TV-Kritik „Der letzte Bulle“ – 4. Staffel, 13 Folge „Gefährliche Spiele“

Jede Woche auf “Männer unter sich” kritisieren wir die aktuelle Folge unserer Lieblingsserie “Der letzte Bulle”. Wir bewerten Handlung, Macho-Momente, Dialoge, Musik und die Gesamtleistung mit einem Punkte-System von 1 (ganz schwach) bis 5 (besser geht nicht) Mick-Brisgau-Zippo-Feuerzeugen. Und ihr könnt abstimmen, wie euch die Folge gefallen hat, viel Spaß!

Es ist vollbracht, die 4. Staffel ist vorbei. Mick Brisgau hat eine illegale Spielhölle ausgehoben, die Männer zur Strecke gebracht, die ihn vor zwanzig Jahren umbringen wollten und seinem Partner ein schickes Motorrad geschenkt. Am Schluss der Folge sahen wir unseren Lieblings-Bullen auf ’nem Hügel über Essen, in die Weite des Ruhrgebiets schauend, ganz im Reinen mit sich und der Welt. Schön für Mick. Aber war es auch schön für uns?

Handlung:
Ich kann mich nicht erinnern, in 4 Staffeln „letzter Bulle“ einen hanebücheneren Kriminalfall gesehen zu haben. Feingemachtes bürgerliches Restaurant schließt um 20 Uhr die Pforten, um als illegale Spielhölle die richtig dicke Kohle zu machen. Einer der Croupiers spielt falsch, zufällig mit dem Schwager des anderen Coupiers, der dahinter kommt und ermordet wird.
Logik? Stonck! Plausibilität? Stonck! Aber die Undercover-Operation „Schweineohr“ hatte was angenehm Albernes, da durften die Bullen mal „Mission Impossible“ spielen und hatten sichtlich Spaß dran. Die Körting-Fieber Handlung wurde irgendwie zu Ende gebracht, mit Betonung auf „irgendwie“. Bei den Szenen an Schallers Krankenbett wurde das Drehbuch der Situation nicht gerecht, und… der Cliffhanger! Wo war denn der Cliffhanger zum Staffelende?1 Besteht unter den drei Headwritern Uneinigkeit, wie’s weitergehen soll (was ich annehme), oder gab’s keinen Cliffhanger, weil die Serie endgültig  zu Ende geht (was ich angesichts der Einschaltquoten einfach ausschließe)? 3 von 5 Zippos.

Macho-Momente:
Haben sich wieder rar gemacht. Mick Brisgau war wieder mehr gefühlig als Macho, und im Bereich verbale Komik lief mal wieder nicht allzu viel. Die Abwesenheit von Action-Szenen fiel mal wieder deutlich auf. Wenn Mick statt eine zünftige Verfolgungsjagd zu starten einem flüchtigen verdächtigen einen Teller (!) wie einen Frisbee in den Rücken wirft, worauf der zusammenbricht, dann staunen wir. Henning Baum verletzt? Budget-Probleme?
Okay, das Motorrad hat’s ein bisschen rausgerissen, aber Mick war schon deutlich männlicher. 2 von 5 Zippos.

Dialog-Perlen:
Auch hier war leider wieder Ödnis angesagt. Okay, Teile der Folge waren ernster Natur, aber Fercherts Rat an Kringe bezüglich seiner Honeymoon-Kreuzfahrt: „Na, dann bringen Sie mal das Schiff zum Schaukeln!“ war wirklich noch der beste Gag.
Sorg- und Lieblosigkeit bei den Dialogen, wie gehabt. Beim Observieren der Spielhölle sagt Mick beispielsweise: „Ob die ’ne Orgie feiern wie in ‚Eyes Wide Shut‘?“. Normalerweise lässt eine Redaktion das nicht durch, weil Mick im Koma lag, als der Film rauskam. Okay, er kann ihn sich irgendwann mal auf DVD angeschaut haben, aber normalerweise vermeiden Profis derartige Irritationen.
Nee, Leute, in der 5. Staffel muss das besser werden. 2 von 5 Zippos.

80er-Mucke:
Die Titelauswahl war mehr als okay, aber die Art und Weise, wie die Titel eingesetzt wurden, war es eher nicht. „The Only Living Boy in New York“ ist ein toller Titel, aber warum wird der gespielt, wenn eine Leiche gefunden wird? Wieso spielen Sie das „Mission Impossible“-Thema schon an, bevor von der Undercover-Aktion überhaupt die Rede ist? Und zu Motorradfahren fällt euch wirklich nichts anderes als „Born in the USA“ und „Born to be Wild“ ein?
Okay, der Schluss war auch musikalisch schön, wollen wir mal nicht so sein, 4 von 5.

Gesamtwertung:
Ich hatte zum Schluss noch mal auf ein echtes Highlight gehofft, das ist – leider – nicht gekommen. Die Staffel wurde mit Anstand zu Ende gebracht, mehr ist zu dieser Folge nicht zu sagen. Solide eben. 3 von 5 Zippos.

Für alle, die die letzte Folge verpasst haben: Hier könnt ihr sie im Netz anschauen.
Für alle, die mit Mick und Co nix anfangen können: Sicherlich gefällt euch sowas besser. Für alle anderen: Eure Meinung ist gefragt, wie fandet ihr die neue Folge?

Eure Wertung zu "Gefährliche Spiele"

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  1. Zur Erinnerung: Am Ende von Staffel 1 lässt Micks 1. Frau die Hochzeit mit Meissner platzen und ertappt Mick, wie er Tanja küsst. Am Ende von Staffel 2 wird Tanja angeschossen. Am Ende von Staffel 3 quittiert Mick den Dienst.
Markiert mit Der letzte Bulle, Kult, Macho, Mick Brisgau, TV.Speichern des Permalinks.

3 Antworten zu TV-Kritik „Der letzte Bulle“ – 4. Staffel, 13 Folge „Gefährliche Spiele“

  1. AvatarBabypopo sagt:

    Immerhin hab ich mich icht so gelangweilt wie letzte Woche.
    Der Cliffhanger könnte Körtings ausstehende Verurteilung sein, noch muss Fieber ja aussagen. Let’s wait and see.

    Eine kleine Dialogperle war da aber noch:
    Mick: „…und deswegen hab ich auch noch ein kleines Geschenk für dich.“
    Kringge: „Kein Puffbesuch!“
    Mick: „Wir arbeiten doch nicht für ’ne Versicherung…“

    Fauxpas am Schluss:
    Mick gilt angesichts der diversen Fandevotionalien als Anhänger von RWE. Beim Rundumschwenk von der Halde aus sieht man dann was? Diese Turnhalle der blau-weißen Pest aus der verbotenen Stadt. Pfui Deibel!

    Außerdem will ich endlich dieses schweinegeile KREATOR-Shirt haben. *sabber*

  2. AvatarBabypopo sagt:

    Das gibts da schon, aber wenn ich anfange, gibts einen Kaufrausch. *g*

    Ich werde beim nächsten Festival einfach mal die Merch-Stände abklappern…

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