TV-Kritik „Der letzte Bulle“ – 4. Staffel, 5. Folge: Unsere kleine Straße

Jede Woche auf “Männer unter sich” kritisieren wir die aktuelle Folge unserer Lieblingsserie “Der letzte Bulle”. Wir bewerten Handlung, Macho-Momente, Dialoge, Musik und die Gesamtleistung mit einem Punkte-System von 1 (ganz schwach) bis 5 (besser geht nicht) Mick-Brisgau-Zippo-Feuerzeugen. Und ihr könnt abstimmen, wie euch die Folge gefallen hat, viel Spaß!
Eins der Kennzeichen unserer Lieblingsserie „Der letzte Bulle“ ist die durchaus schwankende Qualität der Episoden. Instant-Klassiker wechseln sich mit Langeweilern ab, auf eine absolut grandiose Folge folgt gelegentlich unterstes Mittelmaß. Um so verblüffter waren wir, als uns die Macher zu Beginn der 4. Staffel vier richtig gute Folgen in Serie lieferten. Aber insgeheim wussten wir: der nächste Absturz kommt bestimmt. Wir hatten recht: gestern Abend war er da. Mick Brisgau griff metertief ins Klo.

Handlung:
Ein Obdachloser wird mit arsenhaltigem Rattengift ermordet. Mick und Kringge verstricken sich in wirren „Arsen und Spitzenhäubchen“-Zitaten, bis der Fall sich von selber löst. Bei den Ermittlungen in eigener Sache taucht Mick unvermutet als Frittenbrater in einem Imbiss auf, verprügelt einen Schutzgelderpresser und tauscht Drohungen mit dessen Hintermännern aus.
War das jetzt mehr wirr als dürr, oder doch mehr dürr als wirr? Egal, die Folge trat eine Stunde lang beinahe komplett humorfrei auf der Stelle. Und was die Continuity angeht: Wo war Psycho-Tanja? Warum wurde die Geschichte mit Kringges Baby nicht weitererzählt? Kaum zu glauben, dass die Serie sich mit 2 Head-Writern brüstet. Die waren bei der Abhnahme dieses Scripts wohl schon im Wochenende. 2 von 5 Zippos.

Macho-Momente:
glänzten durch Abwesenheit. Mick aß Joghurt und trank handgefilterten Kaffee, Meissner gab den liebeskranken Dackel. All das, wofür wir die Serie mögen, war nicht da. 1 von 5 Zippos.

Dialog-Perlen:
Ebenfalls Zero, Zilch, Nada. Man war für Schlagfertigkeiten wie „Nenn mich Spießer.“ – „Spießer.“ regelrecht dankbar. Selbst ein gerade noch akzeptabler One-Liner wie „Wir hatten nichts gemeinsam auer ständigem Sex.“ wurde durch die Altherren-Anbiederung „Ständiger Sex ist doch der Boden jeder guten Pizza.“ kaputt gemacht.
Die vermutlich pointenärmsten, einfallslosesten Dialoge der ganzen Serie. 1 von 5 Zippos.

80er-Mucke:
Auch in der Musikalien-Abteilung hat der Virus der Uninspiration zugeschlagen. Das war lustlos bis lieblos, und so sehr wir uns über Jim Croce’s „Time in a Bottle“ gefreut haben: War Croce nicht ein bisschen vor Micks Zeit? Mehr Sorgfalt, Herrschaften! „Ist ein Oldie, wird schon zu Brisgau passen…“ genügt nicht!
Trotz oder wegen Croce 3 von 5 Zippos.

Gesamtwertung:
Tja, Griff ins Klo, wie eingangs schon geschrieben. Könnte man abhaken, zur Tagesordnung übergehen und auf die nächste Folge hoffen, wenn da dieser schreckliche Verdacht nicht wäre, den ich schon mehrfach angedeutet habe. Nämlich, dass es so aussieht, als wollten die Autoren der Serie eine andere Richtung geben. Weg von der macho-Komik, hin zu ernsteren, „relvanteren“ Themen mit mehr Emotionalität… Leute, lasst das doch bitte bleiben. Wir haben diese Serie gerne angeguckt, weil sie war, wie sie war. Wir haben Sie angeguckt, obwohl sie eigentlich aus der saucoolen Dornröschen-Prämisse relativ wenig gemacht hat. Weil sie lässig war, kernig, locker. Und komisch. All das war das Debakel gestern nicht.
Leute, lasst euch die (äußerst wohlwollend gegebenen) 2 von 5 Zipos eine Lehre sein!

Für alle, die die letzte Folge verpasst haben: Hier könnt ihr sie im Netz anschauen.
Für alle, die mit Mick und Co nix anfangen können: Sicherlich gefällt euch sowas besser.
Für alle anderen: Eure Meinung ist gefragt, wie fandet ihr die neue Folge?

Eure Wertung zu "Unsere kleine Straße"

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