Männeressen: Beefsteak á la Lindström

BeefsteaksWenn ich’s recht überlege, kenne ich – außer den Vegetariern natürlich – keinen Mann, der nicht gerne Bouletten ist. Bzw. Frikadellen. Fleischpflanzerl. Bratklops. Oder wie die Dinger in eurer Gegend heißen. Ist ja auch kein Wunder. Bouletten schmecken – wenn sie gut gemacht sind –  lecker, sie sind fleischig, man hat keine sonderliche Mühe beim Kauen und man kann sie unkompliziert mit den Fingern essen und – ganz wichtig – man kann sie mit Senf oder Ketchup essen. Typisches Männeressen, also. Aber – Hand aufs Herz – Bouletten essen wir doch ziemlich häufig, oder? Also, ich komm an kaum einem Imbiss vorbei, ohne mir so’n Ding auf die Hand mitgeben zu lassen… früher oder später kommt dann doch der Wunsch nach Abwechslung auf. Und da hab ich heute was für euch: schwedische Bouletten. Beefsteaks á la Lindström.

Gehen wir einkaufen. Nein, nicht zu Ikea, wir bekommen alle Zutaten in beinahe jedem deutschen Supermarkt. Sofern der gescheites Hackfleisch hat. Ich hol mein’s beim Metzger. Für 2 hungrige Kerle braucht ihr: 500g Rinderhackfleisch, 150 bis 200g rote Bete1, 1 Glas Kapern2. Zwiebel, gewürze, Fett und KüBi3 solltet ihr Zuhause haben, wir haben fertig eingekauft! Nein, ich hab nix vergessen. Nein, Eier, Brötchen und/oder Paniermehl brauchen wir nicht, es sind Beefsteaks. Kriegen wir auch so hin…

Hackteig…wenn wir’s gelassen angehen und erstmal ein schönes KüBi knacken. Geschmiert kocht sich’s leichter, sag ich immer. Wir hacken die Zwiebeln klein und dünsten sie in wenig Butter, dass sie weich aber nicht braun werden. Das dauert seine Zeit, deshalb trinken wir in Ruhe unser Kübi aus, raffeln die Roten Bete in Streifen, hacken die Kapern klein, machen ein neues KüBi auf und lassen die gegarten Zwiebeln ein wenig abkühlen. Dann holen wir das Hackfleisch aus dem Kühlschrank, würzen mit Salz und Pfeffer und verkneten es mit einem großen Teelöffel Senf, den Kapern, Zwiebeln und den Roten Beten (inkl. Saft). Da wir ohne die Bindung von Ei und Brötchen arbeiten, ist es wichtig, nicht allzuviel zu kneten, das Hackfleisch könnte sonst in der Pfanne bröseln. Deshalb kneten wie die Profis: nur mit einer Hand, und die Schüssel mit dem Hackfleisch nach jedem Kneten eine Viertelumdrehung drehen, dann haben wir das Zeugs vermischt, bevor man „Noch ein KüBi?“ sagen kann.

BeefsteaksPfanneAus der Masse formen wir jetzt vier große Hacksteaks, drücken sie ein bisschen platt, erhitzen Fett (Schmalz, Öl, egal) in einer Pfanne auf Mittel (6-7 von 9 kommt hin) und braten unsere Schweden-Bouletten unter gelegentlichem Wenden (weniger ist mehr). Das dauert – je nachdem wie dick die Biester sind, zehn bis fünfzehn Minuten. Ich mag meine Beefsteaks gern nicht ganz durch. Da warnen die Gesundheitsapostel ja gern vor, aber wenn man das Gehacktes Frisch vom Fleischer durchdrehen lässt und erst zur Verarbeitung aus dem Kühlschrank nimmt, sollte das okay sein. Mir ist noch nie was passiert.

TellerSo. fertig. Auf die Teller packen und wegessen. Beilage? So ’n buttriges Kartoffelpürée mit Röstzwiebeln käme gut. Kartoffelsalat geht auch. Ich hatte was Brokkoli da, hab den blanchiert und die Röschen mit Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und in Streifen geschnittenen Salatherzen(!)  in Olivenöl geschwenkt. Kam gut. Getränk? Weiter Bier. Oder ’n schöner Rotwein. Kommt auch gut. Mahlzeit!

 

  1. nach Möglichkeit nicht aus dem Glas, die eingeschweißten vorgekochten Teile sind besser
  2. Size does matter: je kleiner die Kapern sind, desto besser schmecken sie
  3. Küchen-Bier
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3 Antworten zu Männeressen: Beefsteak á la Lindström

  1. AvatarFelix sagt:

    Analog gilt das auch für Burgerpatties etc.: Das wichtigste ist:

    Kalt verarbeiten, heiß anbraten! Dann brauchts auch kein Ei oder andere Bindemittel. Wenn die Fleischpflanzerl/Patties etc. geformt sind, kurz ins 0°C-Fach oder in die Gefriere.
    Erst kurz vor dem Braten/Grillen wieder rausholen (dann bleibt auch die Mikrobiologie arbeitslos). Beim garen zerfällt dann auch nichts. Das heiße Anbraten gibt eine schöne Kruste, die das ganze zusammenhält.

  2. Danke für den Hinweis!

  3. Pingback:Liechtenstein, Fernweh und ein Hammer-Joke - die Links der Woche vom 16.1. bis 22.1. | Männer unter sich

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