[Männeressen] Marc grillt: Lachs. Und Spargel.

Zuletzt hab ich keinen der “Klassiker“ (Nackensteaks, Hähnchensteaks und jede Menge grober Bratwürste) auf den Grill gelegt, sondern Fisch. Was Fisch? Ja, es muss nicht immer Fleisch sein. Ich jedenfalls hatte großen Appetit auf eine Bratwurst und ein Stück Fisch vom Grill. Dazu besorgte ich beim Fischhändler ein ordentliches Stück Lachsfilet. Glücklicherweise gibt es bei uns im Ort ein sehr gutes Fischgeschäft, in dem man auch extravagantes bestellen kann. Lachs ist eigentlich immer ohne Vorbestellung im Angebot. Gekauft habe ich ein etwa 700g schweres Filetstück vom Lachs aus norwegischen Aquakultur. Wildlachs wäre natürlich noch besser, aber die Bestände sind überfischt und ein Fisch aus einer ordentlichen Aquakultur schmeckt ebenfalls. Mein Stück war von sehr guter Qualität. Die Fettstreifen im Filet waren sehr dünn, was auf relativ viel Bewegung des Lachses während seiner Zucht hindeuten soll.1 Da der Lachs vor meinen Augen filetiert wurde, konnte ich mich von seiner Frische überzeugen. Bei nächster Gelegenheit kommt so ein Fisch im Ganzen auf den Grill, soviel steht fest! Als Beilagen gab es Knobibrot, Maiskolben, Folienkartoffeln (die kamen auf den kleinen Leihgrill), Aubergine- und Paprikascheiben sowie frischer Spargel. Zum Ende der Saison wollte ich gerne nochmal frischen Spargel essen, denn ab sofort gibt es ihn bei uns nur noch tiefgefroren. Daher ließ ich mir von meinem Vater am Tag zuvor frischen Spargel schicken2 und bereitete ihn vor. Grüner Spargel wird häufig bevorzugt, weil er schneller gar ist und außerdem besser direkt gegrillt werden kann, ich mag den weißen einfach lieber. Den Spargel gab ich mit Butterflocken, Olivenöl, Salz, Zucker und einem Spritzer Zitronensaft in eine Aluschale.

Bild 6Zugedeckt wurde alles mit Alufolie. Man kann alles in Alufolie einwickeln, aber ich bevorzuge eine Schale, weil der Spargel da besser in der Flüssigkeit liegt und nichts tropft.3 Als Garzeit wurden im Internet ca. 30 Minuten bei indirekter Hitze angegeben.

Aubergine und Paprika kamen auf eine Gemüseschale aus Edelstahl und dann auf den Grill. Bei dieser Kombination gibt es zwei Möglichkeiten, gegrillt schmeckt beides auch pur sehr lecker. Wer möchte, gibt die gegrillten Scheiben in eine Schüssel, fügt Olivenöl, klein gehacktem Knoblauch hinzu und schmeckt mit etwas Salz und Pfeffer ab. Ich ergänze gerne noch Zwiebeln vom Grill, wenn möglich. Wer am nächsten Tag noch etwas übrig hat, holt es aus dem Kühlschrank und gibt Schafskäse, Oliven und getrocknete Tomaten dazu – zum Reinknien! Da die Scheiben auch kalt sehr gut schmecken, kann man sie nachdem sie fertig sind einfach bei Seite stellen und muss sich nicht weiter darum kümmern.

Bild 7Die Kartoffeln sollte man nach zehn bis fünfzehn Minuten wenden, sonst sind auch die pflegeleicht. Hauptgerichte und Spargel kamen gleichzeitig auf den Grill. Begonnen habe ich mit den Bratwürsten und den Nackensteaks, zwei Minuten bei direkter Hitze, einmal gewendet und nochmal zwei Minuten. Danach alles auf die indirekte Seite, Grill mit der Bürste gereinigt und die Hähnchenstücke drauf. Der Spargel nahm einen Großteil des Grillrostes ein, was mich schon über einen größeren Grill nachdenken ließ. War mehr als einmal froh, dass ich mich zumindest für die 57cm Kugel entschieden hatte.

Nachdem das Fleisch fertig war, genehmigte ich mir ein neues GriBi (Grill-Bier) und eine Bratwurst, bevor ich den Lachs 4 auf den Rost gab. Den beträufelte ich vorher etwas mit Zitronensaft und Rapsöl, weitere Gewürze waren nicht nötig.

