TV-Kritik „Der letzte Bulle“ – 4. Staffel, 6. Folge: Feuer und Flamme

Jede Woche auf “Männer unter sich” kritisieren wir die aktuelle Folge unserer Lieblingsserie “Der letzte Bulle”. Wir bewerten Handlung, Macho-Momente, Dialoge, Musik und die Gesamtleistung mit einem Punkte-System von 1 (ganz schwach) bis 5 (besser geht nicht) Mick-Brisgau-Zippo-Feuerzeugen. Und ihr könnt abstimmen, wie euch die Folge gefallen hat, viel Spaß!

Okay, wir verzeichnen eine deutliche Steigerung zur Desaster-Folge der Vorwoche. Aber „besser“ heißt noch lange nicht gut. Der Humor, für den wir den „letzten Bullen“ so schätzen, war wieder nur in Spurenelementen vorhanden, die halbe Folge lang wurde sinnfrei auf die Tränendrüse gedrückt und statt solidem Story-Telling gab’s blöde Mätzchen. Aber wenigstens war’s nicht so schlimm wie letzte Woche. Man wird bescheiden.

Handlung:
Brandaktuell befasst sich Mick Brisgau mit Serienbrandstiftung an SUV-Karossen. Mick erwischt eine junge Verdächtige auf frischer Tat und gerät auf diesem Weg an den Fall einer ermordeten Ex-Frau eines Baulöwen. Mick ermittelt im Autonomen-Milieu vor sich hin, fängt was mit der Tussi vom Controlling an und zapft mit Kringges Hilfe das Handy einer Pole-Dancerin an, um den Hintermännern auf die Spur zu kommen, die ihn zwanzig Jahre ins Koma geschossen haben.
Licht und Schatten wechselten sich ab. Übersentimentalen Elemente  wie die von bösen Kapitalisten in den Rollstuhl gebrachte Mutter wechselten sich mit offenkundigem Quatsch wie der Handy-Synchronisierung ab. Die derbe aus der Klischee-Kiste charakterisierten Autonomen waren in ihrer Oberflächlichkeit genauso ärgerlich wie das lieblos runtererzählte Baulöwenpaar, da wurden wieder jede Menge Chancen ausgelassen. Dafür gewinnt Contoller-Tussi Steffi an Profil, wenn die Autoren konsequent sind (was wir kaum noch zu hoffen wagen) steht uns ein unterhaltsames Zickenduell mit Psycho-Tanja bevor.
Besonders ärgerlich: der Humor kam wieder arg zu kurz. 2 von 5 Zippos.

Macho-Momente:
Da gab’s nur einen, die Party bei Uschi. Die war aber blitzsauber durchgezogen, Männer amüsieren sich auf tiefergelegtem Niveau. Hat durchaus Spaß gemacht, aber Mitmachen wäre lustiger gewesen.
Äußerst wohlwollende 2 von 5 Zippos. Wir wollen mehr Action! 

Dialog-Perlen:
„Nachts stehe ich gern auch mal umsonst zur Verfügung.“
„Coram Publico!“ „Cora wer?“
Mehr war nicht. Auch diese Folge litt unter humorfreien Dialogen und hölzernem Gesabbel, dass Henning Baum hervorstieß, als gelte es, einem Ketzer einen Katechismus entgegen zu schleudern. Leute! Das Leichte, Lockere, das Augenzwinkern war mal ein Trademark dieser Serie. Ein bisschen Rückbesinnung täte gut. Und dümmliches Stammtisch-Angebieder wie „Weißt du, was ich nicht begreife?“ – „Willst du ’ne Liste?“ – „Warum die Autonomen in Kreuzberg immer ihren eigenen Stadtteil in Schutt und Asche legen.“ könnt ihr euch in Zukunft sparen.
1 von 5 Zippos.

80er-Mucke:
Die Krise der Musikalien-Abteilung dauert an, den Jungs ist offenkundig die 80er Mucke ausgegangen, sonst hätten sie nicht mit einem steinalten Doors-Titel eröffnet. Aber dann konsequent inkonsequent die Crazy World of Arthur Brown auslassen, das haben wir gerne! Andererseits: Billy Joel’s „She got a way about her“ war eine schöne Ausgrabung. Und die Piano-Einlage mit „Martha“ war ein absolutes Highlight, Instant Mick-Classic.
Eigentlich 3 aber wegen „Martha“ 4 von 5 Zippos.

Gesamtwertung:
Tja, schwierige Kiste. Irgendwas zwischen zwei und drei Zippos scheint angemessen. Ich hatte mich eigentlich schon für drei Zippos entschieden, aber dann kam dieser grottendämliche Cliffhanger-Schluss, wo Mick vollkommen out of character auf einen der Drahtzieher „seines“ Falles schießt. Liebe Autoren, Serie heißt Serie, weil Dinge sich wiederholen sollen. Cliffhanger-Schluss hatten wir bisher nur am jeweiligen Staffelende, und dieses blödsinnige Traumbild oder was das sein sollte könnt ihr euch sonstwohin stecken. 2 von 5 Zippos.

Für alle, die die letzte Folge verpasst haben: Hier könnt ihr sie im Netz anschauen.
Für alle, die mit Mick und Co nix anfangen können: Sicherlich gefällt euch sowas besser.
Für alle anderen: Eure Meinung ist gefragt, wie fandet ihr die neue Folge?

Eure Wertung zu "Feuer und Flamme"

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3 Antworten zu TV-Kritik „Der letzte Bulle“ – 4. Staffel, 6. Folge: Feuer und Flamme

  1. AvatarBabypopo sagt:

    Ich fand die gestrige Folge eher langatmiger als die der Vorwoche.

    Momentan wird da arg geschwächelt, das ist hoffentlich nur ein kurzzeitiges Durchhängen.

  2. Ich hab mir bei sat1.de schon die Clips der nächsten Folge reingezogen, zwei gut, zwei eher naja. Es geht aber um einen Mord im Puff, daraus MÜSSEN sie doch was machen.

  3. AvatarBabypopo sagt:

    …und die Kontrolltante schüttet ausgerechnet Tanja ihr Herz aus, eieiei.

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