 2015 um 12 Uhr mittags Zeit, dann schließen wir die Kommentare und losen den Gewinner aus. Mitarbeiter von Sox-in-a-Box und nassrasur.com dürfen nicht mitmachen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Spaß!

Update 1.12.: Einsendeschluss war vor einer Woche, mittlerweile haben wir gelost, gewonnen hat Ingo Sollfrank, der per Mail benachrichtigt wird. Wir danken allen Teilnehmern fürs mitmachen!

 

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5 Antworten zu In 15 Jahren zur Ringelsocke – Sox-in-a-Box-Gründer Kai Krüger im Gespräch

  1. AvatarBasso sagt:

    Schuhgröße: 46
    Farbe: schwarz-grau

  2. AvatarIngo Sollfrank sagt:

    Socken Abo, klingt komisch, aber durchaus interessant!!
    schwarz-grau
    43

  3. AvatarBernhard Benz sagt:

    hab sowas in einem anderen Bereich und find dieses Abo eine super idee, vorallem für so Einkaufsmuffel wie mich 🙂
    Schwarz-Grau 43

  4. AvatarMatze sagt:

    Die Socken haben mich jetzt neugierig gemacht.
    Gefallen würden sie mir in schwarz grau und Größe 45

  5. AvatarGabo sagt:

    Die würden meinen Schatz erfreuen! Tolle Verlosung!
    Ich wünsche sie ihm in schwarz-grau und Größe 45.