Den Sebel, den haben wir hier im Blog zum ersten Mal vor über einem Jahr erwähnt, als ihn außerhalb von Wanne-Eickel und Umgebung noch keiner kannte. Da hatte uns wer ’n Tipp gegeben, dass irgendso ’n Pott-Rocker mit verdächtig holländischem Namen (Sebel van der Nijhoff hieß er damals noch) total geile Videos dreht und auf youtube einstellt. Da haben wir zum ersten Mal „Heimat“ gehört und gesehen, und seitdem sind wir Sebel-Fans.
Jetzt, über ein Jahr später, hat Sebel das „van der Nijhoff“ gestrichen und ein Album herausgebracht: „Wie deutsch kann man sein“. Und natürlich ist genau die Musik drauf, die wir von Sebel kennen und schätzen: Kerniger Geradeaus-Rock ohne Umschweife, Vierviertel mit angemessen jaulender Telecaster, Männermusik.
Und die Songs, die Sebel singt, erzählen Männergeschichten. Es geht um Heimat, um trostlose Disco-Abende, zuviel Bier und Zigaretten und die ganz großen Sehnsüchte. Bevor die Sentimentalität jedoch in den Kitsch umkippt, gelingt es Sebel zuverlässig, die letzte Abfahrt Ironie zu nehmen und ans Ziel zu gelangen bzw. ins Schwarze zu treffen.
Überhaupt ist Selbstironie so etwas wie Sebels Markenzeichen, wie man an diesem „Making of“-Video zu „Tag am Meer“ sehen kann.
Video-Link: http://youtu.be/wIv225j0P-k
Insgesamt 13 Songs finden sich auf „Wie deutsch kann man sein“, vom derb-rockenden „Wer soll das alles ficken?“ (bester Song-Titel aller Zeiten!) bis zur großen Ballade „Es war Liebe“ zeigt der Mann seine ganze Bandbreite, und „Coka, Kebap und Kippen“ ist ab sofort DAS angesagte Lied, das man morgens um 3 mit den Kumpels gröhlt singt.
Fazit: Tolle Musik, die sofort ins Ohr und ins Hirn geht. Mein Album des Jahres.
Und weil’s so schön Gänsehaut macht, hier nochmal „Heimat“
Video-Link: http://youtu.be/BW7gYTrjcOY
Sebel ist auch ein begnadeter Schleuderkoch, wie ich vor einigen Tagen auf Vox gelernt habe http://bit.ly/TY5l7Y