101. Tour de France – 3. Etappe

Juli. Tour-de-France-Monat. Auf „Männer unter sich“ gibt es renntäglich einen Ausblick auf die bevorstehende Etappe. On-top: Unser Radsportlexikon. Das 1O1 zur 101. Ausgabe der Großen Schleife.

Ja, Wahnsinn – diese Engländer! Die ganze Insel ist im totalen Tour-de-France-Taumel. Die BBC spricht schon von largest civilian mobilisation seit dem Zweiten Weltkrieg. Ist fast schon schade, dass es morgen wieder nach Frankreich geht. Die stehen ja in Sechserreihen an der Strecke, recken den Rennfahrern die Smartphones entgegen Jeder Hügel der 4. Kategorie ist gesäumt wie der Zoncolan beim Giro. Auf jeder Wiese stehen Wohnmobile und Zelte. Was werden wir heute in London erleben?

Noch ein Wort zu gestern: Der Parforceritt von Nibali war lehrbuchmäßig. Contador und Froome glotzen sich an und der Shark startet durch. Vorher hat Fuglsang für seinen Capitano mit Attacken den Boden bereitet. Dass Kittel und Voigt mit dem Auftaktfeuerwerk einen schönen Akzent gesetzt haben, war ein wunderbarer Start in die Tour, dass sie diese Postion hätten halten können, durften wir hoffen – eine realistische Chance hatten sie nicht. Nicht bei dem Profil.

Aus renntaktischer Sicht ist der Kater heute natürlich gekämmt. Sprint Royal auf der Mall vor dem Buckingham Palace. Ob die Queen vom Balkon aus zusieht? Die Etappe von Cambridge nach London ist mit 159 Kilometern kurz. Bergwertungen gibt es keine. Der Zwischensprint ist
bei Kilometer 108 im Epping Forest. Allein einem wie Fabian “Spartakus” Cancellara traue ich zu, dass er den Finisseur gibt – à la Winokurow bei Olympia 2012.

Eurosport beginnt erst um 14 Uhr mit der Übertragung. Fernsehpflicht besteht dann ab 15 Uhr, denn um Viertelnach rollt das Peloton am Olympia-Park vorbei zum Schloss.

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London (3717436603)“ von Cristian Bortes from Cluj-Napoca, Romania – London. Lizenziert unter CC BY 2.0 über Wikimedia Commons.

Blanker Unsinn war übrigens mein Hinweis auf Philippe Gilbert als möglichen Etappensieger in Sheffield. Der ist nämlich gar nicht dabei, hat schon Anfang Juni abgesagt.

Lexi3Tour-Lexikon: Heute D — wie Didi Senft

Er ist zum 20. Mal bei der Tour. Didi Senft aus Reichenwalde bei Berlin. Er ist el Diabolo, der Tourteufel. Seit 1993 begleitet Didi das härteste Etappenrennen der Welt. Einmal, 2012, musste Didi wegen Krankheit aussetzen. Jahr für Jahr schraubt er ein Fantasierad zusammen. Damit macht er sich dann in aller Herrgotts frühe auf, um im roten Dress mit Dreizack bewaffnet die Fahrer anzutreiben.

 

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