Bild 8Zur geschmacklichen Unterstützung hatte ich mich dazu entschlossen, einige vorgewässerte Buchenholzspäne5 auf die Glut zu geben. Der Spargel befand sich ja in der verschlossenen Aluschale und Fleisch war keins mehr auf dem Grill. Den Rost nochmals mit der Bürste gereinigt und rauf mit dem Lachs. Zuerst die Fleischseite, nach ca. fünf bis sechs Minuten wurde gewendet.6 Unterdessen habe ich den Spargel ebenfalls kurz geschüttelt. Noch ein paar Späne rein7, Deckel vom Grill wieder drauf und nochmal fünf bis sechs Minuten gewartet.

Bild 9Dabei riskiere ich lieber einen Blick zu viel, damit ich den gewünschten Garpunkt, hier sollte es gerade nicht mehr glasig sein, exakt treffe.

Bild 10Bei diesem Foto habe ich ein wenig geschummelt, denn der Spargel war, entgegen der Rezeptempfehlung, nach 30 Minuten noch nicht ganz durch. Weitere 15 Minuten waren nötig. Mein Stück Lachs schmeckte auch mit Gemüse und Knobibrot sehr gut. Den Spargel gab es eben etwas später.

Zwischen Hauptgericht und Nachtisch nahmen wir uns etwas mehr Zeit, daher gab ich vorsichtshalber nochmal etwas Kohle nach. Als diese durchgeglüht war, ging es los. Die Schokobananen hatte ich ja bereits beim letzten Grillbericht vorgestellt, dazu gab es diesmal zwei Wünsche meiner Gäste: einen Apfel und zwei Pfirsiche. Ebenfalls keine Herausforderung, einfach in Alufolie gewickelt und auf den Grill damit. Einfacher ist nur Eis aus der Packung. Für einen geschmackvollen Grillkaffee wurden 4 Esslöffel Kaffeebohnen gemahlen und in eine Mokkakanne gegeben. Die wurde dann mit kreisenden Bewegungen über den Rost bewegt, um die Restfeuchtigkeit aus dem Pulver zu bekommen. Danach mit kaltem Wasser gefüllt und auf dem Rost stehen gelassen.

Bild 11Jetzt hieß es warten, bis die Flüssigkeit hoch kochte. Wer möchte, kocht das Ganze mehrmals auf, so schmeckt es nochmals kräftiger. Einmal kurz umgerührt, gewartet, bis sich der Kaffeesatz etwas abgesetzt hatte und rein damit in die Mokkatasse. So eine Kanne gibt es in mehreren Größen, meine hat ein Fassungsvermögen von etwa vier Tassen. Ich genehmigte mir drei, zusammen mit der Banane war es ein guter Ausklang.

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MaDo1Marc Dobler (im Nassrasurforum auch als Lafette bekannt) stammt aus Baden-Württemberg, kann nicht alles, dafür aber Hochdeutsch. Er lebt und arbeitet seit drei Jahren in Ostfriesland. Wenn der leidenschaftliche Eishockeyfan nicht hinter dem Herd oder Grill steht, schnürt er die Laufschuhe und trotzt der steifen Brise. 

Fotos: Marc Dobler, alle Rechte vorbehalten

  1. Leider hab ich vergessen, ein einzelnes Foto vom Lachs zu schießen, bevor er auf den Grill kam.
  2.  Spargel aus Südhessen, fertig geputzt und direkt vom Bauern.
  3. Die kommt nach dem Grillen in die Spülmaschine, ist also für mehrere Einsätze gut zu gebrauchen.
  4.  Das Filet teilte ich kurz vorher in drei Teile. Am Stück geht natürlich auch, aber kleinere Stücke sind normalerweise einfacher zu wenden. Bei mir hat es diesmal nicht so gut geklappt. Benötige dringend einen größeren Bratwender.
  5.  Ein bis zwei Stunden im Wasser genügt.
  6.  Es können auch sieben Minuten gewesen sein. Wichtig ist hier, dass man den Fisch ganz leicht anhebt, sobald er sich von alleine ablöst, wird gewendet. Auf keinem Fall sollte man daran ziehen.
  7. Zweimal eine Handvoll reichte völlig.
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