[Männeressen] Marcs Grill-Menü

„Bei euch wird so wenig gegrillt…“ haben wir des öfteren gehört, und diese Kritik haben wir uns zu Herzen genommen. Ab sofort  ist Marc Dobler unser Grill-Experte. Seinen Einstand gibt er nicht etwa mit einer schnöden Bratwurst, nein, er packt ein ganzes Menü auf den Rost. Viel Spaß!

Sommerzeit – Grillzeit? Bei mir nicht wirklich, ich grille das ganze Jahr über. Die Kälte stört mich nicht. Einzig der Wind hier an der Küste macht es gelegentlich etwas schwierig, der wirbelt die Asche manches Mal doch etwas zu sehr auf.

Dieses Wochenende stand auf dem Speise Grillplan: 2x 250g Steaks (Entrecôte vom Simmentaler Rind), 5x feine Bratwurst, 2x rote Paprika, 2x Maiskolben, einige Folienkartoffeln, Knobibrot und zum Nachtisch Schokobanane. Fleisch und Würstchen hatte ich einige Tage vorher im Internet bestellt. Sonst kaufen wir die Klassiker, bspw. Nackensteaks oder Würstchen, beim Metzger im Supermarkt oder beim Metzger unseres Vertrauens. Bei etwas Speziellerem müssen die allerdings passen, sodass ab und zu eben der Versandhandel helfen muss. Geliefert wird immer über Nacht und alles ist vakuumiert. Sollte man sich gegen die sofortige Zubereitung entscheiden, hält sich alles noch ein paar Tage im Kühlschrank.

Bild 1

Los geht es mit der Vorbereitung – GriBi 1 sowieso, Klapptisch, Handschuhe, Grillzange2, Messer und Gabel.

Salat gab es keinen, dafür bereitete meine Frau Tsatsiki zu und ich das Knobibrot. Geht ganz einfach, Baguette im Supermarkt kaufen, einschneiden und mit Knobibutter bestreichen. Die machen wir immer selbst, einfach weiche Butter mit Knoblauch und etwas Salz vermischen. Man kann sie aber auch kaufen oder gleich ein fertiges Knoblauchbaguette aus dem Supermarkt nehmen.

Der Grill steht immer draußen, Deckel auf und Kohle in den Anzündkamin. Beim Grillen mache ich es mir so einfach wie möglich, daher kaufte ich mir zu meinem Grill gleich einen Kamin dazu. Briketts oder Holzkohle rein, Anzünder drunter und etwa 30 Minuten warten, das war’s! Kein Heizstab, kein Fön, Holz oder Eierkartons/Zeitungspapier, die Physik übernimmt die Arbeit.

Bild 2Wer sich einen solchen Kamin anschaffen möchte – er muss ja nicht von derselben Firma sein, die meinen Grill gebaut hat – sollte auf eine stabile Konstruktion achten. Ein Bekannter hatte sich einen günstigen gekauft, das war eher Blech mit einem Klorollenhalter dran. Erstens ging nur wenig Kohle rein, und wenn man ihn hochhob, musste man aufpassen, dass man nicht den Griff in der Hand hatte. Zweitens war die Wandstärke so gering, dass man besser von einigen Lagen Alufolie sprechen konnte. Je nach Größe des Grills braucht es doch einige Briketts und dann kann der Kamin schon recht schwer werden. Wenn dieser etwas robuster verarbeitet wurde, hält er entsprechend länger.

Während der Kamin vor sich hin heizte, gefüllt hatte ich ihn mit Briketts, erstmal einen Schluck GriBi. Nach etwas über einer halben Stunde3 waren die Briketts schön grau, also rein damit in die Kugel.

Bild 3Bei Steaks und Bratwürsten grille ich gerne mit zwei bzw. drei Zonen, Kohle auf eine Seite, zur Mitte weniger und auf der anderen Seite keine Kohle. Weil ich für die Steaks etwas mehr Hitze wollte, legte ich noch zwei Handvoll Holzkohle auf die Glut. Die Kartoffeln konnten schon mit rein, die brauchen immer etwas länger.

Bild 4Rost rein und wieder hieß es abwarten und Bier trinken. Der Deckelthermometer zeigte locker 300 °C an und die Kohle war komplett grau, also rein mit den Paprika und den Maiskolben. Letztere waren schon vorgekocht, mussten nur etwas Farbe bekommen.

