Tour de France – 7. Etappe

Warten auf die Tour

Zwiebelchen – “Super Mario” Cipollini war 1998 der Sieger bei der ersten Etappenankunft in Châteauroux. Erik Zabel war damals Zweiter. Zehn Jahre später ging es erneut in die Geburtsstadt von Gérard Depardieu. Diesmal siegte Mark Cavendish. Zabel wurde Dritter. Für Cavendish war es der erste Etappensieg bei einer Tour de France – bis jetzt folgten 15 weitere.

Cipollini gilt als erster, der konsequent Sprinterzüge im Rennverlauf formierte, um am Ende der Etappe aus einer optimalen Ausgangsposition antreten zu können. Diese Taktik hat sich durchgesetzt. Zudem hat jeder Sprintstar noch seinen eigenen letzten Anfahrer: Mark Cavendish hat Mark Renshaw als Anfahrer, Marcel Sieberg bringt André Greipel in Position und Thor Hushovd, der Norweger, fuhr am vergangenen Montag Tyler Farrar zum Etappenerfolg.

Los geht’s in Le Mans. Wenn Meteo France mit der Wetterprognose richtig liegt, bekommen wir heute Regen und Windböen aus Südwest. Wir fahren – mit einigen Kurven – in Richtung Südosten. Jetzt könnte das passieren, was für die Bretagne erwartet worden war: Windkanten.
Dann bricht das Peloton unweigerlich auseinander. Die Straßenbreite bestimmt die Anzahl der Fahrer, die sich maximal in Kreisender Formation gegen den schräg von vorne kommenden Wind stemmen können. Auf einer normalen zweispurigen Straße sind das rund 20.

Fakten-Check:
Länge: 218 Kilometer. Profil: Topfboden – heute keine Bergwertung. Wer gewinnt: Cavendish. Es ist einfach nichts zu machen.

Bike-Check:
Trarah. Das Urlaubsgeld ist da. Jetzt holen wir uns Carbonlaufräder und flitzen wie die Profis. Lieber nicht. Die Dinger kosten ein Vermögen – 1000 EUR ist hier eine Hausnummer – und eignen sich außerhalb des professionellen Rennbetriebs allenfalls für Eisdielen-Poser.
Warum? Plattfuß – mal eben flicken. Geht nicht. Man kann nicht einfach den Schlauch wechseln, weil hier geklebte Schlauchreifen zum Einsatz kommen. Auch Beschädigungen sind oft nicht zu erkennen. Die Fasern trennen sich. Im schlimmsten Fall “schmilzt” das Rad, wie bei Mark Cavendish während der 4. Etappe der Tour de Suisse 2010 beim Sprint nach Wettingen.

Fromage du Terroir1: Crottin de Chavignol
So wie er ist schmeckt dieser Ziegenkäse gut. Man kann ihn aber auch kurz in der Pfanne erwärmen, um mit ein paar Salatblättern einen salade de chavignol chaud daraus zu machen, der sich hervorragend mit einem Gläschen weißem Sancerre verkasematuckeln lässt. Lässt man ihn länger reifen, bekommt er einen bläulichen Überzug. Dann ist er nicht etwa verdorben. Im Gegenteil: Mit einem Glas Rotwein aus Chinon macht er immer noch eine gute Figur.

Foto: Hans-Peter Reichartz  / pixelio.de

  1. “Comment voulez-vous gouverner un pays qui a deux cent quarante-six variétés de fromage?” – “Wie wollen Sie ein Land regieren, in dem es 146 Käsesorten gibt?”, fragte Charles de Gaulle, der erste Präsident der V. Republik. Das können wir von “Männer unter sich” natürlich auch nicht beantworten, aber wir stellen während die Tour läuft – passend zur Region – jeden Tag einen der kleinen Stinker vor.
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2 Antworten zu Tour de France – 7. Etappe

  1. Avatarder Hönower sagt:

    Jens Voigt war anscheinend unterwegs schon mehrfach Käse essen. Ist ja auch schon etwas länger gereift … 😉

  2. AvatarCarsten sagt:

    Zum Glück läuft er noch nicht blau an. 😉

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