Bild 5Bei den Paprika hingegen kann man es sich leicht machen, die Haut darf ruhig anbrennen, die isst man nicht mit. Ab und zu mal drehen, damit sie rundherum schwarz werden.

Bild 6Hinterher lässt sich die schwarze Haut wunderbar abziehen und der Rest ist saftig. Die Maiskolben kamen zuerst in den Topf, nach etwa 10 Minuten Deckel auf und rauf mit den Bratwürsten auf den Rost. Für die Farbe genügten etwa 2 Minuten von jeder Seite, dann weg von der direkten Hitze, in die kohlefreie Zone.

Bild 7Die Steaks hatten mindestens eine Stunde bei Zimmertemperatur auf ihren Einsatz gewartet. Man kann unmarinierte Steaks auch kurz mit etwas hitzebeständigem Öl einpinseln, ich hatte darauf verzichtet. Kurz mit der Bürste den Rost gereinigt, die Bratwürste konnten bei der Gelegenheit in einen Topf wandern und dieser auf den Tisch.

Bild 8Nach ca. 2 Minuten die Steaks kurz um 90° gedreht4

Bild 9… nochmals eine Minute bei geschlossenem Deckel, dann gewendet und das gleiche Spiel nochmal. Verbessert nicht den Geschmack, sieht aber ganz nett aus.

Bild 10Zuletzt noch zwei Minuten in die Ruhezone5. Die Steaks durften anschließend noch drei bis vier Minuten in Alufolie ruhen. Das Knobibrot kann man entweder auf den Grill packen oder einfach in den Backofen, 10 Minuten bei 180 °C reichen. Bei mir kam es diesmal in den Ofen. Noch schnell die Kartoffeln heraus holen, aus der Alufolie wickeln und schon darf gegessen werden. Vorher vielleicht noch ein frisches GriBi öffnen, etwas Kräuterbutter auf die Kartoffeln, Steaks salzen und pfeffern – Guten Appetit!

Bild 11Nachtisch beim Grillen? Klar, warum nicht! Aber es sollte schnell gehen und nicht viel Arbeit machen. Der Grill hat nach dem Essen oft noch genug Hitze für so etwas. Diesmal nahm ich zwei Bananen 6, schnitt sie in der Mitte an und streute Schokostreusel hinein.

Bild 13Man kann auch Schokocreme oder Stücke von einer Tafel Schokolade nehmen. Ich hatte noch Streusel vom Backen übrig, also rein damit. Bananen auf den Grill, Deckel drauf und in der Zwischenzeit einen Kaffee holen. Nach ein paar Minuten war die Schale schwarz, die Schokolade geschmolzen und das Fruchtfleisch weich. Banane auf einen Teller, Schale aufreißen, auslöffeln.

Bild 15Kinderleicht7 und lecker. Wer hat, kann noch eine Kugel Eis und Sahne dazugeben, aber es schmeckt auch so sehr gut!

MaDo1Marc Dobler (im Nassrasurforum auch als Lafette bekannt) stammt aus Baden-Württemberg, kann nicht alles, dafür aber Hochdeutsch. Er lebt und arbeitet seit drei Jahren in Ostfriesland. Wenn der leidenschaftliche Eishockeyfan nicht hinter dem Herd oder Grill steht, schnürt er die Laufschuhe und trotzt der steifen Brise. 

Fotos: Marc Dobler, alle Rechte vorbehalten

 

  1. Grill-Bier
  2. Es gibt auch bessere aus Metall oder Kunststoff, ich nutze jedoch immer eine billige aus Holz.
  3. 30 Minuten benötigt ein gefüllter Anzündkamin mindestens, da kann man es sich gemütlich machen.
  4.  Vorsichtig anheben, falls es an einer Stelle noch am Rost klebt, Deckel wieder drauf und noch etwa 30 Sekunden warten. Keinesfalls mit Gewalt vom Rost reißen!
  5. Angestrebter Garpunkt war Medium, mein Steak war kurz davor, schmeckte dennoch sehr gut. Nächstes Mal bleibt es eine Minute länger auf dem Grill.
  6. Vorteil hier: Hinterher sieht keiner, wie fleckig die Bananen schon waren, es müssen keine schönen sein.
  7.  Wer Kinder beim Grillen beschäftigen will, der kann das mit diesem Nachtisch sehr gut, wenn man den Kleinen die Vorbereitung überlässt. Die Bananenschale einschneiden kann man ja auch mit einem weniger scharfen Messer.
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Eine Antwort zu [Männeressen] Marcs Grill-Menü

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